Waiting For Louise präsentiert: Michaels Favoriten von 2008
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Michaels Favoriten 2008

Nr.1: Robert Forster: The Evangelist Nr.2: Jackson Browne: Time The Conqueror Nr.3: Ida: Lovers Prayers Nr.4: Aimee Mann: @#%! Smilers Nr.5: Shelby Lynne: Just A Little Lovin' Nr.6: Okkervil River: The Stand Ins Nr.7: Fleet Foxes Nr.8: Bowerbirds: Hymns For A Dark Horse Nr.9: Niels Frevert: Du kannst mich an der Ecke rauslassen Nr.10: Donna Jean & The Tricksters:

Jahresrückblick

Meine Platte des Jahres stand eigentlich schon sehr früh fest: im Grunde war spätestens seit dem Konzert im Gloria zu Köln klar, dass mich Robert Forster auch außerhalb der Go-Betweens völlig überzeugt hat. Ebenfalls schön zu sehen, dass mir nach so vielen Jahren ein neues Album von Jackson Browne noch so gut gefallen kann.

Das Album des Jahres

#1: Robert Forster: "The Evangelist" (Tuition, April 2008)
Ich hatte schon seit langem nicht mehr so viel Vorfreude auf eine Neuveröffentlichung - und jetzt ist es endlich da: das neue Soloalbum von Robert Forster, einem der beiden Sänger, Gitarristen und Songschreiber der Go-Betweens, das nur entstehen konnte, weil es nach dem Tod von Roberts Partner Grant McLennan vor zwei Jahren natürlich kein neues Bandalbum der Go-Betweens geben konnte.
Vielleicht ist "The Evangelist" sogar Roberts bestes Soloalbum bislang - weil keine Notwendigkeit bestand, sich vom Stil der Go-Betweens abgrenzen zu müssen bzw. zu wollen? Vielleicht ist es - nach dem ersten kurzen Höreindruck - aber nicht ganz so toll wie "Oceans Apart", das letzte Meisterwerk der Band, weil natürlich Grants Stimme und Gitarre dafür fehlen? Immerhin sind drei von zehn Liedern noch echte Forster/McLennan-Songs, denn sie basieren auf gemeinsamen Songideen für das bereits geplante nächste Go-Betweens-Album, das leider nicht mehr entstehen konnte. Außerdem sind Adele Pickvance und Glenn Thompson, die Rhythmusgruppe der letzten Go-Betweens-Besetzung, wieder dabei. Demnächst noch mehr zu den einzelnen Liedern.
(11.04.2008)
  • Schönstes Lied: "Demon Days"
  • Konzerthighlight: Gloria, Köln, 05.10.2008

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    weitere Highlights des Jahres (die Top 10)

    #2: Jackson Browne: "Time The Conqueror" (Inside Recordings, Sept. 2008)
    Dies ist für mich das beste Jackson Browne-Album seit langer Zeit - und auch das erste seit langer Zeit, das ich mir wieder direkt bei der Neuerscheinung gekauft habe. Aber eigentlich gibt es gar nichts wirklich Neues zu berichten, denn die Band spielt seit den letzten drei Browne-Studioalben, also seit immerhin 15 Jahren, in nahezu unveränderter Besetzung ("The Naked Ride Home" von 2002", "Looking East" von 1996 und "I´m Alive" von 1993). Auf jeden Fall ist es Jacksons bestes Album seit "Hold Out" (1980), wenn auch nicht sein allerbestes: da es hat natürlich keine Chance gegen "Late For The Sky" und "Running On Empty" - aber immerhin.
    Gibt es denn trotzdem etwas Neues zu berichten? Vielleicht der Verzicht auf allzu moderne Keyboardsound (danke dafür!) ? Oder vielleicht der Vollbart des Hauptdarstellers? Sieht ein bisschen aus wie bei Neubartträger Tom Petty und ist genauso ungewohnt wie bei Bob Weir, der inzwischen wie Jerry Garcia aussieht.
    (21.10.2008)

    Ich habe "Time The Conqueror" jetzt ein paar mal gehört - und bin schwer begeistert! Mit solch einem guten Album vom alten Meister hatte ich nun doch nicht gerechnet! Der Grund sind, neben dem unwahrscheinlich gutem Klang der Band und der wunderbaren Stimmen von Jackson, seinen beiden Chorsängerinnen (Chavonne Morris und Alethea Mills) und Keyboarder Jeff Young, vor allem die durchweg guten Songs! Ach ja - der Bart ist längst wieder ab!
    (25.10.2008)

  • Lieblingslied im Moment:  "Off Of Wonderland"
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    #3: Ida: "Lovers Prayers" (Polyvinyl, Jan. 2008)

    Eine echte Entdeckung! Diese New Yorker Band gibt es schon über 15 Jahre und ging bisher spurlos an mir vorüber. Gegründet als Folkduo von Daniel Littleton (Gesang, Gitarre, Hauptsongschreiber) und seiner Frau Elizabeth Mitchell (Gesang und Harmonium), werden sie seit einigen Jahren u. a. von Bassistin Karla Schickele unterstützt. Zur Band gehören inzwischen auch ein Geigerin und eine Schlagzeugerin (Daniel mit 4 Mädelz!). Es wird ein meist ruhiger und langsamer Folkpop zelebriert, der gewisse ähnlichkeit zu solchen Bands wie Galaxy 500, Low, Damon & Naomi und Mazzy Star hat.
    Aufgefallen war mir die Band beim Stöbern im Internet, wo mich die Mitwirkung von Levon Helm (The Band) und Singer/Songwriter-Legende Michael Hurley, sowie die Erwähnung einiger extrem geschmackvoller Coverversionen (hier: "For Shame of Doing Wrong" von Richard & Linda Thompson) neugierig gemacht hatte. Aus der gleichen Aufnahmesession in Levons Studio in Woodstock stammt auch das Material der "My Fair, My Dark EP ", erschienen im August 2008.

    (30.11.2008)
  • Grandios: "The Weight And The Straw"
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    #4: Aimee Mann: "@#%&*! Smilers" (SuperEgo, Juni 2008)

    Wenn ein neues Album von Aimee Mann angekündigt wird, dann ist bei mir die Vorfreude immer besonders groß. Es gibt kaum eine Künstlerin, bei der man sich so sehr darauf verlassen kann, dass da ein richtig gutes Album kommen wird! Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen langweilig und spießig, aber letztendlich zählt nicht die überraschung, sondern die Qualität der Musik - und die ist auch dieses mal wieder hoch. Um noch etwas deutlicher zu werden: ich finde auch die neuen Alben von Paul Weller, Van Morrison, Elvis Costello und John Hiatt gut, aber diese Herren liefern eben nicht jedes mal solch qualitativ hochwertige Arbeit ab.
    Die wenigen Unterschiede zum Meisterwerk "Forgotten Arm" von 2005: "Smilers" ist anscheinend kein Konzeptalbum: es wird keine zusammenhängende Geschichte erzählt. Statt vereinzelter E-Gitarren gibt es vor allem Akustikgitarren und alte Analogkeyboards  (Hammond, Wurlitzer, Moog) zu hören. Insgesamt ist die Instrumentierung ein wenig abgespeckter gehalten - was aber bei solch guten Songs doch kaum von Bedeutung ist.
    (15.06.2008)

    Konzerthighlight: E-Werk, Köln, 03.11. 2008. Live wurde dieser Sound kürzlich beeindruckend präsentiert:  überhaupt keine E-Gitarre im Einsatz, aber gleich drei Keyboard-Arbeitsplätze: Jamie Edwards an Wurlitzer-E-Piano, Moog-Synthesizer und einem Digitalpiano, Jeb Bruni vor allem an der Hammondorgel (geil!) und Bassist Paul Bryan bei einigen Titel am Moog-Bass und einem weiteren historischen Wurlitzer-Piano.
    (16.11.2008)

  • Besonders gelungen: der Opener "Freeway" und "31 Today" wegen der schönen, altmodischen Keyboardsounds
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    #5: Shelby Lynne: "Just A Little Lovin´" (Lost Highway, Jan. 2008)

    Shelby Lynne mausert sich langsam, aber sicher zu einer meiner Lieblinxsängerinnen! Ihr neuestes Werk trägt den Untertitel "Inspired By Dusty Springfield" - es handelt sich um eine Hommage an die große Dame des "Blue Eyed Souls", denn es werden bis auf die Ausnahme einer einzigen Eigenkompositionen nur Lieder aus dem Repertoire der britischen Sängerin gebracht, eingespielt mit einer kleinen Jazzbesetzung, von der mir nur Gitarrist Dean Parks namentlich bekannt ist (Studiogitarrist u. a. für Steely Dan, Lyle Lovett und vielen T-Bone Burnett-Produktionen). Produziert hat hier allerdings der legendäre Phil Ramone (Frank Sinatra, Paul Simon, u. v. a.).
    Im Grunde ist das hier zwar nichts anderes als das, was viele andere Sänger/innen im Moment tun, nämlich das "Great American Songbook" plündern (was vor allem bedeutet: Burt Bacharach), aber Shelby hat dabei doch deutlich mehr Klasse als Rod Stewart.
    (03.02.2008)

  • Direkt die ersten spärlichen Töne der CD überzeugen: "Just A Little Lovin´". Aber eigentlich gibt es hier im Dusty-Springfield-Songbook nur gute Lieder!
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    #6: Okkervil River: "The Stand Ins" (Jagjaguwar, Sept. 2008)

    Auch das neue Album der Band aus Austin/Texas um den Sänger und Songschreiber Will Sheff gibt es in der Kombination Vinyl mit Gratis-MP3-Download. Da blieb natürlich die CD im Laden stehen. "The Stand Ins" entstand übrigens bei den gleichen Sessions wie der Vorgänger "The Stage Names", ist aber keineswegs als Abfallprodukt zu bezeichnen -  es gefällt mir sogar noch besser!
    (12.10.2008)

  • Was für grandiose "Abfall-Lieder"! Zum Bleistift "Lost Coastlines", wo mich auch die mexikanischen Trompeten und der "La-La-La" Refrain nicht verschrecken können!
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    #7: "Fleet Foxes" (Bella Union/Sub Pop, Juni 2008)

    Ist das moderner Folkrock oder hören wir hier etwa die neuen Beach Boys? Keine Ahnung, aber auf jeden Fall ist das eine ganz tolle Platte mit wunderbaren Songs, wunderschöner elektrisch-/akustischer Instrumentierung und göttlichen Chorsätzen. überraschend ist für mich, dass die Platte sogar ein (zumindest kleinerer) kommerzieller Erfolg zu werden scheint: auf dem Haldern-Open Air noch als Geheimtipp gehandelt, in England in den Albencharts (angeblich von Null auf Dreizehn) und heute morgen sogar auf Platz 59 der deutschen Charts vorgefunden. Außerdem in der Septemberausgabe vom Rolling Stone "Platte des Monats". Soviel übereinstimmung von meinem Geschmack und dem "Massengeschmack" hatte wir schon lange nicht mehr. Nur - ich kenne niemanden persönlich, der die Band tatsächlich gehört hat und gut findet. Wo also sind denn alle diese Fleet Foxes-Fans?
    (06.09.2008)

    PS: noch ein kleiner Kauftipp: die Vinylausgabe beinhaltet auch die EP "Sun Giant" vom Mai und ermöglicht den kompletten MP3-Download beider Platten von der Sub Pop-Homepage, wie schon bei den Gutter Twins. Und schon wieder halte ich eine wunderschöne Schallplatte in Händen, kann das tolle Cover genießen und muss trotzdem nicht auf meine bequeme CD verzichten. Tolle Sache, so was!

  • besonders schön gesungen: "Tiger Mountain Peasant Song" und "He Doesn´t Know Why"
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    #8: Bowerbirds: "Hymns For A Dark Horse" (Dead Oceans, Juli 2008)

    Diese Band habe ich durch jeweils ein Lied auf den CD-Beilagen vom Rolling Stone und vom Musik Express entdeckt. Interessanter akustischer Folk(?)-Rock mit ungewöhnlicher Trio-Besetzung (Sänger/Gitarrist, Akkordeonspielerin und Geiger, letztere wechseln sich an der großen Trommel ab), deshalb etwas weniger Rock-Elementen als bei Okkervil River, aber mit ähnlich ausdruckstarkem Sänger und Songschreiber in der Person von Phil Moore.
    (12.10.2008)

  • Beeindruckend vor allem: "In Our Talons" und "My Oldest Memory", die beiden Lieder von den  Magazin-Beilagen
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    #9: Niels Frevert: "Du kannst mich an der Ecke rauslassen" (Tapete, Feb. 2008)

    Neues Soloalbum des Ex-Sängers der Band Nationalgalerie, die Anfang der 90er mal einen kleinen Hit mit "Eveline" hatten, beim wunderbaren Hamburger Label Tapete von Dirk Darmstädter. Wäre es in Englisch würde man das wohl Singer/Songwriter-Musik nennen. So sage ich nur: passt gut zu dem anderen "Ex-Nils" aus Hamburg (Nils Koppruch, Ex-Fink). Oder zu besagtem Herrn Darmstädter (der aber Englisch singt). Oder zu Veranda Music. Oder zu den Flowerpornoes. Mal wieder eine der wenigen Platten in Deutsch, die ich gut hören kann!
    (02.03.2008)

    Kleines Kuriosum am Rande: die ausgezeichneten Streicherarrangements stammen von Werner Becker, in dem 70ern mal als Keyboarder bei den Hamburger Soul-Rockern Randy Pie mäßig erfolgreich, später aber unter seinem Pseudonym Anthony Ventura mal die größte Konkurrenz von James Last!
    (03.08.2008)

  • zwei besonders gelungene Lieder, Poesie mit ungewöhnlicher Bildwelt: "Baukran" und "Der Typ, der nie übt (Worum es eigentlich geht)"
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    #10: "Donna Jean & The Tricksters" (Heart Of Gold, Feb. 2008)
    Tief in meinem Herzen bin ich ein Deadhead, auch wenn ich diese Jamband-Fixierung der "echten Fans" auf unendlich viele und unendlich lange Livemitschnitte nicht teile: wann gab es zum letzten mal interessantes, neues Songmaterial aus dem Deadumfeld? Bob Weirs Band Ratdog hat bisher ein einziges Studioalbum produziert ("Evening Moods" von 2000), von Phil Lesh & Friends gibt es nur das schöne "There And Back Again" von 2002. Und da kommt jetzt ausgerechnet Donna Jean Godchaux, die ungeliebte Grateful-Dead-Chorsängerin der Jahre 1972-78, daher, tut sich mit der Jamband (Grateful Dead-Coverband?) The Zen Tricksters zusammen und bringt ein tolles Album voll guter Lieder in bester Grateful-Dead-Tradition heraus!
    Im Unterschied zu Grateful Dead und deren Nachfolgern wird bei den Tricksters sehr großen Wert auf mehrstimmigen Gesang gelegt (z.B. "Shelter"). Außerdem dürfen fast alle Bandmitglieder auch mal als Solosänger ran (und machen das sehr gut!). Gitarrist Jeff Mattson ist das musikalische Zentrum der Band, der mit seinen gelegentlichen Soloausflügen noch am ehesten in Richtung "Jamband" geht. Manchmal klingt er sogar direkt nach Jerry Garcia (z.B. in "So Hard" und dem langen & besten Titel "Me & Kettle Joe"), ohne das ich versucht bin, laut "Plagiator!" zu rufen, denn er macht das wirklich sehr gut und offensichtlich mit viel Herzblut. Auch Keyboarder Mookie Siegel bringt ein paar Soli, die so ähnlich auch bei den Dead von Brent Mydland oder Keith Godchaux gekommen wären. Aber er war ja schließlich auch mal bei Kingfish, Ratdog und Phil Lesh & Friends dabei.
    Jetzt könnten die Herren Weir und Lesh doch auch mal aus dem Quark kommen ...
    (06.08.2008)
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    Willkommen zurück ...

    Ida: "Ten Small Paces" (Secret Machines, Sept. 1997 * Polyvinyl, Nov. 2008)
    Idas drittes Album präsentierte mit Karla Schickele als viertem Bandmitglied endlich eine feste Bassisten. Die Aufnahmen entstanden zwischen Juni 1996 und Juli 1997 zu Hause in Brooklyn und unterwegs im ganzen Land, 4-Spur-Homerecordings, Walkmanaufnahmen und Studioaufnahmen bunt gemischt. Trotzdem passt alles wunderbar zusammen. Erstmals gibt es auch geschmackvolle Coverversionen zu hören: bei Neil Youngs "Everybody Knows This Is Nowhere" wird sogar richtig gerockt. "Blue Moon of Livona" ist eine textlich und musikalisch recht freie Interpretation eines Bill Monroe-Klassikers.
    (11.01.2009)
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    Der gute Rest ...

    Black Mountain: "In The Future" (Jagjaguwar, Jan. 2008)
    Ein Band aus Vancouver/Kanada mit einer interessanten Mischung aus Hard- und Folkrock. Es schreit ganz laut nach den frühen 70ern, ohne das mich das stört. Es gibt mit dem fast 17minütigen "Bright Lights" sogar ein richtiges Progrockmonster mit richtigem Mellotron und Heavygitarre. Noch vor wenigen Jahren konnte man sowas als korrekter Alternativerocker nicht bringen ...
    (08.10.2010)
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    Cat Power: "Jukebox" (Matador, Jan. 2008)
    Bereits zum zweiten mal bringt die Sängerin Chan Marshall, auch als Cat Power bekannt, eine CD mit Coverversionen heraus. Nach der eher spröden "The Covers Record" aus dem Jahr 2000 hat sie dieses neue Album mit ihrer aktuellen, hochkarätig besetzten Begleitband, u. a. mit Judah Bauer von der Jon Spencer Blues Explosion und Jim White von den Dirty Three, aufgenommen. Als Gäste sind die Gitarristen Teenie Hodges (aus Memphis, Al Green-Begleiter) und Matt Sweeney, sowie Keyboard-Legende Spooner Oldham, von dem auch der hier gecoverte Janis Joplin-Klassiker "A Woman Left Lonely" stammt, zu hören.
    (19.01.2008)
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    Get Well Soon: "Rest Now, Weary Head! You Will Get Well Soon" (City Slang, Jan. 2008)

    Hinter dem Bandnamen Get Well Soon steckt der junge schwäbische Musiker und Songschreiber Konstantin Gropper, der hier mit ein wenig Unterstützung von Schwester, Cousin und ein paar Freunden ein beeindruckendes Debütalbum hingelegt hat. Ziemlich bombastisch das Ganze, aber nicht unsympathisch. Erinnert mich ein wenig an Conor Oberst, der sich ja auch hinter dem Bandnamen Bright Eyes "versteckt". Beide Burschen neigen übrigenz auch zu unvorteilhaften Frisuren. Aber was beschwere ich mich da, der ich ja selber über zu wenig Haupthaar verfüge, um eine unvorteilhafte Frisur überhaupt hinzubekommen?
    Ich muss die CD sicherlich noch öfter hören, um alle interessanten Feinheiten genießen zu können.
    (23.01.2008)

    Es fallen mir noch ein paar weitere Namen ein. Manche sind cool und trendy: z.B. Neil Hannon von Dream Dingenskirchen, aber da kenne ich mich zu wenig aus, ich habe Mr. Hannon mit seiner Band auch nur einmal in Haldern live gesehen und besitze keine CDs von ihm. Vor allem aber denke ich - und da geht bei mir die Sonne auf - an das deutsche Duo The Perc Meets The Hidden Gentleman, wegen der tiefer gelegten Gesanxstimme und dem instrumentalen Eklektizismus (oder wie schreibt man das?). Aufgefallen sind mir noch einige merkwürdige Songtitel, z.B. "I sold my hands for food so please feed me" oder "If this hat is missing I have gone hunting", die aber zum Glück nichts (oder kaum etwas?) mit dem Inhalt zu tun haben. Und ein paar passend schräge Banjotöne.
    (24.01.2008)

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    American Music Club: "The Golden Age" (Cooking Vinyl, Feb. 2008)
    Mark Eitzel und sein kongenialer Partner an der Gitarre mit dem schönen Namen Vudi überraschen mit einer neuen CD und einer neuen Rhythmusgruppe. Ansonsten bleibt alles (Gott sei Dank!) beim Alten: intelligenter Singer/Songwriter-Pop auf höchstem Niveau. Mag ich sehr.
    (03.02.2008)
    Dead Meadow: "Old Growth" (Matador, Feb. 2008)
    Eine Zufallsentdeckung. Neulich fiel mir im Plattenladen dieses Vinyldoppelalbum mit dem schönen Cover auf, das ich zuerst für eine Platte der Band Dead Moon gehalten habe und das mit dem Gratisdownload über die Webseite der Plattenfirma Werbung machte, was ich zu meinem Entzücken in letzter Zeit öfter beobachtet habe. Da ich die Band "Dead Meadow" aber überhaupt nicht kannte, habe ich erst einmal vom Kauf Abstand genommen. Später erinnerte ich mich dann wieder an die Platte und habe mich im Internet ein wenig über die Band schlau gemacht. Da stand was von einer ähnlichkeit zu Black Sabbath und Doom-Metal (wobei ich nicht so genau weiß, was "Doom" denn nun ist). Also eigentlich nicht meine Baustelle. Dann habe ich mir trotzdem ein paar Klangbeispiele angehört - und es hat mir gefallen! Es handelt sich auch nicht um diese unangenehme Musik, die sich "Heavy Metal" oder "Hardrock" nennt, sondern um etwas, das man vor einigen Jahren noch Indie-Rock genannt hätte. Nicht mehr nicht weniger. Aber am besten gefällt es mir, beim Hören der MP3s das schwer Doppelalbum (2 x 180g Vinyl!) in Händen zu halten. Eine körperliche Erfahrung, die kein CD-Cover bieten kann!
    (16.11.2008)
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    Guru Guru: "Psy" (Trance Music, Feb. 2008)

    Die CD liegt hier bei mir schon seit Februar, aber bislang konnte ich mich nicht dazu aufraffen, etwas darüber zu schreiben. Vielleicht erratet Ihr ja warum: so richtig toll finde ich sie nicht, obwohl die Gurus zu meiner Lieblingen gehören. Aber es ist wie so oft bei den Gurus: viel Gedaddel, viel Lustiges, sogar Albernes, große Virtuosität an den Instrumenten (ohne diese platt zu demonstrieren!), großer Spielwitz, aber keine wirklich guten Songs, die über den Witz hinaus Bestand haben.
    Live war es toll, die Junx nach über 25 Jahren in der Bochumer Zeche wieder mal zu sehen (mein letztes Konzert war Ende der 70er zur Zeit von "Hey Du", entweder im Duisburger Audimax oder in der Dinslakener Stadthalle!), aber ich finde, dass sie sich beim Songmaterial im Studio etwas mehr Mühe geben sollten. Und auch bei den Texten: ein Lied über Email-Späm - was für ein blödes Thema!
    Egal - die Junx bleiben meine Helden. Und hoffentlich dauert es nicht wieder so lange bis zum nächsten Konzert!

    Zum Schluss noch ein bisschen was für die Abteilung Namedropping: Guru Guru live und auf CD wie immer mit Mani Neumeier, der Ende des Jahres 68 wird, und dem man das unverschämterweise überhaupt nicht ansieht. Der Rest der Band zeichnet sich durch eine für Guru Guru ungewöhnlich große Konstanz aus: alle sind jetzt schon mehrere Jahre am Stück wieder dabei und gehörten auch in der Vergangenheit schon mal zur Familie: Gitarrist/Saxofonist Roland Schaeffer (dessen alte Band Brainstorm ich gerade für mich entdecke - mehr dazu später & an anderer Stelle), Gitarrist Hans Reffert und Bassist Peter Kühmstedt.
    Auf "Psy" - ach habe ich schon erwähnt, dass es 2008 um das 40jährige Jubiläum der Band geht? - sind zahlreiche musikalische Gäste mit dabei: Chris Karrer von Amon Düül, Helmut Hattler und Jan Fride von Kraan, Dieter Möbius von Cluster und Harmonia, Jürgen Engler von Die Krupps, u. v. a.
    (22.06.2008)

    Jim Lauderdale & The Dream Players: "Honey Songs" (Yep Roc, Feb. 2008)
    Ich kenne kaum einen Singer/Songwriter, der es - zumindest in der Quantität - mit Jim Lauderdale aufnehmen kann. Jedes Jahr bringt er mindestens eine Platte im Bluegrass- , Country- oder Honky Tonk-Stil heraus. Und darunter nicht eine wirklich schwache, auch wenn ich mir nicht jede davon anschaffe (etwa 10/12 stehen trotzdem schon in meinem Plattenregal!). Und immer randvoll mit eigenen guten Liedern. Dieses mal habe ich wieder zugeschlagen, denn bei den Dream Players handelt es sich niemand geringeren als James Burton (Leadgitarrist für Ricky Nelson, beide Elvisse, Gram Parsons und in Emmylou's Hot Band), Al Perkins (Steelgitarrengott bei Stephen Stills & Manassas, Emmylou's Nash Ramblers und vielen anderen Bands), Garry Tallent (von Bruce Springsteens E-Street Band), Glen D. Hardin (Pianist für Elvis P., Gram Parsons und Emmylou), Ron Tutt (Drummer für Elvis P., Emmylou und die Jerry Garcia Band) sowie - als einzigen mir Unbekannten - den Akustikgitarristen Steve Sheehan.
    (21.03.2008)
    Gary Louris: "Vagabonds" (Rykodiscs, Feb. 2008)
    Solodebüt des ehemaligen Chefs der Jayhawks (Chef zumindest seit Marl Olson nicht mehr dabei war) mit ganz vorzüglicher Countryrock, produziert von Chris Robinson, dem Sänger der Black Crowes. Für den Mann vom Glitterhaus liegt "Vagabonds" in der Spielklasse von "White Light" von Gene Clark und "GP" von Gram Parsons - das sind zwei beachtliche Hausnummern, weshalb ich mich da erst einmal zurückhalte und abwarte, ob es das Album zumindest in meine Top 10 für 2008 schafft. Warten wir mal ab. Vorstellen kann ich mir das auf jeden Fall, schon alleine wegen der tollen Pedal Steel von Josh Grange.
    (16.03.2008)
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    Tift Merritt: "Another Country" (Concord/Fantasy, Feb. 2008)
    Keine "andere Countrymusik" gibt es hierzu hören, sondern Tift war für eine längere Zeit nach Frankreich weg. Um den Kopf klar zu kriegen (u. a. wurde sie von ihrem Label Lost Highway vor die Tür gesetzt - da war doch schon mal was ähnliches mit Kim Richey!) und um neue Songs zu schreiben. Einen neuen Plattenvertrag gab es auch (beim wiederbelebten Fantasy-Label vom Concord, welches witzigerweise genauso wie Lost Highway zu Universal gehört!). Eine sehr schöne, unspektakuläre Platte.
    (10.08.2008)
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    Allison Moorer: "Mockingbird" (New Line, Feb. 2008)
    Fast zeitgleich mit der großen Schwester Shelby Lynne bringt auch Allison Moorer eine Platte mit Coverversionen und einem eigenen Titel raus. Während Shelby Lynne sich dem Repertoire von Dusty Springfield auf eine sehr lässig-jazzige und gleichzeitig elegante Art und Weise genähert hat, wählte Allison das Thema "SongschreiberINNEN". Mit dabei Lieder u.a. von Nina Simone, Ma Rainey, Patti Smith, Kate McGarrigle, Julie Miller, Gillian Welch und - Shelby Lynne! Das Ganze irgendwo zwischen Rock und Country angesiedelt, was heißt: der großartige Buddy Miller hat das Album (wie immer in seinem Wohnzimmerstudio) vorzüglich produziert.
    (16.03.2008)
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    Lizz Wright: "The Orchard" (Verve Forecast, Feb. 2008)
    Das dritte Album einer wunderbaren Sängerin. Der Vergleich mit Cassandra Wilson ist wohl unvermeidlich ("schwarze" Jazz-Sängerin macht "weißen" Singer-Songwriter Folkpop ...), soll uns aber eigentlich nur sagen, dass beide Ladies in der gleichen Liga spielen und beide tolle Musik herausbringen. Im Gegensatz zu "Thunderbird", dem letzten Album von Cassandra, auf dem mir die elektronischen Elemente leider überhaupt nicht zusagten, gibt es hier bei Lizz nur akustischen bis analog-elektrischen Wohlklang, der anscheinend auch gar nicht mehr als Jazz verkauft werden soll: "File under: Pop" ist da ganz klein auf der Rückseite des Covers zu lesen. Auffällig ist auch der hohe Anteil an guten Eigenkompositionen, die vielleicht nicht an so manchen, bislang von ihr gecoverten Klassiker heranreichen und möglicherweise auch ähnliche Kritiken wie zuletzt bei Norah Jones hervorrufen könnten (von wegen schwaches eigenes Material) - aber ich mag das doch sehr. Und ein paar geschmackvolle und eigenwillige Coverversion sind ja schließlich doch dabei: "Thank You" vom zweiten Led Zeppelin-Album, "I Idolize You" von Ike & Tina Turner, "Strange" von Patsy Cline und auf der "Limited Edition"-CD noch das wunderbare "It Makes No Difference" von The Band. Lohnt die Anschaffung dieser etwas teureren "Deluxe"-Ausgabe, die außerdem auch noch ein schönes Video mit dabei hat. So was kann man ja bei MTV leider nicht mehr sehen. Ach ja - Joey Burns und John Convertino von Calexico sind mit dabei - nur auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Kooperation.
    (10.02.2008)
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    Veranda Music: "Secret Scenes" (Strange Ways, Feb. 2008)
    Von der Hamburger Band hatte ich ja bereits vor einigen Jahren ihre bislang letzte CD "Look Of Joy" hier vorgestellt, auf der es ja "nur" Coverversionen von mehr oder weniger obskuren Vorlagen (von Cat Stevens und Dire Straits über Caetano Veloso bis hin zu Robert Wyatt) zu hören gab. Nach sechs Jahren kommt jetzt das Folgealbum ausschließlich mit Eigenkompositionen, an dem die Band um Sänger/Texter Nicolai von Schweder-Schreiner (was für ein Name!) in den vergangenen drei Jahren gearbeitet hat. Vermutlich hat das nicht aus künstlerischen Gründen so lange gedauert, sondern weil die Beteiligten nicht mehr Zeit für das Bandprojekt erübrigen konnten: der Sänger arbeitet als übersetzer, Bassist Lars Precht war sogar nicht bei allen Titeln im Studio mit dabei, weil er in den vergangenen Jahren auch bei Blumfeld gespielt hat. Der alte Trommler/Multiinstrumentalist Christoph Kähler ist inzwischen ganz ausgestiegen, arbeitet u. a. als Schlagzeuger für Nils Koppruch und Wolf Maahn (!) und hat eine Solokarriere unter dem Pseudonym Zwanie Jonson gestartet. Zwanie ist aber auf einzelnen Titeln noch als Gastmusiker dabei, bzw. er war vielleicht zum Aufnahmezeitpunkt, der ja bis zum August 2005 zurückreicht, noch in der Band. Wie auch immer. Die Debüt-CD von Zwanie Jonson habe ich mir auch schon angehört und sofort geordert. Da bin ich schon mal sehr gespannt.
    Der Sound der Band ("Gitarrenpop" im weitesten Sinne) ist eigentlich genau mein Ding, allerdings haben mich beim ersten Hören der eine oder andere englische Text (z.B. "Swimmingpool") doch etwas gestört. Das hat hier vielleicht nicht die Klasse der deutschen Texte von Niels Frevert, Nils Koppruch, Sven Regener und Jochen Diestelmeyer oder die der englischen von Dirk Darmstädter - aber da muss ich wahrscheinlich nur mal aufmerksamer zuhören!
    (02.03.2008)
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    "The Felice Brothers" (Loose Music, März 2008)
    Aktuelle Lieblinge von allen Leuten, die "Americana" lieben, sind diese vier jungen Burschen, die anscheinend in der Nähe von Levon Helm wohnen und auch ein wenig so klingen wie The Band (oder wie Ronnie Lane´s Slim Chance?). Ein ziemlich dickes Kompliment, aber ich denke, daß das kein Hype ist, sondern tatsächlich die Qualität dieser Band widerspiegelt.
    (11.05.2008)
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    The Gutter Twins: "Saturnalia" (Sub Pop, März 2008)
    Kann man im Jahr 2008 noch ROCKMUSIK machen und trotzdem cool sein? Vielleicht, wenn man Mark Lanegan oder Greg Dulli heiß und früher mal bei den Screaming Trees bzw. den Afghan Whigs gesungen hat? Zwölf Tolle Songs, zwei gut zueinander passende Stimmen und ein Klang irgendwo zwischen Marks Solowerk der letzten Jahre und dem von Greg Dulli bei seinem Bands Afghan Whigs und Twilight Singers. Gesanglich glänzt vor allem Mark Lanegan, der ja kein Instrument spielt (was er auch nicht nötig hat!), während Greg Dulli auch als Multiinstrumentalist großes leistet.
    Hier noch eine kleine Anekdote: ich hatte "Saturnalia" bei meinem Lieblinxonlineversand aus dem Weserbergland bestellt und dabei aus Versehen das Doppelvinyl und nicht die CD geordert. Als ich mein Paket jetzt aufmachte und das wirklich wunderschöne LP-Cover in Händen hielt, hatte ich mich zwar sehr gefreut, aber doch auch ein klein wenig geärgert, weil ich nun wohl den Plattenspieler wieder anschmeißen müsste. Doch beim Aufklappen kommt mir da plötzlich ein kleines Zettelchen entgegen, auf dem eine Codenummer steht, mit der man sich das komplette Album ohne Zusatzkosten als MP3 bei Sub Pop herunterladen könnte! Klasse Idee! Sofort natürlich gesaugt und gehört. Da kann mir die CD gestolen bleiben. Und gäb es sowas öfter würde ich wohl kaum noch CDs kaufen.
    (16.03.2008)
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    Van Morrison: "Keep It Simple" (Polydor/Exile, März 2008)
    Van Morrison, endlich mal wieder mit einem richtig guten Album! Auf jeden Fall sein bestes Album im neuen Jahrtausend. Zuvor gab es mehrere überflüssige Kompilationen, die ein Fan wie ich mit breitem Bestand an Platten von "Van The Man" im Regal natürlich nicht braucht, ein ordentliches "Country-Album" mit scheußlichem Cover ("Pay The Devil" von 2006) und "Magic Time" (von 2005), das ich mir gar nicht mehr ernsthaft angehört, geschweige denn gekauft habe. Eigentlich wollte ich auch "Keep It Simple" ignorieren, aber mir gefiel zur Abwechselung mal wieder das Cover (es erinnert an das Meisterwerk "Into The Music" von 1979) und auch die Musik wieder besser: zwar nichts Besonderes, eben purer Van Morrison, aber mit gutem Sound (so wie immer!), guten Musikern (u. a. m. Mick Green und John Platania an den Gitarren und John Allair an der Hammondorgel) und - vor allem - guten Songs (besonders schön ist der letzte Titel "Behind The Ritual": nur Van Morrison kann völlig unpeinlich "Bla Bla Bla" singen!). Mehr braucht es eben nicht.
    (11.05.2008)
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    Motorpsycho: "Little Lucid Moments" (Stickman, März 2008)
    Es ist schon beeindruckend, mit welcher Qualität und Konstanz Norwegens beste Band (jawohl!) ein tolles Album nach dem anderen heraushaut! Wer Motorpsycho kennt, dem erzähle ich da nichts Neues. Für Neulinge: die Burschen aus dem kalten Norden haben zwischen Bluegrass, Heavy-Metal und Jazzrock alles drauf, machen aber wohl am liebsten psychedelischen Hardrock, der zwar tief in den 70ern verwurzelt ist, aber überhaupt nicht nostalgisch daherkommt.
    Hier nur noch ein paar kleine Infos: die Band hat mit Kenneth Kapstad endlich wieder einen festen Schlagzeuger, der einfach der Wahnsinn ist (auch wenn Bassist Bent Saether und Gitarrist HM Ryan auf dem letzten Duo-Album "Black Hole, Black Canvas" in dieser Zusatzrolle als Trommler auch keinen schlechten Job gemacht haben!). Außerdem enthält das neue Werk bei etwa 60 Minuten Laufzeit nur ganze 4 Lieder. Weitere mathematische Schlussfolgerungen daraus überlasse ich Euch.
    (27.04.2008)
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    Thee Silver Mt. Zion Memorial Orchestra & Tra-La-La Band: "13 Blues For Thirteen Moons" (Constellation, März 2008)
    Meine nächste - die bereits fünfte - Erwerbung von dieser fantastischen Band ist ein Doppelalbum mit nur 4 jeweils viertelstündigen Liedern, die für mich schon nach dem ersten Höreindruck zum Besten der Band gehören. Natürlich habe ich mir die Vinylversion zugelegt, aber ein kleiner Witz kommt auf diesem Medium leider nicht richtig zum Tragen: die vier Titel haben die Nummern 13 bis 16 und werden auf der CD von zwölf ultrakurzen Geräuschtracks eingeleitet, die auf der Vinylversion zu fehlen scheinen.
    Der Bandname deutet wohl wieder kryptisch auf Besetzung hin: 2x Gitarre, Bass, Schlagzeug, 2x Violine und Cello. Der grosse Chor von "This Is Our Punkrock ..." blieb zu Hause, und bereits beim Nachfolger "Kollaps Tradixionales" schrumpft das Septett durch Abgang von Cello und zweiter Gitarre sogar wieder zum Quintett, weshalb dann wohl auch das "Tra-La-La Band" aus dem Namen verschwinden wird. Warum hier allerdings der Artikel "The" durch die alterenglische Form "Thee" ersetzt wurde erschließt sich mir nicht, was aber nicht weiter wichtig ist. Solch kleine Geheimnisse sollen ruhig bleiben und machen diese Band nochinteressanter.
    (27.06.2010)
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    White Hinterland: "Phylactery Factory" (Dead Oceans, März 2008)
    Aus der Grabbelkiste!
    (03.06.2012)
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    Kathryn Williams & Neill MacColl: "Two" (Caw, März 2008)
    Das hier ist so was wie das Traumduo des britischen Folks: Kathryn Williams, eine der besten zeitgenössischen englischen Songschreiberinnen und Folksängerinnen, zusammen mit dem Gitarristen Neill MacColl aus dem berühmten Musikerclan (Vater Ewan MacColl komponierte u.a. "Dirty Old Town" , Mutter ist Peggy Seeger war ebenfalls eine bekannte Folksängerin, Halbschwester Kirsty MacColl sang u. a. mit den Pogues ). Gespielt werden fast ausschließlich von den beiden zusammen geschriebene neue Lieder, dazwischen als einziger Fremdtitel "Innocent When You Dream" von Tom Waits. Wunderschön und verschroben das Ganze.
    (11.05.2008)
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    James: "Hey Ma" (Universal/Decca, April 2008)
    Nach wie vor meine liebste Band aus Manchester (OK - neben I Am Kloot!), die man auch durchaus in die "Stadionrock"-Ecke stellen kann und darf. Von kaum jemandem wahrgenommen, hatte sich die Band vor ein paar Jahren aufgelöst und kam vor einiger Zeit wieder zusammen, sogar in der meiner Meinung nach besten Besetzung aus den frühen 90ern, dokumentiert etwa auf dem Album "Seven" von 1992: noch mit Trompeter Andy Diagram und Gitarrist und (Fast-)Gründungsmitglied Larry Gott, der die Band nach den Zusammenarbeiten mit Brian Eno ("Laid" von 1993 und "Wah Wah" von 1994) verlassen hatte. Entscheidend für die hohe Qualität des Albums sind meines Erachtens zwei Dinge: zum Einen ist das komponierende Kerntrio, Sänger Simon Booth, Gitarrist Larry Gott und Bassist Jim Glennie, wieder zusammen. Zum Anderen gab es wohl nur eigenen künstlerischen, aber keinen kommerziellen Druck von Außen: die Band war ohne Plattenvertrag und brauchte erst die Produktion nach Fertigstellung abliefern. Interessanterweise wieder/immer noch beim Majorlabel Universal.
    (26.12.2008)
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    Kettcar: "Sylt" (Grand Hotel Van Cleef, April 2008)
    Marcus Wiebusch und Reimer Bustorff von der Hamburger Band Kettcar betreiben mit Tomte-Sänger Thees Uhlmann das ausgezeichnete Plattenlabel Grand Hotel Van Cleef und beide Bands machen - zumindest für meine an deutschsprachigem Rock ungeübten Ohren - auch eine ähnliche Musik: gute oder zumindest unpeinliche deutsche Texte, dazu Rockmusik mit Punkrock-Sozialisation und Stadionrock-Kompatibilität (ach jeh - ich werde wohl noch zum Phrasen dreschenden Rockjournalisten!). Solche Musik sollte mir eigentlich nicht gefallen. Tut sie aber dann irgendwie doch.
    Einziger Kritikpunkt: auf der zusätzlichen DVD der erstaunlich günstigen "Limited-Edition" (für 13 Oiro 99 in Köln bei der Mutter aller Saturne erstanden) gibt es einen witzigen Film von Bassist Reimer Bustorff über die Russlandtournee der Band vom vergangenen September mit trockenem Hamburger Humor (der unterhalb des Weißwurstäquators wahrscheinlich nicht als solcher erkannt wird!), bei dem aber leider zwischendurch kleine Computerspielchen eingeschoben wurden (Puzzle, Autorennen, Billard, etc), die man schaffen muss, um sich das nächste Filmkapitel angucken zu können. Ich hasse Computerspiele - und muss jetzt diese blöden Spielchen spielen, um weitergucken zu können. So was blödes aber auch! Trotz alledem eine schöne Musik-CD.
    (27.04.2008)
    "Gisbert zu Knyphausen" (Omaha, April 2008)
    Zwar hatte ich einzelne Lieder vom Debüt des Sängers & Songschreibers schon im Sommer gehört, aber ich bin erst jetzt verspätet zum ganzen Album gekommen. Schöne Songs in Deutsch, eher traditionell arrangiert und instrumentiert zwischen "alter" Liedermacherstimmung und "jüngerem" Rock in der Art von Tomte oder Kettcar.
    (01.01.2009)
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    Rye: "My Reality" (Girafe, April 2008)

    Die Berliner Sängerin Rye präsentiert zusammen mit ihrem Gitarristen und Co-Autor Lothar Müller Songs, die den Hörer unmittelbar berühren. Mit ihrer ausdrucksstarken Stimme dringt Rye ins Ohr wie die Stimme einer besten Freundin - und schaffen so ein Gefühl von großem Verständnis und Geborgenheit. Nicht unwichtig sind dabei die Beiträge von Herrn Müller: besonders sein Dobrospiel gefällt mir ganz ausgezeichnet. Außerdem kommen die beiden weitestgehend ohne Gastmusiker aus, ohne das etwas fehlt oder es langweilig wird.

    Nach ihrem Solodebüt "Songbook" erscheint "My Reality" jetzt auf dem extra für sie neue eingerichteten Label Girafe. Einfache Melodien und eindringliche Botschaften im Neo-Folk-Gewand schaffen perfekte Popsongs: vielschichtig, filigran und intensiv.
    (30.06.2008)

    Tindersticks: "The Hungry Heart" (Beggars Banquet, April 2008)
    Gilt so etwas schon als Comeback? Wenn ich nicht irgendein neues Album der Band verschlafen habe, dann sind fünf Jahre vergangen seit der letzten Veröffentlichung. Es gab zwar ein paar Soloprojekte von Sänger Stuart Staples, aber die waren mir - wie ich leider zugeben muss - ein wenig zu sperrig für´s Zuhören. Aber jetzt hat Mr. Staples die alte Mannschaft wieder zusammengeholt (zumindest sind von der letzten Besetzung Keyboarder David Boulter und Gitarrist Neil Fraser mit dabei) - und die alte Magie ist sofort wieder da. Das war aber eigentlich auch nicht anders zu erwarten, denn auf die "künstlerische Kraft" dieser Band ist absoluter Verlass. Ein wirklich schlechtes Album scheint da kaum möglich ...
    (12.05.2008)

    Allerdings gibt es auch eine Merkwürdigkeit, die nicht unerwähnt bleiben kann: bei "Mother Dear" spielt der Gitarrist ein dermaßen schräges Solo, sowohl rhythmisch, harmonisch, als auch stilistisch gesehen, dass man das nicht mehr mit "künstlerischem Ausdruck" begründen kann. Es klingt, als hätte Neil Fraser da ohne Zusammenhang zum Rest vor sich hin musiziert. Unabsichtlicher Fehler oder absichtlicher Witz? Keine Ahnung. Auf jeden Fall unangenehm für den Zuhörer.
    (Juli 2008)

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    Thalia Zedek Band: "Liars And Prayers" (Thrill Jockey, April 2008)
    Thalia Zedek war in den 80ern Sängerin und Gitarristin der obskuren New Yorker Krachrocker Live Skull und in den 90ern zusammen mit Chris Brokaw in der halbwegs bekannten Band Come. Seit einigen Jahren ist sie mit ihrer eigenen Band unterwegs, mit der sie einen eigenständigen Rockstil pflegt, deren Markenzeichen ihre "dreckige" Stimme, die ich mit keiner anderen Sängerin vergleichen kann, ihre heftig gespielte Rhythmusgitarre und die Bratsche und Trompete von Multi-Instrumentalist David Michael Curry sind.
    In der Glitterhouse-Ankündigung war zu lesen, dass zum Vinyl das komplette Album als MP3-Download ohne weitere Kosten angeboten wird, sodass ich mir hier, wie auch schon bei den Gutter Twins, statt der CD die LP gegönnt habe. Ich kann mich da nur wiederholen: eine klasse Idee!
    (11.05.2008)
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    Elvis Costello & The Imposters: "Momofuku" (Lost Highway, April/Mai 2008)
    Völlig überraschend kommt da ein neues Album von einem der besten englischen Songschreiber, rockig und druckvoll wie schon lange nicht mehr! Mehr zu den Hintergründen könnt Ihr im Info-Fensterchen nachlesen.
    (02.06.2008)
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    Bonnie "Prince" Billy: "Lie Down In The Light" (Domino/Drag City, Mai 2008)
    Es kommen bereits die ersten Beschwerden, dass Will Oldham zu viele Platten veröffentlicht. Solange aber die Qualität stimmt, so wie hier, habe ich nichts dagegen. Nachdem er vor zwei Jahren für "The Letting Go" bei Produzent Valgeir Sigurdsson auf Island war, nahm er die neue CD wieder mit Mark Nevers, dem Lambchop-Stammproduzenten, in Nashville auf.
    (06.07.2008)
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    Bobby Charles: "Homemade Songs" (Rice'n'Gravy, Mai 2008)
    Bobby Charles ist der Autor von "See You Later Alligator" (dessen Tantiemen sicherlich für die eigene Rente wichtig sind), "The Jealous Kind" (gecovert u. a. von Joe Cocker, Rita Coolidge, Frankie Miller und Johnny Adams) und einiger anderer Lieder im Spannungsfeld von Rock'n'Roll, Soul und Blues. Alle paar Jahre macht er sich dann die Mühe, selber ein Album zu veröffentlichen, bei dem die prominenten Kollegen gerne aushelfen (hier u. a. Sonny Landreth, Dr. John, Spooner Oldham und Ben Keith) .
    (21.09.2008)
    Fleet Foxes: "Sun Giant EP" (Sub Pop, Mai 2008)
    Den Vorläufer zum Debütalbum gibt es "gratis" zur Vinylausgabe des Albums! Nur das ebenfalls schöne Cover muss man sich dann denken.
    (06.09.2008)
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    Al Green: "Lay It Down" (Blue Note, Mai 2008)
    Blöde Brille, tolle Musik! Al Green hat sich dieses mal nicht von seiner alten Memphis-Gäng um Wilie Mitchell begleiten lassen, sondern von einer Studioband um den Schlagzeuger und Produzenten ?uestlove, der wohl von der berühmten (?) Hipp-Hopp(?)-Band The Roots kommt. Man verzeihe mir meine Ignoranz und die vielen Fragezeichen, aber ich kenne mich in jener Branche leider nicht aus. Die einzige Platte in meinem Plattenschrank, auf der dieser ausgezeichnete Musiker zu hören ist, ist "The Soul Sessions" von Joss Stone, deren Retro-Soul nicht sehr weit weg ist von Al Green. Und auch auf "Lay It Down" klingt Al Green so wie immer. Was natürlich eine gute Sache ist.
    (25.06.2008)
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    John Hiatt: "Same Old Man" (Blue Rose/New West, Mai 2008)
    Wie immer in den letzten Jahren (eigentlich müsste man sogar von Jahrzehnten sprechen!) liefert uns Mr. Hiatt eine gelungene Platte voller eigener guter Songs. Dieses mal wieder etwas weniger üppig im eigenen Heimstudio produziert, mit einer interessanten kleinen Band: am Schlagzeug - und am wenigsten überraschend - Ken Blevins aus alten Zeiten mit den Goners ("Slow Turning" von 1988 und "Beneath This Gruff Exterior" von 2003) und Gitarrist Luther Dickinson von den Northern Missippi Allstars (oder so ähnlich), der schon auf dem Album "Master Of Desaster" von 2005 zu hören war und mit dessen Vater Jim Dickinson John Hiatt ja schon zu gemeinsamen Zeiten bei Ry Cooder zusammengearbeitet hatte. Am Bass dagegen ein Mann, den man in diesem (traditionellen) Zusammenhang wohl eher nicht erwartet hätte: Ex-Zappa-Begleiter Patrick O´Hearn, der sich in den vergangenen Jahren hauptsächlich als Komponist, Multi-Instrumentalist und Produzent von Newage-Musik betätigt hatte.
    (07.06.2008)
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    Missouri: "Coming Down The Hill With A Picturesque View" (Micropal, Mai 2008)
    Eine Band aus Nürnberg, die mir dort aber während meiner arbeitsbedingten zahlreichen Aufenthalte bisher leider nicht begegnet ist. Ich kannte sie aber schon von ihrer Koproduktion "By The Time We Get To Phoenix", zusammen mit der Münsteraner Band Green Apple Sea auf dem (inzwischen eingeschlafenen?) Mailorder-Only-Label Return To Sender von 2002. Dies hier dürfte ihr ungefähr fünftes Album sein. Aus dem bisher Bass- und Schlagzeuglosen Quartett wurde durch Hinzufügung eben jener Elemente (Bassist Andreas Voß kam von den aufgelösten Fink, einer der beiden Trommler/Perkussionisten war mal in den 80ern bei Throw That Beat In The Garbage Can - auch aus Nürnberg! Wer kennt die noch?) ein Septett. Die Musik liegt irgendwo zwischen Country, Disco und Krautrock, aber alles sehr amerikanisch verankert. Nach wie vor werden viel analoges Keyboardgedöns und Gitarrensounds aus den 7oern eingesetzt, jetzt eben statt einer Rhythmusmaschine mit richtigen Trommlern eingespielt. Keine Technikdemonstration von virtuosen Musikern, aber auch kein Amatör-Gefrickel: alles extrem lässig gemacht. Schöne Platte.
    (07.06.2008)
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    The Submarines: "Honeysuckle Weeks" (Nettwerk, Mai 2008)

    Anfang letzter Woche habe ich diese mir bisher unbekannte Band in Köln im Vorprogramm von Aimee Mann gesehen und war ziemlich angetan. Die Band besteht aus dem singenden, Song schreibenden und Gitarre spielenden Ehepaar Blake Hazard (eine SEHR charmante junge Dame!) und John Dragonetti, live unterstützt von einem mir namentlich nicht bekannten bärtigen Schlagzeuger. Blake spielte zusätzlich wunderbar auf einem Glockenspiel, John leistete Schwerstarbeit durch Steuerung der weiteren Instrumente (Bass, Keyboards, Schlagzeug, Effekte) von seinem Laptop aus, was alles sehr organisch rüberkam.
    Auf der CD, die mir direkt am Merchandising-Stand besorgt habe, fehlt der bärtige Trommler und von überallher kommen kleine Computerfrickeleien, die aber überhaupt nicht stören, sondern ganz im Gegenteil gut zur Musik passen, die man am besten mit "Indie-Pop" umschreiben kann. Diese Band bzw. das Duo hat durchaus das Potential groß herauszukommen.
    (16.11.2008)

    Ich stelle beim Hören gerade fest, dass eine instrumentale Version von "You Me And The Bourgeoise"  von diesem Album die aktuelle Musik aus der IPod-Fernsehwerbung ist. Irgendwie genauso merkwürdig wie bei "Pink Moon" und Volkswagen, aber es stört mich auch hier nicht wirklich. Es könnte sehr viel schlimmer kommen. Zum Beispiel mit der Musik von Michael Wendler oder den Amigos ...
    (28.11.2008)

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    Vetiver: "Things Of The Past" (Fat Cat, Mai 2008)

    Was für eine Freude: ein Coveralbum mit (mehr oder weniger) obskurem Zeug - und die höchste Trefferquote in meiner Plattensammlung seit ich mich erinnern kann! Andy Cabic ging mit seiner Touringband, also ohne Joanna Newsom und ohne Devendra Banhart, und ohne neues eigenes Material in´s Studio, um sich durch seine Vinylschätze zu wühlen. Ein tolles Album entstand dabei - nicht nur toll für ein Coveralbum!

    Hier die Links zu einigen der hier zu Recht gefeierten und meist leider viel zu unbekannten Vorlagen, die auch bei mir im Plattenregal stehen, meistens sogar auf Vinyl:
    • "Roll On Babe" (Derrol Adams), zu finden auf "Anymore For Anymore" von Ronnie Lane´s Slim Chance von 1974,
    • "Road To Ronderlin" (Ian Matthews), zu finden auf "Later That Same Year" von Mathews´ Southern Comfort von 1970,
    • "Lon Chaney" (Garland Jeffreys) von dessen Debütalbum von 1973,
    • "Hurry On Sundown" (Dave Brock) von Hawkwinds Debütalbum von 1970,
    • "Swimming Song" (Loudon Wainwright III), vielleicht der einzige etwas bekanntere Titel auf "Things From The Past", von seinem '74er Album "Attempted Mustache",
    • "Standin'" (Townes van Zandt) von seinem Album "High, Low And In Between" von 1972 und am Ende
    • "I Must Be In A Good Place Now" (Bobby Charles) von seinem Debütalbum "Small Town Talk" von 1973. Der Höhepunkt der Platte.
    Schön zu sehen, dass es noch mehr Leute gibt, die gleichzeitig Hawkwind, Garland Jeffreys und Bobby Charles gut finden. Weiterhin gibt es noch mir bislang unbekannte Lieder von Michael Hurley und Norman Greenbaum, dazu noch Lieder von Leuten, von denen ich bisher noch nie gehört hatte.
    (06.07.2008)
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    Martha Wainwright: "I Know You're Married But I've Got Feelings Too" (V2/Drowned In Sound, Mai 2008)
    Die jüngste aus dem Wainwright/McGarrigle-Clan hat ihr zweites Album draußen, wenn man die Debüt-EP "Bloody Mother Fucking Asshole" nicht mitzählt - und wieder gefällt es mir ausgezeichnet! Sogar besser als das, was ihr Bruder Rufus macht, und zwar weil die musikalische Umsetzung etwas "normaler" - sprich "rockiger" - daher kommt, was für meine Ohren eben besser passt. "Normal" heisst aber natürlich nicht "kommerziell", denn gerade gesanglich und textlich traut sich Martha da so einiges, was dem "normalen Hörer" genauso irritieren dürfte, wie das was ihr Bruder bislang herausgebracht hat.
    Von den eigenen Liedern kann ich noch keines besonders hervorheben, beim ersten Hören fällt natürlich die einzige Coverversion auf: "See Emily Play" von Syd Barrett, eine der frühen Pink Floyd-Singles, die sie in einer schlichten und (zum Glück) nicht extravaganten Version zusammen mit Mutter Kate McGarrigle, Tante Anna McGarrigle, Kusine Lily Lanken und Ehemann Brad Albetta bringt. Ach ja - Papa Loudon der Dritte ist wieder nur als Zielscheibe in den Texten präsent. Hausmusik in der Familie kann doch schön sein!
    Ein paar musikalische Gäste seien noch erwähnt, vielleicht verführt Euch das Namedropping ja zum Kauf der CD: Pete Townsend von The Who und Donald Fagen von Steely Dan, die man beide sonst eher selten auf den Platten anderer Leute findet, sowie Garth Hudson von The Band.
    (02.06.2008)
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    Paul Weller: "22 Dreams" (Island, Mai 2008)
    Herr Weller wurde unlängst 50 und gönnt sich dieses mal ein Doppelalbum (auf Vinyl) bzw. eine randvolle CD mit 21 Liedern. Sehr interessant und abwechselungsreich: offensichtlich gab es dieses mal kein (einengendes) stilistisches Konzept. Trotzdem wirkt das Album sehr homogen - nur eben mit ein paar experimentellen Sachen, die sonst wohl außen vor geblieben wären. Eben wie bei einem richtigen Doppelalbum in der guten alten Zeit.
    Ich empfehle dieses mal übrigenz zur Anschaffung die etwas teurere Deluxe-Version in Buchform mit einer zusätzlichen CD mit weiteren Demoversionen der Songs, die nur eine kleinen Nachteil hat: sie passt nicht in das CD-Regal. Aber wenn es sonst nix zu meckern gibt ...
    (07.06.2008)
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    Willard Grant Conspiracy: "Pilgrim Road" (Glitterhouse, Mai 2008)
    Willard Grant Conspiracy sind keine "Band" im engeren Sinne, sondern das Vehikel des Sängers und Songschreibers Robert Fisher, der live und im Studio auf einen großen Freundeskreis zurückgreifen kann, der ihm bei der Umsetzung seiner musikalischen Ideen hilft. Dieses mal kommt dabei dem schottischen Multiinstrumentalisten Malcolm Lindsay eine besondere Rolle zu, der zusammen mit Fisher die Songs geschrieben, aufgenommen und produziert hat, außerdem für viele (die meisten?) Keyboard- und Gitarrenbeiträge zuständig ist. Unter den zahlreichen beteiligten Musikern sind als halbwegs bekannt Chris Eckman (Walkabouts, Dirtmusic, Chris & Carla) und Jackie Leven (Doll By Doll, Sir Vincent Lone) erwähnenswert.
    Das Ergebnis ist kaum noch als Rockmusik zu bezeichnen: Bläser, Streicher und Chor geben der Sache eine orchestrale Note, ohne aber ein einziges mal zu stören. Immer alles sehr ruhig gehalten und schön songdienlich. Es klingt auf jeden Fall wunderschön, nur weiß ich noch nicht, ob ich es für ein "Meisterwerk" halten soll (wie viele es bereits jetzt schon tun), denn von den einzelnen Lieder bleibt zunächst doch keins im Ohr hängen (wie bei einem echten Ohrwurm). Bei "Regard The End" von 2003 war Fisher da meiner Meinung nach ja schon näher dran. Beim rockigeren "Let It Roll" von 2006 haben die Lieder bei mir dann langfristig aber doch nicht diese Wirkung erzielt. Warten wir da also noch mal ein wenig ab ...
    (07.06.2008)
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    Gene Clark: "Silverado '75" (Collector's Choice, Juni 2008)
    Das Plattenlabel Collector´s Choice leistet tolle Arbeit bei der Wiederveröffentlichung alter Schätze auf CD, von denen ich auf der Seite "Lost & Found" ja schon so einige vorgestellt habe. "Silverado 75" ist zwar auch ein alter Schatz, aber keine Wiederveröffentlichung im engeren Sinne, sondern ein Radiomitschnitt eines Konzertes vom 19.02.1975 aus Denver, Colorado, der hiermit zum ersten mal auf Tonträger erscheint und deshalb von mir korrekterweise unter den Neuveröffentlichungen aufgeführt wird.
    Die CD ist ein Muss für Gene Clark-Fans: (relativ) guter Sound (Radiokonzert!), gute Songauswahl aus allen Schaffensperioden (von den Byrds bis zum Meisterwerk "No Other") und eine auf Studioalben nicht dokumentierte Band mit Roger White (Gitarre) und Duke Bardwell (Bass), genannt die "Silverados".
    (21.06.2008)
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    Emmylou Harris: "All I Intended To Be" (Nonesuch, Juni 2008)
    Auf ihrem neuen Album macht Emmylou eine stilistische Kehrtwende, weg vom Daniel Lanois-Sound, zurück zu ihren Country-Anfängen: Produzent ist konsequenterweise Brian Ahern, der auch schon ihre Alben von 1975 bis 1983 (von den genialen frühen Alben "Pieces In The Sky", "Elite Hotel" und "Luxury Liner" bis zum schwächeren "White Shoes") betreut hat. Einziger Unterschied zu ihren Anfangstagen: sie setzt nicht (nur) auf Fremdmaterial, sondern hat auch, wie in den letzten Jahren, eigene Lieder dabei, etwa im Verhältnis 50 zu 50.
    Jetzt kommen wir zu den wichtigen Fragen: ist das ein gutes Album? Auf jeden Fall. Vor allem nach der Zusammenarbeit mit Mark Knopfler ("All That Roadrunning") von 2006, die eher nicht nach meinem Geschmack war (natürlich deshalb nicht, weil ich Herrn Knopfler langweilig finde!).
    Hat es die Klasse der großen Alben aus den 70ern?
    Es klingt auf jeden Fall genau so gut. Bei den Songs, vor allem bei den gewählten Coverversionen, weiß ich es noch nicht. Da wird man noch abwarten müssen.
    Ist es eventuell ein musikalischer Rückschritt gegenüber ihren von Daniel Lanois oder Malcolm Burn produzierten "moderneren" bzw. "weniger Mainstream-orientierten" Alben der letzten 10/12 Jahre (ab "Wrecking Ball" von 1995)?
    Vielleicht ist "Rückschritt" ja etwas zu hart formuliert. Es ist auf jeden Fall eine Kehrtwende. Da ich aber Emmylou in beiden Varianten mag, werde ich das für mich (wie immer) an den Songs und deren Qualität festmachen. Das heisst nach erstem, oberflächlichem Hören: die Qualität der letzten Jahre wurde gehalten. Eine Emmylou mit eigenen und fremden Liedern ist für meinen Geschmack sogar einer Emmylou nur mit eigenen Liedern vorzuziehen. Die extrem hohe Qualität der Früh70er-Alben scheint nicht ganz erreicht zu werden. Aber eigentlich kann man das so früh noch nicht beurteilen.
    Was bleibt noch zu sagen? Ein wunderschönes Pappklappcover (oder Klapppappcover?), bei dem der Wunsch aufkommt, ein richtiges 12-Zoll-Vinylalbum in Händen zu halten. Außerdem kann ich auf das Namedropping der beteiligten Musikanten natürlich nicht verzichten. Viele alte Freunde aus den 70ern und einige wenige aus den letzten Jahren sind dabei: Bill Payne (Little Feat), Buddy Miller, Glen D. Hardin, Emory Gordy, Greg Leisz, das Duo Mary Ann Kennedy & Pam Rose, Dolly Parton, Vince Gill, Kate & Anna McGarrigle, Mike Auldridge und John Starling.
    (21.06.2008)
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    I Am Kloot: "Play Moolah Rouge" (Play It Again Sam/Skinny Dog, Juni 2008)
    Neues Werk einer meiner liebsten englischen Bands, die etwas außerhalb der breiten Masse ganz unspektakulär operiert. Zum Kerntrio um Sänger/Gitarrist/Songschreiber John Bramwell, Trommler Andy Hargreaves und Bassist Peter Jobson kamen die mir bisher unbekannten Brüder Colin und Norman McLeod an Keyboards bzw. Pedal Steel, um im Studio Moolah Rouge zehn neue Lieder live einzuspielen. Durch die beiden Gastmusiker klingt es alles ein wenig voller als auf den bisherigen Alben, aber grundsätzlich ist die Band dem alten Konzept treu geblieben: erstklassige Songs, musikalisch in sparsame (folk)rockige Arrangements gepackt, die aber vom Gestus her dem Punkrock näher stehen als dem Mainstream-Rock.
    Die limitierte (?) Erstauflage hat eine tolle "Making-Of"- DVD dabei. Lohnt sich sehr!
    (09.07.2008)
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    Milton Nascimento & Jobim Trio: "Novas Bossas" (EMI, Juni 2008)
    Ein weiteres Album, das den 50. Geburtstag von der Bossa Nova feiert: wer kann das besser als Milton Nascimento, zusammen mit dem Jobim Trio, das aus dem Sohn (Gitarrist Paulo Jobim) und dem Enkelsohn (Pianist Daniel Jobim) von Antonio Carlos Jobim, sowie Schlagzeuglegende Paulo Braga besteht? Akustische Bossa Nova mit starken Jazzakzenten auf allerhöchstem Niveau und mit dem allerbesten Songs. Wenig überraschend stammen 8 von 14 Liedern vom Meister Antonio Carlos Jobim, aber es sind eher unbekannte und unverbrauchte Sachen, vielleicht mit der Ausnahme von "Chega De Sausade", dem ersten Bossa-"Hit" von Joao Gilberto von 1958. Dazu kommen weitere gute Lieder von Nascimento (u. a. vom legendären Album "Clube Da Esquina" von 1972)
    (04.11.2008)
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    Stereolab: "Chemical Chords" (4AD, Juni 2008)
    Mitte der 90er, zu Zeiten von "Mars Audiac Quintet" (1994) und "Emperor Tomato Ketchup" (1996) habe ich diese britisch/französische Band mit ihrer eigenwilligen Mischung aus Gitarrenpop, Krautrock, Space und Bossa Nova sehr intensiv gehört, verlor sie aber im neuen Jahrtausend aus den Augen (eigentlich natürlich: aus den Ohren). Wiederentdeckt habe ich sie dann über das gute alte Vinyl: so stiess ich vor einiger Zeit auf das vorletzte, als Zehn-Zoll-Doppelalbum erschienene Werk "Fab Four Suture" von 2006 und vor wenigen Tagen beim Garageland-Räumungsverkauf auf das letzte Album "Chemical Chords", das mit seinen knapp 48 Minuten zwar auch auf zwei 10-Zoll-Platten gepasst hätte, aber hier auf zwei normalgroßen Schallplatten daherkommt. Eigentlich klingen Stereolab so wie immer - wer sie mag, so wie ich, wird auch dieses Album gut finden.
    Wo ich gerade beim Thema bin, habe ich mal kurz im Internet nachgeschaut, was die Band denn gerade so treibt und musste dort leider erfahren, dass sie mehr oder weniger aufgelöst ist, denn es existieren zur Zeit keine Pläne, neues Material zu schreiben und aufzunehmen. Schade eigentlich, aber immerhin hat die Truppe um den ehemaligen McCarthy-Gitarristen Tim Gane und die bezaubernde französische Sängerin Laetita Sadier fast 20 Jahre durchgehalten, ohne echten kommerziellen Erfolg und ohne dabei wirklich etwas schlechtes herauszubringen. Eine reife Leistung in der heutigen Zeit.
    (11.03.2010)
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    Teddy Thompson: "A Peace Of What You Need" (Verve Forecast, Juni 2008)
    Letztes Jahr gab es ein vorzügliches, aber von der breiten Masse ignoriertes Album mit gecoverten Countrysongs. Jetzt macht der Sohn von Richard & Linda Thompson wieder Popmusik. Alles selber geschrieben. Mama Linda macht einmal Handclaps. Papa Richard spielt ein schräges Gitarrensolo. Die kleine Schwester Kamilla singt im Chor (wo bleibt eigentlich deren Debütalbum?). Auch gibt es wieder als Running Gag am Ende ein verstecktes Everly-Brothers-Cover (dieses mal "The Price Of Love"). Das erste Lied, "The Things I Do", erinnert mich merkwürdigerweise an irgendwas von Wolf Maahn, das ich sehr mag, wovon mir aber gerade nicht der Titel einfällt.
    Insgesamt (wie immer) ein sehr gelungenes Album. Und wird wohl wieder kein Hit.
    (10.08.2008)
    Walter Becker: "Circus Money" (Sonic 360/5 Over 12, Juli 2008)
    Das zweite Soloalbum des Steely Dan-Bassisten und -Gitarristen mit ganz viel Reggae-Grooves. Klingt wie "Babylon Sisters" vom Gaucho-Album, nur eben ohne den Gesang von Donald Fagen, den hier natürlich Walter Becker selber übernommen hat, was zwar nicht seine Stärke ist, aber trotzdem (?) ganz toll klingt. Gefällt mir fast besser als "Morph The Cat", das Soloalbum von Donald Fagen von 2006 - aber was soll man hier vergleichen und bewerten, wenn man doch beide Alben gut finden kann und es nie zuviel Steely Dan-Musik geben kann?
    (06.09.2008)
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    Blue Mountain: "Omnibus" (Blue Rose/Broadmoor, Juli 2008)
    Eine Band-Reunion der besseren Art war die vom Gitarren-Trio Blue Mountain aus Mississippi mit dem Sänger/Gitarristen Cary Hudson, seiner Ex-Gattin Laurie Stirratt am Bass (übrigenz die Zwillingsschwester vom Wilco-Bassisten John Stirratt!) und Schlagzeuger Frank Coutch. Auf "Omnibus" werden alte Songs der Band neu interpretiert, die damals in den 90ern beim Roadrunner-Label veröffentlicht wurden und für deren Neuauflage auf dem eigenen Label Broadmoor die rechtliche Grundlage fehlt.
    (10.08.2008)
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    Steve Cropper & Felix Cavaliere: "Nudge It Up A Notch" (Concord/Stax, Juli 2008)

    Eine schöne Zusammenarbeit des legendären Gitarristen von Booker T. & The MG´s (und natürlich auch von den Blues Brothers!) mit dem ehemaligen Sänger und Keyboarder der Rascals (Hits u.a.: "Groovin'" und "Good Lovin'") auf dem wiederbelebten Stax-Label. Altmodische Musik zwischen Rock und Soul. Mag ich sehr.
    (21.09.2008)

    Hier noch ein paar Anmerkungen nach dem zweiten Hördurchgang: Croppers Gitarre und Cavalieres Gesang und Orgelspiel sind klasse - über jede Kritik erhaben. Was aber etwas nervt sind die banalen Texte ("You have done me wrong and left me alone, but I still live you" - so was in der Art) und der gelegentliche Einsatz von "modernen" Keyboards, die nach den schrecklichen 80ern klingen.
    (04.10.2008)

    "Conor Oberst" (Wichita Recordings, Juli 2008)
    Warum Conor Oberst dieses mal unter seinem eigenen Namen und nicht unter dem "Bandpseudonym" Bright Eyes veröffentlicht entzieht sich mir. Stilistisch kann ich keine großen Unterschiede zu den ausgezeichneten Alben "LIFTED or The Story Is In The Soil, Keep Your Ear To The Ground" und "I'm Wide Awake, It's Morning" erkennen. Womit es sich hier für mich natürlich auch um ein ausgezeichnetes Album handelt. Allerdings ist das kein ebenso besonderes Ereignis mehr wie noch vor einigen Jahren. Aber was soll´s ...
    (21.10.2008)
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    When Skipjack Tripped: "Headphone Home" (Micropal, Juli 2008)
    Kurz nach der Entdeckung der Band mit dem Vorgängeralbum "Is This World Still Mine?", habe ich auch das neue Album ungehört gekauft. Etwas rockiger als der Vorgänger, aber auch sehr schön.
    Eingespielt dieses mal übrigenz mit einer noch größeren Riege Nürnberger Rockstars (wenn es denn sowas gibt): Alexander Sticht (Ex-Trommler von Throw That Beat In The Garbage Can, jetzt bei Missouri und solo unter dem Namen Sticht unterwegs), Lotsi Kerner (Ex-Keyboarderin von Throw That Beat..., singt mit und hat das schöne Cover gestaltet), Hubertus Mohr (Aufnahmetechnik) und Marcus Köhler (Gesang) waren in den 90ern mal bei den wunderbaren B´shops, die ich unbedingt mal wieder auflegen muss!), dazu - wie schon beim letzten Mal - Frank Mollena (Gitarre) von den Labelkollegen Missouri.
    (14.08.2008)
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    A Weather: "Cove" (Team Love, Aug. 2008)
    Diese Band habe ich vor kurzem beim Stöbern im Internet gefunden, und zwar auf der Webseite vom Label Team Love, bei dem ja auch kürzlich die neue CD der Felice Brothers herauskam. Dort gibt es viele kostenloses MP3s der Labelkünstler, unter anderem eben auch von A Weather. Ein paar Videos auf YouTube machten dann neugierig: folkiger Indierock mit viel Platz und wunderbarem Doppelgesang von Pianist/Gitarrist/Songschreiber Aaron Gerber und Schlagzeugerin Sarah Winchester. Schöne Songs, die mir das Warten auf das nächste Ida-Album erleichtern! Der Vergleich soll natürlich ein Lob der allerersten Güte sein.
    (19.07.2009)
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    Blue Mountain: "Midnight In Mississippi" (Blue Rose/Broadmoor, Aug. 2008)
    Kurz nach der Neuaufnahme des alten Repertoires aus Roadrunnertagen ("Omnibus") gibt es sogar ein neues Album mit neuen Songs. Eine solche Veröffentlichungspolitik kann man nur machen, wenn einem das Plattenlabel selber gehört, wie hier es hier mit Broadmoor der Fall ist. Echt independent. Und dafür muss man diese Band lieben.
    Das CD-Cover stellt auf sehr charmante Art eine alte Vinylhülle nach, bei der die Platte von innen ihre Spuren auf dem Cover zurücklässt. So was mag ich auch sehr. Da fehlt nur noch das gesampelte Knistern eines Plattenspielers am Anfang, in der Mitte und am Ende der CD.
    (10.08.2008)
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    Ida: "My Fair, My Dark EP" (Polyvinyl, Aug. 2008)
    Der Nachschlag zur wunderbaren CD "Lovers Prayers" vom Januar. Gleich drei tolle Coverversionen ("Road To Ruin" von John & Beverly Martin, "The Pain Of Loving You" von Dolly Parton und "The Time Has Come" von der legendären englischen Folksängerin Anne Briggs), aber der Höhepunkt ist für mich die Liveversion des eigenen Titels "Late Blues", der vom älteren Ida-Album "Heart Like A River" stammt.
    (30.11.2008)
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    Randy Newman: "Harps And Angels" (Nonesuch, Aug. 2008)
    Im August hatte ich mir die CD schon mal im Laden angehört und war trotz aller Lobhymnen nicht wirklich begeistert, weshalb es auch nicht eingepackt wurde. Kürzlich habe ich "Harps And Angels" aber bereits im 2nd-Hand-Laden gefunden und dann doch noch aus alter Verbundenheit gekauft. Jetzt geht es mir so ähnlich wie mit dem neuen Werk von Emmylou: eigentlich ist es ganz gut gelungen, die überall zu lesenden positiven Kritiken sind für mich auch durchaus nachvollziehbar, aber es will sich keine echte eigene Begeisterung einstellen. Das liegt wahrscheinlich an mir. Warten wir also noch ein wenig ab, bis bei mir der Groschen gelandet ist ...
    (03.10.2008)
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    Matthew Sweet: "Sunshine Lies" (Shout Factory, Aug. 2008)
    Multiinstrumentalist Matthew Sweet (Gesang, Gitarre, Bass, Keyboards) hat zusammen mit Langzeitpartner Ric Menck (Schlagzeug) und gelegentlicher Hilfe an der Sologitarre (Richard Lloyd von Television, Ivan Julian  und Greg Leisz) und bei weiblichem Chorgesang (u. a. Susanna Hoffs von den Bangles), mit der er vor ein paar Jahren auch ein Duett-Cover-Album aufgenommen hat) nach fast 10 Jahren mal wieder ein Soloalbum hingelegt...
    Und mal wieder eine schöne Variante für Vinylfreaks, die auf digitale Bequemlichkeit nicht  verzichten wollen: dem 18-Titel-Vinyl-Doppelalbum liegt eine CD bei, der aus Platzgründen nur die 4 Lieder der vierten LP-Seite fehlen ...
    (21.10.2008)
    Loudon Wainwright III: "Recovery" (Yep Roc, Aug. 2008)
    Dies ist bereits die zweite Zusammenarbeit von LW3 und Joe Henry. Der Produzent Joe Henry, selber ein ausgezeichneter Songschreiber, konnte Wainwright bereits während der Zusammenarbeit zum "Knocked Up"-Soundtrack davon überzeugen, dass man die alten LW3-Klassiker aus den Früh70ern, damals meist nur spärlich mit Gesang und Gitarre instrumentiert, erneut mit einer Band aufnehmen sollte. Jetzt liegt das - wenig überraschend - ausgezeichnete Ergebnis vor.
    (21.09.2008)
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    Brian Wilson: "That Lucky Old Sun" (Capitol, Aug. 2008)
    Für mich völlig überraschend dieses neue Album des ehemaligen Vordenkers der Beach Boys. Alleine wegen des Klangs der Stimmen und der Instrumente ein Hochgenuss. Dazu kommen durchgängig gute neue Lieder von Brian (betextet von Bandkeyboarder Scott Bennett bzw. Van Dyke Parks) - wodurch wie hier einen weiteren Kandidaten für mein Album des Jahres haben!
    (21.09.2008)
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    Matt Bauer: "The Island Moved in the Storm" (La Société Expéditionnaire, Sept. 2008/April 2009)
    Auf diesen, mir bislang völlig unbekannten Songschreibers und sein ausgezeichnetes Album bin ich, wie schon so oft, über das Studium von Linernotes gestoßen. In diesem Fall waren es die vom neuen Album von Alela Diane, auf dem Matt Bauer mit seinem Banjo dabei ist.
    Ob man diese Musik jetzt "Folk" nennen soll sei mal dahingestellt: es sind eigene, zeitlose Lieder von Matt Bauer bis auf ein "Traditional". Es sind meist akustische Instrumente bis auf ein wenig E-Gitarre, E-Bass und E-Piano und es wird fast ganz auf Schlagzeug verzichtet. Im Mittelpunkt stehen der Gesang von Matt Bauer und seinen zahlreichen Helfern (u. a. Alela Diane) und sein Banjospiel, wobei gerade dieses Instrument besonders gut klingt (eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, wie mancher Banjohasser sagen würde!).
    (14.05.2009)
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    Blitzen Trapper: "Furr" (Sub Pop, Sept. 2008)
    Die Band aus Portland, Oregon, ist eine Zufallsentdeckung von der Webseite der Daytrotter-Sessions. Gerade erscheint auch ein neues Album, das auch bereits bestellt ist und hier bald vorgestellt wird. Weil es aber "Furr" schliesslich als LP mit Download-Gutschein für MP3s gibt, war es klar, an welcher Stelle mein Einstieg in den "Blitzen Trapper-Kosmos" erfolgen würde.
    Erster Höreindruck: die Band spielt sehr kompetent, was nicht immer so selbstverständlich ist in der Singer/Songwriter-Szene des US-amerikanischen Nordwestens, aber andererseits für mich auch in der Regel nebensächlich ist. Blitzen Trapper können ROCKEN und sensiblen Freak-Folk gleichermaßen gut rüberbringen. Von zentraler Bedeutung sind für mich die ausgezeichneten Lieder des Sängers Eric Earley, unter denen besonders die folkige Mörderballade "Black Killer River" herausragt, aber auch der Rest ist vielversprechend.
    (05.07.2010)
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    Till Brönner: "Rio" (Verve, Sept. 2008)
    Deutschlands bekanntester (und bester?) Jazztrompeter, einer der erfolgreichsten Jazzproduzenten (Larry Klein), die besten brasilianischen Songs (von Antonio Carlos Jobim und anderen), die besten Studiocracks von Rio De Janeiro und dazu ein paar angesagte- oder zumindest kultige - Gastsänger/innen (Annie Lennox, Aimee Mann, Milton Nascimento, Sergio Mendes, etc) : das war sicherlich nicht ganz billig, aber es konnte so natürlich im Grunde auch nichts schief gehen.
    Das neueste Album von Till Brönner sieht optisch perfekt und edel aus, es klingt perfekt und edel und ist (trotzdem?) ganz wunderbar geraten. Vor allem kann ich diese Lieder von Tom Jobim immer wieder hören und habe auch noch ein paar wunderbare Sänger und Sängerinnen entdecken können, von denen ich mir schleunigst ihre neuesten Werke besorgen muss, vor allem von Luciana Souza, Melody Gardot, Maria da Mata und Kurt Elling. Einziger Schwachpunkt ist aus meiner sehr subjektiven Sicht leider der Einstieg direkt in die erste Nummer durch Annie Lennox, die mit Stimme hier überhaupt nicht hinpasst, während die ebenfalls branchenfremde Aimee Mann ganz toll rüberkommt.
    (03.10.2008)
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    Rodney Crowell: "Sex & Gasoline" (Yep Roc, Sept. 2008)
    Auch dieses Album ist in der Flut der Veröffentlichungen im letzten Jahr zunächst an mir vorbeigerauscht. Jetzt habe ich es doch noch nachgeholt, da rein zuhören. Produziert von Joe Henry - alleine das ist ja inzwischen schon ein amtliches Qualitätssiegel. Ist es das beste Album von Rodney Crowell überhaupt? Da müsste ich mir die ebenfalls gelungenen Alben "The Houston Kid"  von 2001 und "Fate´s Right Hand" von 2003 erst einmal wieder anhören.
    (05.03.2009)
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    William Fitzsimmons: "The Sparrow And The Crow" (Sept. 2008)
    Das ist natürlich schon ein wenig verwirrend: Gerade erst ist bei Haldern Pop "Goodnight" als neue CD erschienen, stammt aber als zweites Album eigentlich schon von 2006. Seit Ende September 2008 ist aber bereits dieses dritte Album über die Webseite erhältlich. Na ja - was soll's? Alle drei Alben sind gut!
    (17.01.2009)
    Fotheringay: "2" (Fledg'ling, Sept. 2008)
    Völlig überraschend für mich haben Gitarrenlegende Jerry Donahue, Trommler Gerry Conway und Bassist Pat Donaldson das vor 38 Jahren begonnene zweite Album ihrer fantastischen, aberleider völlig unterbewerteten alten Band um das singende und Song schreibende - und leider schon lange nicht mehr unter uns weilende - Paar Sandy Denny und Trevor Lucas vollendet! Wunderschöner Folkrock aus einer anderen Welt und Zeit - aber Dank moderner Studiotechnik auch mit einem wunderbaren Klang!!!
    (12.10.2008)
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    Giant Sand: "proVISIONS" (Yep Roc, Sept. 2008)
    Seit langem mal wieder ein Howe Gelb-Album, das mir zusagt. Das heißt: mit der richtigen Mischung aus Verschrobenem und Eingängigem, Konzentration und Spontanität - also besser gesagt:  gutem Songwriting. Allerdinx fasert es am Ende des Albums doch wieder ein wenig aus (die vorletzte Nummer "World´s End State Park [Wordless]" finde ich etwas anstrengend), aber man muss sich das Album ja auch nicht bis zum Schluss durchhören. Obwohl man dann das schöne "Well Enough Alone" ganz am Schluss  verpasst.
    (05.03.2009)
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    Charlie Haden Family & Friends: "Rambling Boy" (Decca, Sept. 2008)
    Der legendäre Jazzbassist Charlie Haden erinnert mit diesem Album an ganz alte Zeiten, als er als kleiner Bub mit seiner Familie in einer Radioshow im Stil der Carter Family auftrat. Musikalisch ist das hier auch eher Country, Folk und Bluegrass als Jazz. Eine wunderschöne Platte - auch wenn sie den Hardcore-Jazzfans vielleicht nicht gefallen wird. Mit dabei aus der Familie sind seine Frau Ruth Cameron, sein Sohn Josh Haden (hatte mal die tolle Band Spain) und die Drillingstöchter Rachel, Tanya und Petra. Aus der Jazzfraktion Charlies häufiger Partner Pat Metheny, die Bluegrass- und Countrycracks  Vince Gill, Sam Bush, Stuart Duncan, Bryan Sutton und Ricky Skaggs. Carter-Family Background hat Johnnys Tochter Rosanne Cash, dazu die "Rockstars" Elvis Costello (der sich offenbar in jedem Kontext zu hause fühlt) und Bruce Hornsby (immerhin ein ausgezeichneter Jazzpianist!). Und wie passt hier der Schauspieler Jack Black ("School Of Rock") rein? Der singt zwar auch in so einem komischen Duo (Tenacious Irgendwas ...), ist aber wohl eher deshalb qualifiziert, weil er durch Tanya zum Schwiegersohn von Charlie und Ruth wurde ...
    (08.03.2009)
    Lampchop: "OH (Ohio)" (City Slang, Sept. 2008)
    Kurt Wagners neues Album gibt es als Fast-Gratis-Beilage zur Oktoberausgabe vom deutschen Rolling Stone. Wäre das nicht so, hätte ich mir die Platte wahrscheinlich gar nicht gekauft, nachdem ich die letzten Album eher langweilig oder höchstens "ganz OK" fand. Aber dann hätte ich eines der besten Lambchop-Alben verpasst!!!
    (03.10.2008)
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    James Yorkston: "When The Haar Rolls In" (Domino, Sept. 2008)
    Und schon wieder ein ausgezeichnetes Album des schottischen Sängers und Songschreibers, das sich beim ersten Hören zwar noch nicht vollständig erschließt, aber schon eine gewisse Größe ahnen lässt. Deshalb demnächst mehr dazu.
    (03.10.2008)
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    Ryan Adams & The Cardinals: "Cardinology" (Lost Highway, Okt. 2008)
    Eigentlich wollte ich mir das neue Werk gar nicht besorgen, denn die letzten Alben meines alten Helden waren doch, höflich ausgedrückt, eher etwas langweilig geraten. Aber ich konnte durch eine clevere Vermarktungsstrategie gelockt werden: weißes Vinyl, Gutschein für den MP3-Gratis-Download und eine 7"-Single mit zwei Liedern, die nicht auf der CD sind: das ganze für den Aufpreis von einem Oiro gegenüber der CD. Ihr seht - da konnte ich nicht widerstehen. Außerdem ist "Cardinology" gar nicht mal so schlecht, auch wenn es zwischendurch mal heftig nach U2 klingt. Kein Scheiß!
    (02.12.2008)
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    Drumbo: "City Of Refuge" (Proper, Okt. 2008)
    John French war mal vor vielen, vielen Jahren der geniale Trommler bei Captain Beefheart & His Magic Band. Von seinem Chef bekam er damals, wie alle seine Bandkollegen, einen merkwürdigen Künstlernamen verpasst und hieß hinfort nur noch "Drumbo". Kürzlich taten sich einige Ex-Mitglieder der Magic Band zusammen, um die alte Musik wieder zu spielen. Dabei übernahm John French den Job des Sängers und Mundharmonikaspielers. Offensichtlich muss das soviel Spaß gemacht haben, dass er ein ganzen Album mit neuer komponierter Musik im klassischen Beefheartstil aufgenommen hat. Mit dabei die alten Weggefährten Mark Boston (Künstlername: "Rockette Morton"), Bill Harkleroad "(Künstlername: "Zoot Horn Rollo"), Greg Davidson (Künstlername: "Ella Guru") und J.T. Thomas (kein Künstlername - der arme Kerl!). John French glänzt dabei an Schlagzeug, Mundharmonika, Saxofon und Gesangsmikrophon, wobei sowohl der Stil der Musik, also auch Klang der Instrumente und der Gesangsstimme gespenstisch nah am Original sind. Bei der Musik ist das kein Wunder, da es sich ja schließlich um die "echte Magic Band" handelt und der Captain damals ja nicht ohne Hilfe seiner Mitarbeiter diese wunderliche Musik geschaffen hatte. Bei Stimme und Kompositionen kann das auch nur diejenigen überraschen, die Frenchs Musizieren bei der obskuren Allstarband "French, Frith, Kaiser, Thompson" nicht kennen. Schon dort gab es ein paar von ihm komponierte und gesungene Songs, die diese Richtung schon angedeutet hatten.
    Einziger echter Schwachpunkt von "City Of Refuge" ist für mich das hässliche Cover. Weiterhin kann ich die Musik vom Captain und seiner Band nach wie vor nicht zu jeder Gelegenheit hören, auch wenn ich sie sehr liebe! Schon etwas anstrengend, das Ganze!
    (30.11.2008)
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    Suki Ewers: "Kind Of Hazy" (Mind Expansion, Okt. 2008)
    Ich weiß schon gar nicht mehr, wie ich auf diese CD gekommen bin, denn es hat fast 3 Monate gedauert, bis sie endlich bei mir im Briefkasten war. Aber egal! Suki Ewers ist eine Musikerin aus L.A., die hier ihr Debütalbum vorlegt, allerdings ist sie schon seit den 80ern dabei, vor allem als Keyboarderin bei Dave Robacks Bands Opal und Mazzy Star. Allen Leuten, die diese beiden Bands vermissen oder auch das Album von Hope Sandoval mögen, sei diese CD an´s Herz gelegt. Nicht ganz so versponnen, aber genauso schön.
    (15.03.2009)
    Liam Finn: "I'll Be Lightning" (Haldern Pop/Liberation, Aug. 2007/Okt. 2008)
    Die Konzerte von Liam zusammen mit seiner Freundin sind der reinste Wahnsinn, wie ich auf neulich auf YouTube  erfahren habe: zuerst wird mit der Gitarre ein Riff gespielt und mit einem Sampler aufgenommen, teilweise mehrere Schichen übereinander gelegt. Dann springt er an das Schlagzeug (so weit ich weiß, eigentlich sein Hauptinstrument!) und prügelt dazu die wildesten Rhythmen. Absolut sehenswert!
    Die CD ist eine ganz andere Baustelle: gesangs- und gitarrenlastiger Singer/Songwriter-Folk-Pop, bei dem das Schlagzeug eine relativ untergeordnete Rolle spielt, mit gelegentlichen modern-elektronischen oder brachial-rockigen Einlagen. Liams familiärer Hintergrund kann und muss auch nicht verdrängt werden. Natürlich gehört er als Sohn von Neil zum Neuseeländischen Musikclan der Finns, der mit Onkel Tim Finn (und dann auch Papa Neil Finn) mit der Band  Split Enz begann und seinen bisherigen Höhepunkt in Crowded House (vor allem die Band von Papa Neil, gelegentlich aber auch mit Onkel Tim und sogar Liam als Tourgitarrist, wie zuletzt 2007!) fand. Zwar hat Liam Finn auf seinem Solodebüt fast alles selber gemacht (Gesang, Gitarre, Schlagzeug, Tasten), aber es gab familiäre Unterstützung: Papa Neil Finn ist einmal am Bass dabei, Matt Eccles, Trommler seiner alten Band Betchadupa, hilft auch gelegentlich aus.
    In Australien/Neuseeland (bei Liberation) und in den USA (bei YepRoc) erschien das Album bereits im vergangenen Jahr. Jetzt gibt es es auch bei uns: und zwar beim kleinen, aber feinen Label vom Haldern-Pop-Festival, das uns vor kurzem auch schon das 2006er-Werk von William Fitzsimmons näher gebracht hat. Wenn "alte" Sachen so hübsch und zeitlos sind wie bei diesen beiden CDs, dann habe ich natürlich nichts gegen das Auftragen alter (günstiger?) Klamotten.
    (26.12.2008)
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    LAKE: "Oh, The Places We'll Go" (K Records, Okt. 2008)
    Vor einigen Monaten hatte ich diese Band aus Portland/Oregon zufällig entdeckt und mir das nach wie vor aktuelle & wunderbare Album "Let's Built A Roof" zugelegt. Jetzt war es an der Zeit, hier weiter zu forschen: das Vorgängeralbum"Oh, he Places We'll Go" ist genauso gut und ich muss dem dort bereits gGesagten auch nicht mehr viel hinzufügen. Außer vielleicht, dass mir gerade beim Hören spontan als Referenz die britischen Stereolab einfallen sind. Zwar klingen LAKE nicht wie Stereolab, aber es gibt einige Gemeinsamkeiten: die Art des Gesangs (wenn bei LAKE Ashley Eriksson hinter dem Mikrophon ist), die Verwendung "historischer" Keybords und Rhythmusmaschinen aus der Zeit vor Bits und Bytes, die perfekte Mischung aus Genialität, Understatement und (scheinbarem) Dilentantismus. Popmusik für eine bessere Welt.
    (10.05.2010)
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    The Sea And Cake: "Car Alarm" (Thrill Jockey, Okt. 2008)
    ... und schon wieder ein ausgezeichnetes Album dieser Band aus Chicago. Eigentlich sollte man meinen, dass mit zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug alles gesagt ist, was man sagen kann, aber diese vier Herren überzeugen mich immer wieder auf''s Neue vom Gegenteil!
    (02.11.2008)
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    Lucinda Williams: "Little Honey" (Lost Highway, Okt. 2008)
    Eigentlich wollte ich mir das neue Werk von Mrs. Williams gar nicht anhören, geschweige denn kaufen, weil ich ihr letztes Album "West" von 2007 ziemlich langweilig und den Kölner Rockpalastauftritt vom letzten Jahr ziemlich öde fand. Aber die guten Kritiken zum neuen Album haben mich schwach gemacht und ich habe - zugegebenermaßen mit Vorbehalten - doch wieder zugegriffen. Jetzt lief die CD zwei, drei mal und ich bin unentschieden, ob ich sie mag. Das einzige, was ich weiß, ist, dass es mir besser gefällt als "West". Aber ob das reicht? Mehr dazu vielleicht demnächst.
    (02.11.2008)
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    Marianne Faithful: "Eay Come Easy Go" (Naïve, Nov. 2008)
    Ein gutes Album mit Ansage! Bei den richtigen Zutaten -  Produzent Hal Willner betreute schon ihr Meisterwerk "Strange Weather" von 1987, die Rhythmusgruppe ist mit den Gitarristen Marc Ribot und Barry Reynolds, Bassist Greg Cohen (Tom Waits etc.) und Schlagzeuger Jim White (u. a. bei den Dirty Three und Nick Caves Bad Seeds)  perfekt besetzt, die Gastsänger/innen (Antony ohne seine Johnsons, Keith Richards ohne Mick, Nick Cave, Rufus Wainwright, Teddy Thompson, Chan Marshall AKA Cat Power, Sean Lennon, Jarvis Cocker (Pulp) sowie Kate & Anna McGarrigle) sind durchweg passend - da kann eigentlich nichts schief gehen. Vor allem, wenn die Songs von solcher Güte sind: zwar alles Fremdmaterial, aber doch immer gut ausgewählt. Teilweise alte bis uralte Vorlagen (Dolly Parton, Randy Newman, Merle Haggard, Duke Ellington, Smokey Robinson, Brian Eno, Judee Sill, Jackson C. Frank etc.), aber teilweise doch recht neu und überraschend (u. a. von Neko Case, The Espers, The Decemberists, Morrissey und dem Black Rebel Motorcycle Club). Alles sehr spannend arrangiert und immer wunderbar gespielt und gesungen.

    Die CD gibt es als Standardausgabe mit 10 Titeln und als Luxus-Ausgabe (18 Titel auf 2 CDs und eine "Making Of"-DVD). Weil es "The Phoenix" von der göttlichen Judee Sill nur auf der edleren Ausgabe zu hören gibt, dürfte klar sein, welche Version ich mir anschaffen musste ...
    (13.12.2008)

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    William Fitzsimmons: "Goodnight" (Haldern Pop, 2006/Nov. 2008)
    Gestern gab es im katholischen Jugendheim von Rees-Haldern einen beeindruckenden Auftritt des amerikanischen Singer/Songwriters William Fitzsimmons. Während er live von einem zweiten Gitarristen unterstützt wurde, gibt es auf der Platte neben seinen eigenen Overdubs an Klavier, Banjo und Computer (ein paar rhythmische Frickeleien, die aber nicht stören, sondern sogar gut passen!) den einen oder anderen Gastmusiker mit Blasinstrumenten (Flöte, Trompete, Klarinette, etc) zu hören. Insgesamt gefällt mir diese Musik sehr gut, Nick Drake, Elliott Smith und Iron & Wine sind nicht fern, aber es handelt sich nach meiner Meinung nicht um den aktuell besten Singer/Songwriter aus den USA (da würde er von sich auch sicherlich gar nicht behaupten!). Merkwürdig finde ich aber, dass vom Label des Haldern-Festivals gerade jetzt dieses Album von 2006 veröffentlicht wird, während doch gerade in den USA bereits ein neues Album mit dem Titel "The Sparrow And The Crow" erschienen ist.
    (30.11.2008)
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    Get Well Soon: "Songs Against The Glaciation" (City Slang, Nov. 2008)
    Das ist natürlich nicht das neue Album von Konstantin Gropper, sondern "nur" eine 30minütige EP von 2008, die damals spurlos an mir vorbeigegangen ist. Wieso ich da jetzt drauf gekommen bin? Als ich in das neue Album "Vexations" im Netz reinhören wollte, da fiel mir der Hinweis auf die Vinylausgabe dieser EP auf, die zu einem recht günstigen Kurs (unter 10€) angeboten wird - und von der es anscheinend gar keine separate CD-Veröffentlichung gibt. Im Rahmen meiner neuen "Vinylverbundenheit" habe ich deshalb die Bestellung von "Vaxations" als CD erst einmal zurückgestellt und mir diese "Lieder gegen die Vereisung" besorgt.
    Zu meiner großen Freude kam die Platte heute sogar mit Downloadgutschein für MP3s: mein Mut wurde belohnt! Der Webseite von Cityslang ist sogar zu entnehmen, dass zahlreiche weitere Vinylveröffentlichungendes Labels mit diesem schönen Bonus ausgestattet sind: so auch das neue Werk "Vexations", das ich jetzt natürlich auch als Vinyl geordert habe - genauso wie das neue Album der Stallgefährten von Port O´Brien aus Alaska, die mich live beim Haldern Open Air im vergangenen Jahr zwar nicht wirklich überzeugen konnten, aber zumindest auf Platte eine interessante Musik machen. Schön, schön ...
    (27.01.2010)
    Headless Heroes: "The Silence Of Love" (Fargo, Nov. 2008)
    Ein Cover-CD ganz nach meinem Geschmack - und in bester Tradition von Ivo Watt-Russells Projekt This Mortal Coil und David Robacks Projekt Rainy Day. Initiatoren sind hier die Produzenten Hugo Nicholson und Eddie Bezalel, die mir bisher völlig unbekannt waren. Sängerin aller Liedern ist die wunderbare Alela Diane, die ich ja erst vor wenigen Tagen für mich entdeckt habe (daher natürlich auch der Hinweis auf diese CD). Die Songauswahl ist sehr exquisit: Lieder von Daniel Johnston, Juicy Lucy (britischer Bluesrock aus den frühen 70ern, eine ungewöhnliche, aber doch passende Wahl!), Vashti Bunyan (obskure Folksängerin), The Jesus & Mary Chain, I Am Kloot, Jackson C. Frank (obskurer Folksänger, dessen "Blues Run The Game" der einzige mir geläufige Titel hier ist!), Linda Perhacs (noch eine obskure Folksängerin), Nick Cave, The Gentle Soul (obskures Folkduo mit Pamela Polland), Robert Ansom (von dem ich noch nie was gehört habe und über den sich auch nichts "ergoogeln" ließ!)
    (26.04.2009)
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    "Little Joy" (Rough Trade, Nov. 2008)
    Hinter "Little Joy" verbergen sich drei mehr oder wenige bekannte Musiker, die abseits ihrer Hauptbands ein kleines, richtig feines Album produziert haben: Rodrigo Amarante ist Sänger und Gitarrist der brasilianischen Rockband Los Hermanos, mit der ich mich demnächst noch einmal näher befassen möchte. Fabrizio Moretti trommelt eigentlich bei den Strokes, spielt hier aber hauptsächlich Gitarre. Dazu kommt eine Sängerin mit charmantem Namen: Binki Shapiro. Unterstützung gab es von zahlreichen Gästen, vor allem aus dem sog. "Freak-Folk"-Umfeld: Devendra Banhart, dessen Produzent Noah Georgeson, Adam Green und eine ganze Reihe von Namen, die mir nichts sagen, aber auch einem alten Bandkumpel (Nick Valensi von den Strokes).
    (17.01.2009)
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    Iain Matthews & Sheering Quartet: "Joy Mining" (Matrix, Nov. 2008)
    Endlich wieder ein richtig schönes Album von Iain Matthews! "Joy Mining" kann man durchaus als ein "Jazz-Album" bezeichnen: Zusammen mit dem holländischen Jazzquartett um den Pianisten Egbert Derix entstanden 12 neue Songs, zu denen Matthews die Texte und Derix die Musik beigesteuert hat. Nach den missglückten Drumcomputerklängen von Matthews letztem Soloalbum "Zumbachs Coat" ist das sehr angenehm zu hören. Leider scheint das Album bisher aber keinen Vertrieb gefunden zu haben: man kann es nur bei den Auftritten des Künstlers erwerben (zum Beispiel vergangenen Dienstag im Duisburger Steinbruch). Bei Blue Rose, wo Matthews in den letzten Jahren veröffentlicht hat, scheint man dagegen keinen Jazz zu mögen ...
    (25.01.2009)
    Danny O'Keefe: "In Time" (Bicameral, Nov. 2008)
    Schon lange hat dieser legendäre, fast vergessene amerikanische Singer/Songwriter (sein einziger Hit "Goodtime Charly Got The Blues" wurde u. a. von Elvis Presley aufgenommen, "The Road" von Jackson Browne auf "Running On Empty") schon nichts mehr von sich hören lassen, bzw. es kam hier bei mir nichts an: zuletzt hatte ich mir "Runnin´ From The Devil" aus dem Jahr 1999 gekauft. Von der darauf folgende Zusammenarbeit mit Keyboarder Bill Braun von 2003, "Don´t Ask", hatte ich nach ein paar Hörproben die Finger gelassen.
    "In Time" wurde von 2005 bis 2007(?) in Nashville aufgenommen und ist weitest gehend akustisch gehalten. Kontrabassist Victor Krauss, Mandolinen-Könner Marty Stuart (beim ersten Lied "The First Time", dem frühen Höhepunkt der CD) und Joel Tepp (mit seiner jazzig-virtuosen Mundharmonika bei "Last Call", dem zweiten Höhepunkt) setzen schöne Akzente und lassen Erinnerungen an alte Glanztaten aus den 70ern ("American Roulette" von 1977 und "Global Blues" von 1979) aufkommen. Leider gibt es mehr als einmal den unpassenden Einsatz moderner Keyboards mit furchtbaren Sounds, die eher auf eine CD von Chris DeBurgh gehören, und die leider den ansonsten guten Gesamteindruck schmälern. Am schlimmsten auf der letzten, nur von Keyboard begleiteten Nummer "A Bedtime Story", besser wirkt die Musik, wenn O´Keefes eigene Akustikgitarre im musikalischen Zentrum steht und die Keyboards nur zur durchaus sinnvollen klanglichen Ergänzung eingesetzt werden, z. B. bei "Back In Time" und "Sleep").
    Fazit: gute Songs , wieder zum größten Teil in Zusammenarbeit mit guten Co-Autoren (Fred Koller, Tim O´Brien, Michael McDonald, Beth Nielsen Chapman u. a.), aber teilweise eine billige, schlechte Umsetzung. Ich würde Danny O´Keefe gerne mal zusammen mit einem richtig guten Produzenten vom Kaliber Joe Henry, T-Bone Burnett oder Rick Rubin hören.
    (26.12.2008)
    Mark Olson & Gary Louris: "Ready For The Flood" (Blue Rose/New West, Nov. 2008)
    Das "Dream-Team" des zweistimmigen Gesangs im alternativen Countryrock der 90er ist wieder zusammen! Gary Louris und Mark Olson hatten als The Jayhawks mit "Hollywood Town Hall" (von 1992) ein grandioses Werk geschaffen und waren nach "Tomorrow The Green Grass" (von 1995; immer noch gut, aber kommerziell nicht sehr erfolgreich) getrennter Wege gegangen. Olson als Folkie zusammen mit seiner Frau Victoria Williams, Louris zunächst weiterhin als alleiniger Chef der Jayhawks und dieses Jahr mit "Vagabonds" endlich auch als Solist.
    "Ready For The Flood" jetzt aber als Wiederauferstehung der Jayhawks zu feiern wäre ungerecht gegenüber diesem feinen, kleinen Folkalbum, das ich alleine schon wegen des Doppelgesangs der beiden genießen kann. Völlig egal, ob das jetzt so gut ist wie "Hollywood Town Hall" oder nicht.  Produziert hat übrigenz, wie schon bei "Vagabonds", der Black Crows-Sänger Chris Robinson. Gute Arbeit.
    (30.11.2008)
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    J.D. Souther: "If The World Was You" (Slow Curve, Nov. 2008)
    Mit John David Souther kommt da nach ca. 20 Jahren jemand aus der Deckung, den wohl kaum noch einer auf der Rechnung hatte. In den 70ern war er als Songschreiber vor allem für die Eagles (z.B. als Co-Autor von "New Kid In Town") und Linda Ronstadt (gleich drei Songs auf dem Hitalbum "Don´t Cry Now" von 1973) erfolgreich, während seine eigenen Soloalben unbemerkt blieben. Damals spielte er den typischen Westcoast- Singer/Songwriter-Folkrock, gelegentlich mit kurzen Ausflügen in den Jazzbereich, wie z. B. auf dem von mir hochgeschätzten Album "Black Rose" von 1976.
    "If The World Was You" wurde live im Studio mit einer Spitzenband eingespielt und vertieft den Jazzaspekt. Hervorheben möchte ich stellvertretend den Saxofonisten Jeff Coffin (sonst bei Bela Fleck & The Flecktones) und den Schlagzeuger Jim White von der australischen Band The Dirty Three, der in seinem Spiel  gleichermaßen Jazz, Trash und Rock'n'Roll kompetent herüberbringen kann und auch auf weiteren Platten ausdrucksstarker Sängerinnen im Jahre 2008 zu hören ist:  Cat Powers "Jukebox" und Marianne Faithfuls "Easy Come Easy Go"! Ach ja - Bela Fleck ist bei einer Nummer mit seinem jazzigen Banjo dabei.
    (13.03.2009)
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    Greg Weeks: "The Hive" (Wichita, Nov. 2008)
    Ein neues Soloalbum des Gitarristen und Hauptsongschreibers der Espers. Ganz schön schwurbelig und keineswegs eingängig - aber trotzdem schön zu hören.
    (17.01.2009)
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    Cat Power: "Dark End Of The Street" (Matador, Dez. 2008)
    Ein Nachschlag zum Fest! Im Januar hatte uns Chan Marshall bereits mit der Doppel-CD "Jukebox" voll wunderbarer Coversongs erfreut. Jetzt gibt es als 10"-Doppel-Vinyl sechs weitere Lieder aus der gleichen Aufnahmesession, neben dem recht bekannten und oft gecoverten Titelsong auch eine recht merkwürdige Version des CCR-Klassikers "Fortunate Son" sowie eine nicht besonders "werktreue" Version des Sandy Denny-Songs "Who Knows Where The Time Goes". Neben dem hübschen Doppelalbum gibt es nur noch den Digital-Download, aber keine CD. Eine ziemlich exzentrische, aber nicht unsympathische Veröffentlichungspolitik!
    (20.12.2008)
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    Susanna: "Flower Of Evil" (Rune Grammofon, Dez. 2008)
    Susanna Karolina Wallumrod brachte Ende letzten Jahres bereits die zweite CD mit Coverversionen heraus, dieses mal ohne ihren Partner Morten Qvenid von Susanna & The Magical Orchestra. Das "Strickmuster" ist aber das gleiche wie beim Album "Melody Mountain" von 2006: die Lieder werden aus ihrem ursprünglichen Kontext genommen, zerlegt und wieder neu zusammengesetzt. Dann kann man Thin Lizzy, ABBA, Black Sabbath , Prince und andere als zarte Balladen geniessen. über die Neuauflage von Roy Harpers "Forever" habe ich mich besonders gefreut, Phil Lynotts "Jailbreak" und "Changes" von Ozzy & Co. finde ich witzig. Nur ABBA muß irgendwie nicht sein. Aber da steh ich mit meiner Haltung (ABBA waren damals scheiße und sind das immer noch) scheinbar alleine da.
    (30.08.2009)
    "Rue Royale" (März 2008)
    Eine Entdeckung von STTS-Bandkumpan Mathias Schüller. Ein amerikanisch/britisches Singer/Songwriter/Folk-Duo, das ich leider vor kurzem im Karo zu Wesel verpasst habe, was mich jetzt beim Hören der CD einerseits ein bisschen ärgert (natürlich wegen des Konzertverpassens!), aber andererseits auch freut, denn die Musik ist wirklich wunderbar. Voller Ohrwürmer, spärlich instrumentiert (Gitarre, männlich/weiblicher Doppelgesang, gelegentlich analoge Keyboards und Perkussion), einfach nur wunderbar.
    (03.10.2010)
    Sticht: "Small City Lights" (Micropal, 2008)
    Alex Sticht trommelte in den 80ern bei den legendären Throw That Beat In The Garbage Can und in den letzten Jahren bei Missouri. Sein Debüt als Sänger, Gitarrist und Songschreiber ist zwar nicht spektakulär, aber doch schön anzuhören.
    (20.06.2010)
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    Erstellt: 03.01.2008 Letzte Aktualisierung: 19.06.2020 18:11 65173 Besucher seit dem 03.01.2008
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