Waiting For Louise präsentiert: Michaels Favoriten von 1997 f
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Michaels Favoriten 1997

Das Album des Jahres

Prefab Sprout: "Andromeda Heights" (Columbia/Kitchenware, Mai 1997)
Alle paar Jahre wieder zieht ein neues und grandioses Album von Paddy McAlloon wie ein Komet vorbei... Dieses mal hat es seit dem Vorgänger "Jordan: The Comeback" immerhin 7 Jahre gedauert.

weitere Highlights ...

Nick Cave & The Bad Seeds: "The Boatman's Call" (Mute, März 1997)
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Charlie Haden & Pat Metheny: "Beyond The Missouri Sky" (Verve, März 1997)
Eine schöne, weitestgehend akustische Duoplatte dieser beiden Jazzmusiker der ersten Garde. Beide stammen aus Missouri, beiden haben eine starke Verbindung zu Freejazzpionier Ornette Coleman: Haden (Jahrgang 1937) war in den 60ern Bassist im legendären pianolosen Ornette Colemen Quartet (Trommler Ed Blackwell, Trompeter Don Cherry), der jüngere Metheny als Fan, Interpret von Coleman-Kompositionen und inzwischen auch einer gemeinsamen Platte ("Song X" von 1986).
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Van Morrison: "Healing Game" (Polydor/Exile, März 1997)
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Kim Richey: "Bitter Sweet" (Mercury, März 1997)

Entdeckt habe ich die Lady als Songschreiberin für verschiedene Nashville-Top-Acts ("I'm Alright" von diesem Album hat z.B. Terri Clark gecovert), dann tauchte sie als Sängerin auf Ryan Adams Debüt "Heartbreaker" auf. Auch wir von Waiting For Louise konnten uns nicht zurückhalten und haben "I'm Alright" jetzt im Live-Repertoire, vielleicht sogar auf der nächsten CD!

Nicht nur vielleicht!
(01.06.2004)

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Julie Miller: "Blue Pony" (Hightone, April 1997)
Dies ist die erste Zusammenarbeitet von Nashville's bestem musikalischen Ehepaar unter dem Namen der Gattin seit George Jones/Tammy Wynette und Johnny Cash/June Carter-Cash. Die musikalische und tontechnische Leitung hat -wie auf seinen Soloalben - Buddy Miller, die Songs stammen von Julie (sie schreibt auch einen großen Teil der Songs auf den Alben von Buddy), als Leadstimme hört man diesmal natürlich durchweg nur Julie. Neben den Klassesongs von Julie gibt es eine schöne Coverversion: "Face Of Appalachia", das Lowell George (Little Feat) und John B. Sebastian (Lovin' Spoonful) für Valerie Carter geschrieben haben.
Son Volt: "Straightaways" (Warner, April 1997)
Ein wahrlich prächtiges Alben eines klassischen amerikanischen Songwriters. Zweites Werk der Band um Jay Farrar (Ex-Uncle Tupelo). Er ist auch hier mit einer Stimme am Werke, die jeden Song mit einer ungeheuren emotionalen Kraft vorantreibt. Dave Boquist glänzt mit seinem ausdrucksstarken Spiel auf allem was Saiten hat.
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Spiritualized: "Ladies And Gentlemen We Are Floating In Space" (Dedicated, Mai 1997)
Drittes Album der Band um Jason Pierce, ehedem führendes Mitglied von Spacemen 3. Auf der Verpackung dieses großartigen Albums steht: "1 tablet 70 min", was durchaus wörtlich gemeint ist, denn die CD ist im Inneren wie eine Tablette in Folie verpackt. Einen kleingedruckten und zigfach gefalteten Beipackzettel gibt's auch. Aber wen befragt man zu möglichen Risiken und Nebenwirkungen psychedelischer Rockmusik?
(22.12.2012)
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The Walkabouts "Nighttown" (Virgin, Juni 1997)
Willkommen zurück ...
(18.09.2016)
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Bill Frisell: "Nashville" (Nonesuch, Juli 1997)
Die namhaften Instrumentalisten sind (natürlich) Jerry Douglas (Dobro), Adam Steffey (Mandoline), Ron Block (Banjo) und Victor Krauss (Kontrabass). Dazu kommt bei drei Titel die Sängerin Robyn Holcomb.
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Godspeed You Black Emperor! "f# a# ∞" (Constellation, Aug. 1997)

Hier gab es ja in den letzten Monaten viel über die miteinander verbandelten Bands Godspeed You Black Emperor! und Silver Mt. Zion Orchestra aus Montreal/Kanada zu lesen. "f# a# ∞" ist das erste Vollalbum einer dieser beiden Bands, der man kaum gerecht wird, wenn man sie stilistisch einfach nur als "Postrock" einsortiert. Und wenn man erst einmal - so wie ich - auf den Geschmack gekommen ist, dann braucht man jede Platte der Band, auch wenn es kaum möglich ist zu sagen, warum diese hier jetzt besser oder schlechter oder anders ist als die anderen der Band. Eben unbeschreiblich schöne Musik.

Vielleicht doch noch ein paar Worte zum anscheinend "handgemachten" Cover: weinroter Karton, auf dem der Bandname und Titel nur eingestanzt sind, während auf der Rückseite nur ein Kreuz (?), der Labelname und die Bestellnummer klein mit Silberfarbe gezeichnet zu finden sind, dazu ein unscharfes, aufgeklebtes Schwarz-Weiss-Foto. Das Label auf der Platte ist sogar komplett schwarz ohne jede weitere Information. Beiliegend eine Karte mit einer Dampflok drauf, an der Seite mit dem Hinweis "For The Reverend Gary Davis". Beiliegend weiterhin ein A5-Briefumschlag mit drei Blättern und kryptischen Texten, die mehr oder weniger was mit der Platte zu tun haben. Außerdem ein plattgedrückter Penny, anscheinend von einem Zug überfahren. Sowas habe ich als Kind auch mal probiert, ohne dass das funktioniert hat: immer sprang der Pfennig unversehrt weg. Was das jetzt alles soll? Keine Ahnung, passt aber wunderbar zur Stimmung, die die Musik erzeugt!

Ach ja - am Ende landet meine Platte in einer Endlosrille, was ich beim Hören erst nach ein paar Minuten bemerkt habe. Ein Pressfehler? Wohl nicht - eher sowas wie "INFINITY"!
(26.12.2010)

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Buddy Miller:"Poison Love" (Hightone, Aug. 1997)
Sein zweites Werk. Steve Earle nannte „Your Love And Other Lies“ das Countryalbum des Jahrzehnts und singt hier mit Buddy ein Duett beim Titelstück. Weitere Gäste: Jim Lauderdale, Emmylou Harris, Gurf Morlix, Sam Bush, Donald Lindley, Al Perkins und natürlich seine Frau Julie Miller. Ein Wunderwerk, ein Monolith der sich gegen die Nashville-Fließbandmusik stellt, die Country den schlechten Beigeschmack gegeben haben. Neben einigen Coverversionen (unglaublich was er aus dem Otis Redding Hit „That´s How Strong My Love Is“ gemacht hat) überzeugen vor allem die mit seiner Frau Julie Miller zusammen geschriebenen Songs („Don´t Tell Me“, „Baby Don´t Let Me Down“ etc.) und Julie's beängstigende Ballade „I Can´t Help It“ (mit Emmylou als Duettpartnerin). Feeling pur! Das große Plus beider seiner Alben ist die Tatsache, daß er sie quasi im Wohnzimmer mit befreundeten Musikern aufgenommen hat. Die relaxte, sympathische Atmosphäre spiegelt sich in jedem Ton wieder.

„Not only has Miller internalized the rhythmic first principle of soulmusic - and all of the down-home music, be it blues, gospel, honky-tonk or R&B - he´s also emerging as the most groove-oriented country performer working today.“ (No Depression)

Bob Dylan: "Time Out Of Mind" (Columbia, Sept. 1997)
Konnte man nach so vielen Jahren noch ein derart gutes Studioalbum mit neuem Songmaterial erwarten? Im Studio war eine klasse Band versammelt. U.a. Jim Keltner und Brian Blade an den Trommeln, Tour-Bassist Tony Garnier, Bluesgitarrist Duke Robbillard, Texas-Keyboardlegende Augie Meyers (Sir Douglas Quintet), Memphis-Keyboardlegende Jim Dickinson und Steelgitarristin Cindy Cashdollar (klasse Name!). Daniel Lanois hat's mit dem U2-Sound auch nicht übertrieben.
Ida: "Ten Small Paces" (Secret Machines, Sept. 1997)
Idas drittes Album präsentierte mit Karla Schickele als viertem Bandmitglied endlich eine feste Bassisten. Die Aufnahmen entstanden zwischen Juni 1996 und Juli 1997 zu Hause in Brooklyn und unterwegs im ganzen Land, 4-Spur-Homerecordings, Walkmanaufnahmen und Studioaufnahmen bunt gemischt. Trotzdem passt alles wunderbar zusammen. Erstmals gibt es auch geschmackvolle Coverversionen zu hören: bei Neil Youngs "Everybody Knows This Is Nowhere" wird sogar richtig gerockt. "Blue Moon of Livona" ist eine textlich und musikalisch recht freie Interpretation eines Bill Monroe-Klassikers.
(11.01.2009)
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"Tim Isfort Orchester" (Moll, Sept. 1997)
Big Band-Musik vom Niederrhein! Dieses Wahnsinnsprojekt haben wir dem Bassisten, Toningenieur und Werbemusikproduzenten Tim Isfort zu verdanken. Eigentlich weitestgehend instrumental und nur mit gelegentlichen englischen Texten geplant konnte Isfort aber vom gleichfalls aus Duisburg stammenden Songpoeten Tom Liwa überzeugt werden, hierzu neue Liwa-Texte auf die fertige Musik zu setzen. Das Ergebnis ist absolut überzeugend, auch wenn man wie ich bislang wenig mit dieser Art von Orchestermusik zu tun hatte. Als Kaufanreiz hier noch das Namedropping der beteiligten Gesangssolisten: neben Tom Liwa selbst sind das u.a. Blixa Bargeld (Einstürzende Neubauten) zusammen mit Katharina Thalbach, die Engländerin Sam Brown und der deutsche Synchronsprecher Christian Brückner (deutsche Stimme von Robert DeNiro), beeindruckend beim gesprochenen "Nachteulen", dem man sogar seinen "Gesangsversuch" bei "???" verzeihen kann.
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Radiohead: "OK Computer" (EMI/Parlophone, Sept. 1997)
Ich tue mich zwar ein bisschen schwer mit der Platte - die musikalische Größe, die drinsteckt, ist aber nicht zu überhören. Hits wie "Creep" sind aber (Gott sei Dank?) keine drauf.
Stereolab: "Dots And Loops" (Elektra, Sept. 1997)
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Paul Weller: "Heavy Soul" (Sept. 1997)
Überzeugende CD des ex-Jam/Style Council Masterminds.
Greg Brown: "Slant 6 Mind" (Red House, Okt. 1997)
Das 97er Album des Folk-Troubadours aus Iowa ist wieder gelungen, wie Wein wird der Mann im Alter immer besser. Wie der Vorgänger eingespielt mit Bo Ramsey und Kelly Joe Phelps an den Gitarren, mit sparsamer Schlagzeugbegleitung und einer Stimme, die klingt wie "a wise old bullfrog philosophing in a fogbank". Die Texte sind über jeden Zweifel erhaben.
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Fink: "Vogelbeobachtungen im Winter" (iXiXeS, 1997)
Die Band um Sänger Nils Koppruch könnte als teutonische Countryband durchgehen, aber eher eine Mischung von Lambchop, Palace, 16 Horsepower und Giant Sand, als irgendwelchen Nashvilleacts - und hat mit den anderen Hamburger Countrydeppen von Truckstop so gar nichts zu tun. Düstere, sehr hörenswerte Texte (bei fast jeder Textzeile fragt man sich, warum das so vorher noch nie jemand gesagt hat) mit stoischer Johnny Cash-Stimme vorgetragen, dazu heult eine sparsame Steel, ein Dobrolauf staubt wie eine Herde wilder Mustangs oder ein Banjo klappert auf dem letzten Loch.
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Groobees: "Wayside" (Taxim/Downtime, 1997/1999)

Diese Band aus Amarillo/Texas hätte eine grosse im Bereich Alternativ Country/Americana werden können, löste sich aber inzwischen auf. Neben diesem Debüt soll es noch zwei/drei weitere Alben geben, die aber nach meinem bescheidenen Kenntnisstand in Deutschland nicht veröffentlicht wurden. Bekanntestes Stück der Platte ist natürlich "Wide Open Spaces" von Sängerin Susan Gibson, das die Dixie Chicks zur meistverkauftesten(?) Single der Countrymusik machten. Produziert hat das Album Lloyd Maines, texanische Pedalsteel-Legende und Vater der Dixie Chicks-Sängerin Natalie Maines, welcher Susan Gibson stark zureden musste, um diese sehr persönliche Nummer für eine Coverversion freizugeben. Was Susan Gibson im nachhinein natürlich nicht bereut haben dürfte, denn die Tantiemen decken sicherlich noch auf lange Zeit ihre Rechnungen. Wenn's auch mit der inzwischen wohl gestarteten Solokarriere noch nicht so ganz geklappt hat...

Gekauft habe ich mir die CD in 1999 übrigenz nicht wegen den Dixie Chicks, sondern aufgrund der damaligen Taxim-Katalogbeschreibung. Die Dixie Chicks-Version ist zwar auch schon von 1998, kam mir aber erst im Jahr 2000 unter die Ohren .

John Scofield: "A Go Go" (Verve, 1997)
Zur Zeit kommt in meinen Lieblinxlisten wenig Jazz vor - an manchen Platten kommt man allerdinx nicht vorbei: Dieses Album von John Scofield, dessen Gitarrenkünste ich schon seit Ende der 70er bewundere, hat mich mal wieder nach langer Zeit mit einer Produktion tief beeindruckt: "A Go Go" ist mehr als die typische Jazzplatte eines etablierten Künstlers auf erwartet hohem Niveau, sondern ein wahrer Festschmaus in Sachen Jazz, Funk und Groove. Sicherlich kommt da der Begleitband ein hoher Stellenwert zu, auch wenn natürlich Mr. Scofield "Chef im Ring" bleibt: es handelt sich um niemand Geringeren als das angesagte Orgel/Bass/Drums-Trio Medeski/Martin/Wood. Bitte dieses Platte unbedingt laut und mit guten Bässen hören! Lohnt sich. Oder direkt dazu TANZEN.
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Ron Sexsmith: "Other Songs" (Interscope, 1997)
Ein Songwriter's Songwriter aus Kanada mit seinem zweiten Album: von Kollegen wie Elvis Costello, Nick Lowe und John Hiatt hochgeschätzt, aber auch vom Mainstream nicht ignoriert (Rod Stewart soll was von ihm gecovert haben). Nur mit den eigenen Alben klappt's noch nicht so ganz.
Whiskeytown: "Strangers Almanac" (Outpost, 1997)
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Erstellt: 22.12.2002 Letzte Aktualisierung: 27.11.2022 18:59 24378 Besucher seit dem 22.12.2002
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