Waiting For Louise präsentiert: Michaels Favoriten von 2021
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Michaels Favoriten 2021

Jahresrückblick etc.

Es hat ein bischen gedauert, aber die besten Platten des Jahres 2021 sind ausgewählt ...
(01.01.2022)

Das Album des Jahres

#1: The Staves: "Good Woman" (Atlantic/Nonesuch, Feb. 2021)
Die drei Mädelz retten mir mit ihrem tollen, neuen dritten Album den Tag in diesen trüben Zeiten. Direkt nach dem kompletten Durchlauf der Platte war ich am PC und habe über mehrere Stunden Videos der drei angesehen - ich befürchte, dass ich ihnen total verfalle! Obwohl die drei Schwestern neben ihrem göttlichen Gesang auch instrumental selber sehr kompetent agieren, sei auch die tolle Begleitband nicht unerwähnt, in der neben jahrelangen Begleitern wie Zach Hanson mich ein Name überrascht hat: der norwegische Jazzmusiker Lars Horntved, den ich als Leader der genialen Jaga Jazzists kennen gelernt habe, setzt spannende Texturen, neben seinem Hauptinstrument Saxofon auch mit der Lapsteel und vielen anderen.
(2021-02-14)

Mein Wahl zum Album des Jahres hatte sich ausnahmsweise mal schon früh abgezeichnet. Letztendlich gab es aber kein weiteres Album in 2021, das es mit diesem in Hinblick auf Songqualität und musikalische Umsetzung aufnehmen konnte. Allerdings scheine ich diese Einsicht mit niemandem zu teilen ... egal.
(2022-01-01)
[Jaga Jazzist]
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Highlights des Jahres

#2: Moritz Krämer: "Die Traurigen Hummer" (Tapete, Okt. 2021)
Auch das dritte Soloalbum des Schweizer Sängers und Songschreibers mit Wohnort Berlin, den vielleicht der eine oder andere von der wunderbaren Band "Die Höchste Eisenbahn" kennt, ist wieder ziemlich gut geworden. Locker in der Spielklasse von Niels Frevert, den ich ja auch sehr schätze. Allerdings: wegen des Covers hätte ich mir die Platte wohl kaum gekauft.
(2021-10-24)

Ein Cover was mir nicht sonderlich gut gefällt - wenn ich Moritz Krämer nicht schon eine ganze Weile als Solist und als Teil der wunderbaren Band "Die Höchste Eisenbahn" kennen würde, dann wäre die Platte vielleicht ungehört an mir vorbeigegangen sein.
(2022-01-01)
[Die Höchste Eisenbahn | Niels Frevert]

Die Jahrescharts: Platz29im Musikexpress!

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#3: Jeb Loy Nichols with Cold Diamond & Mink: "Jeb Loy" (Timmion, Juni 2021)
Die Fellow Travellers sind schon lange Geschichte. Der US-Amerikaner Jeb Loy Nichols lebt schon lange auf dem Lande in Wales und hat sein neues Album mit einer finnischen Retro-Soulband aufgenommen. Klingt ein wenig wie die Dap Kings aus New York, wenn sie Sharon Jones begleiten, nur nicht mit soviel Wumms, außerdem klingt Jeb Loy natürlich nicht wie Sharon Jones, sondern wie - Jeb Loy. Ach ja - zur tollen Begleitband gehört auch der großartige Jazztrompeter Jukka Eskola.
(2021-07-12)

Niemand anders als der ehemalige Sänger der Fellow Travellers bringt dermaßen ausgeruht und elegant Folk und Soul zusammen - und dann auch noch aufgenommen in Finnland, dem Epizentrum der musikalischen Coolness
(2022-01-01)
[Fellow Travellers | Sharon Jones & The Dap-Kings | Jukka Eskola Soul Trio]
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#4: Jackson Browne: "Downhill From Everywhere" (Inside, Aug. 2021)
Einer meiner alten Helden mit einem richtig guten, neuen Album. Dem besten Album seit ... wie wär's mit "Hold Out" von 1980? Allerdings müsste ich noch mal in ein paar der Alben dazwischen hineinhören, damit ich mich hier nicht zum kompletten Ignoranten mache. Auf jeden Fall ist "Downhill From Everywhere" wunderbar und ganz ohne Ausfälle. Auch die spanisch angehauchten Lieder gefallen, was mir ja damals bei deren erstem Aufkommen (muss auf "The Pretender" von 1976 gewesen sein!) noch nicht gelungen war.
(2021-08-30)
[The Pretender | Hold Out]

Die Jahrescharts: Platz33im Rolling Stone!

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#5: Hiss Golden Messenger: "Quietly Blowing It" (Merge, Juni 2021)
Für mich ist Mike C. Taylor aktuell der beste Singer/Songwriter im weiten, offenen Feld amerikanischer Musik, die gerne als "Americana" bezeichnet wird. Gleichzeitig sehr traditionelle und moderne Musik (zeitlos?). Besonders auf dem neuen Album ist "Hiss Golden Messenger" auch keine klassische Band mit fester Besetzung, sondern ein großes Projekt mit vielen tollen Musikern, die bei Bedarf auf Bühne und im Studio bereit stehen, um die Songs des Bandleaders zum glänzen zu bringen. Die Studioliste lässt darauf schließen, das nicht gemeinsam aufgenommen wurde, sondern alle die Zeit und Gelegenheit hatten, ihren Beitrag aus dem "Homeoffice" zu leisten. Zwar fehlen die Brüder Brad und Phil Cook dieses mal in der Liste, welche in den letzten Jahren einen großen Anteil an dem Gelingen der HGM-Platten hatten, aber es sind andere ehemalige Begleiter zurück, zum Beispiel Scott Hirsch mit dem M.C. Taylor schon in der Vorläuferband Court & Spark und zu Beginn von HGM als festem Begleiter gespielt hat. Neu dabei sind auch Nashvilles Gitarren- und Produzentenlegende Buddy Miller und die Brüder Griffin und Taylor Goldsmith von der Band Dawes. Eine ganz wunderbare Platte und aus dem Stand heraus ein Kandidat für die Bestenliste am Jahresende.
(2021-07-18)
[Buddy Miller | Court And Spark | Scott Hirsch]
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#6: del Amitri: "Fatal Mistakes" (Cooking Vinyl, Juni 2021)
Ich habe aus Versehen zuerst die B-Seite aufgelegt (natürlich auf Vinyl!) und war zuerst über die Dramaturgie (bzw. deren Fehlen) ein wenig irritiert. Schöne Lieder, aber doch auch etwas zu ruhig. Danach dann die A-Seite gehört und alles war wieder gut! Die Schotten sind nach einer größeren Pause zurück und spielen ihren zeitlosen Gitarrenpop als wäre nichts gewesen. Kein "Nothing Ever Happens" dabei, aber das wäre vielleicht auch zu viel des Guten gewesen.
(2021-06-14)

Die Jahrescharts: Platz12im Rolling Stone!

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#7: Los Lobos: "Native Sons" (New West, Sept. 2021)
Beste Coverband der Welt? Diesen Titel hätten die Burschen aus East-L.A. sicher, wenn die Sänger und Gitarristen Cesar Rojas und David Hidalgo, letzterer meist zusammen mit dem dritten Gitarristen und ehemaligen Drummer Louis Perez als begnadetem Texter, nicht auch selber so tolle Songwriter wären. Hier aber wird fast ausschließlich gecovert, nicht interpretiert und gegen den Strich gebürstet, wie ich es sonst ja so sehr liebe, sodass ich bei manchen dieser Coverversionen, zumindest von denen, die ich schon im Original kannte, sagen würde: dem Original gleichzeitig ebenbürtig und im höchsten Maße respekterweisend. Das gilt zum Beispiel für zwei Lieder, wo ich das Original schon über alles liebe: "Jamaica Say You Will" von Jackson Browne und "Sail On, Sailor" von den Beach Boys.
(2021-09-06)
[Jackson Browne | The Beach Boys | Ride This: The Covers EP ]
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#8: Karwendel: "Im Lichte Der Zeit" (Backseat, Nov. 2021)
Debütalbum des Hamburger Singer/Songwriters Sebastian Król mit warmen analogem Klang, tief verwurzelt in den 70ern, kürzlich auf Youtube entdeckt. Anscheinend nur über Bandcamp zu bekommen.
(2021-12-29)
[karwendel.bandcamp.com]
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#9: Philip Bradatsch: "Die Bar Zur Guten Hoffnung" (Trikont, Nov. 2021)
Der Sänger und Gitarrist aus Bayern spielt schon seit einigen Jahren eine Musik zwischen Rock und Indie-Folk, seit seinem letzten Album "Jesus von Haidhausen", das wie seine Vorgänger aber komplett an mir vorbeigegangen ist, auch mit deutschen Texten. Jetzt hatte er sogar einen größeren Artikel im Rolling Stone und ich habe mir das neue Album angehört - und was ich da höre gefällt mir ziemlich gut!
(2021-12-29)
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#10: Faye Webster: "I Know I'm Funny Haha" (Secretly Canadian, Juni 2021)
Es hat ein bisschen gedauert, bis die Vinylausgabe bei mir zuhause angekommen ist, aber das Warten hat sich gelohnt, denn Fayes zweites Album ist nach meinem ersten Eindruck noch besser als das Debüt von 2019. 70er Soul-Grooves in Verbindung mit einer großartigen Pedal Steel und der wunderbaren Stimme der Künstlerin - einfach toll!
(2021-10-09)
[Atlanta Millionaires Club]
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#11: Robert Plant & Alison Krauss: "Raise The Roof" (Warner, Nov. 2021)
Auch beim zweiten Streich des ungewöhnlichen Duos gibt es wieder viele tolle Lieder, die gecovert werden, auch wenn ich da gerade keines hervorheben mag. OK, vielleicht die entschleunigte Version des Everly-Brothers Klassikers "Price Of Love" oder die tolle Version eines Liedes von Bert Jansch? Produzent T-Bone Burnett hat wieder mal eine perfekte Atmosphäre geschaffen und im Wesentlichen die alte Truppe in's Studio eingeladen (Marc Ribot, Buddy Miller, etc.) Ach ja - auch hier war mir die Vinylausgabe zu teuer. Aber wenigstens hat auch die CD ein schönes Papp-Cover.
(2021-12-05)
[Raising Sand]
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#12: Crowded House: "Dreamers Are Waiting" (EMI/Lester, Juni 2021)
Alte Säcke haben gerade Konjunktur mit neuen Platten, aber auf Crowded House trifft das Alters-Bashing im Unterschied etwa zu del Amitri nur bedingt zu, denn zur aktuellen Besetzung um die Gründer Neil Finn und Bassmann Nick Seymour gehören jetzt Neils Söhne Liam und Elroy, beide höchst kompetent an Schlagzeug und Gitarre, sowie mit der Stimme, sowie Mitchell Froom, von Hause aus Keyboarder, aber eigentlich im Hauptjob ein Produzent der ersten Liga, nicht zuletzt vor vielen, vielen Jahren für das sehr erfolgreiche Frühwerk von Crowded House. Mein Buddy Wulf findet die neue Platte etwas langweilig (sorry für's Outen!), dem ich prinzipiell zustimmen kann. Ich will hier aber mal eine Lanze brechen für die Langeweile als das neue Tiefenentspanntsein. Hits vom Kaliber "Weather With You" oder "Don't Dream It's Over" gibt es hier natürlich nicht zu entdecken, aber Neil muss mit seinen Mannen auch keine Hits mehr abliefern, sondern nur noch tiefenentspannte Musik machen, um sich und mich und vielleicht auch Dich glücklich zu machen.
(2021-06-22)

Die Jahrescharts: Platz44im Rolling Stone!

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#13: M. Walking On The Water: "Lov" (Fuego, Nov. 2021)
Die Band aus Krefeld hat aus kommerzieller Sicht gesehen die besten Zeiten sicherlich lange hinter sich - das waren die 80er des letzten Jahrhunderts. Jetzt scheinen sich sich aller paar Jahre zu treffen (oder Web-Meetings zu veranstalten), wobei inzwischen großartige Musik entsteht, die sich nichts mehr beweisen muss. Nicht falsch verstehen: die Band war früher schon großartig, aber jetzt finde ich das grandios. Je oller desto doller. Das Beste an Krefeld. Definitiv.
(2021-12-16)
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#14: Veranda Music: "Unter Einfluss" (Staatsakt, Dez. 2021)
Sehr verwirrend, dieses Album! Zum einen lange nichts mehr von der Hamburger Band gehört - ich dachte die gäbe es gar nicht mehr. Jetzt plötzlich diese Schallplatte, keine CD, und plötzlich auch deutsche Texte! Und dann noch bei meinem de-facto-neuen Lieblinxlabel Staatsakt aus Berlin, wo alle guten Bands sind! Was kann ich über diese schöne Platte noch sagen? Ach ja, sie läuft auf 45 statt 33, ohne das groß auf dem Cover oder dem Label zu erwähnen. Die Lieder scheinen aus zwei verschiedenen Sessions zu stammen: zum einen sind das zwei Lieder, die Sänger/Gitarrist Nicolai von Schweder-Schreiner (cooler Name!) und Bassist Lars Precht mit Prechts Zweitband mESMO aufgenommen haben, also mit Keyboarder Vredeber Albrecht (toller Vorname!) und Drummer Manuel Ehlers. Die anderen sind aus einer Session von NVSS mit Bandkeyboarder Felix Huber, der (coronabedingt?) fast alle Instrumente spielt, und Banddrummer Harm Hinz. Diese Lieder sind dann auch alle zusammen mit Tobias Gruben komponiert worden, dem verstorbenen ehemaligen Sänger von "Die Erde", ebenfalls eine tolle Band aus Hamburg, an die sich wohl kaum jemand erinnert. Und dann wird auch noch Udo Lindenberg gecovert. Wie ich sagte ... verwirrend ... aber irgendwie doch toll.
(2021-12-12)
[mESMO]
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#15: Fruit Bats: "The Pet Parade" (Merge, März 2021)
Fruit Bats - ist das jetzt eine Band oder das Pseudonym für einen Singer/Songwriter? Völlig egal, wenn dabei so schöne Musik herauskommt. Manchmal entsteht so etwas, wenn im Laufe der Jahre bei einer Kapelle eine Person übrig bleibt, die den Laden zusammenhält, vielleicht sogar im Studio alles selber spielt und dann für Konzerte "Personal" benötigt. Ob das jetzt für Eric D. Johnson zutrifft, weiß ich nicht, aber er hat sich im Studio auf jeden Fall kompetente Hilfe durch Josh Kaufman gesucht, mit dem er ja auch schon im Bandprojekt "Bonny Light Horseman" zusammen arbeitet.
(2021-03-25)
[Bonny Light Horseman]
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#16: International Music: "Ententraum" (Staatsakt, Apr. 2021)
Das tolle zweite Album der Band aus Essen, die sich zwischendurch auch schon mal Düsseldorf Düsterboys nennt (dann mit anderem Drummer und etwas anderer Musik). Texte genial, noch verwegener als beim Debüt, die Musik immer noch im weitesten Sinne an Velvet Underground orientiert. Was will man mehr?
(2021-06-01)
[Die Besten Jahre | The Düsseldorf Düsterboys ]

Die Jahrescharts: Platz2im Musikexpress und Platz38im Rolling Stone!

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#17: Chris Eckman: "Where The Spirit Rests" (Glitterhouse, Juni 2021)
Das ist eine richtig gute Sammlung von neuen Liedern, die der ehemalige Walkabouts-Gitarrist da in seiner Wahlheimat Slovenien aufgenommen hat. Teilweise alleine zur Akustikgitarre, teilweise mit einer slowenischen Rhythmusgruppe (an Schlagzeug und Kontrabass), gelegentlich mit spärlichen Klängen u.a. von Gastpianist Chris Cacavas und dem britischen Produzenten und Komponisten Alastair McNeill (sollte ich den kennen?) ausgemalt.
(2021-06-30)
[Walkabouts]

Die Jahrescharts: Platz23im Rolling Stone!

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#18: Teenage Fanclub: "Endless Arcade" (PeMa, Apr. 2021)
Power-Pop hat man so etwas mal genannt - als Gitarren noch die wichtigsten Zutaten waren. Mir fallen da neben dem Fanclub Bands wie Big Star und die Chills ein. Der schottische Teenager Fanclub ist seit den 90ern dabei und macht alle paar Jahre eine schöne, zeitlose Platte. Viel hat sich (zum Glück) seit dem letzten Album "Here" nicht geändert, das jetzt auch schon wieder fünf Jahre zurückliegt. Erwähnenswert ist eigentlich nur, dass von den drei singenden und songschreibenden Gründungsmitgliedern Bassist Gerard Love nicht mehr dabei ist. Seine Stimme und seine Songs fehlen deshalb. Dafür haben jetzt die beiden Gitarristen Norman Blake und Raymond McGinley jeweils sechs Lieder beigesteuert und Euros Childs, ehemaliger Sänger, Songschreiber und Multiinstrumentalist der leider völlig unbekannt gebliebenen Band Gorky's Zygotic Mynci (ich muss jedes mal nachschauen, wie das geschrieben wird!), mit dem Norman Blake schon im Nebenprojekt Jonny gearbeitet hat, ist jetzt fester Keyboarder, während David McGowan von den Tasten an den Bass wechselte. Aber eigentlich bleibt's wie in den Jahren zuvor - und das ist gut so!
(2021-05-23)
[Big Star | The Chills | Gorky's Zygotic Mynci | Here]
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#19: Martha Wainwright: "Love Will Be Reborn" (Cooking Vinyl, Aug. 2021)
Vielleicht das bisher beste Album der hochbegabten Sängerin aus dem Patchwork-Familienverband der Hochbegabten, auf den ich wohl inzwischen nicht mehr eingehen muss. Entstanden ist das Album in der Lockdownzeit in der Abgeschiedenheit (?) vom kanadischen Toronto (Heimat der Mama und wohl nur im Verhältnis zu New York als "abgeschieden" zu bezeichnen) mit mir unbekannten kanadischen Musikern, wohin sie nach der Scheidung vom Ehemann Brad Albetta, der ja auch ihr Begleitmusiker und Produzent war, mit ihren Kids umgezogen ist. Gute Songs, gute Arrangements und guter Sound, keine "Home-Recording"-Attitüde, Aber vor allem eins: großartiger Gesang von Mrs. Wainwright.
(2021-09-05)
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#20: Courtney Barnett: "Things Take Time, Take Time." (Marathon/Milk, Nov. 2021)
Die Lady hat es echt drauf! Mitten im australischen Lockdown hat sie statt mit ihrer Stammband im Duo mit Warpaint-Trommlerin und Landsfrau Stelle Mozgawa das komplette Album eingespielt. Eher unter- als überproduziert - was die guten Songs nur noch besser macht. Außerdem dürfen die Junx ihrer Band wenigstens bei einem Lied die Backing-Vocals beisteuern.
(2021-12-05)
[Warpaint]

Die Jahrescharts: Platz18im Rolling Stone!

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#21: The Chills: "Scatterbrain" (Fire, Mai 2021)
Alles beim alten bei der Band aus Neuseeland um den Sänger, Gitarristen, Songschreiber und einziger Line-Up-Konstante Martin Phillipps: Gitarrenpop mit Jängle und Twäng und Wurzeln in der Musik der 60er (die drei B's: Beatles, Byrds, Beach Boys), eigentlich unverändert, seit sie mit der kleinen Welle der Bands von Down Under um das Flying Nun-Label mitten den 80ern auch bei uns ein kleines bisschen populär wurden. Und wie immer (zumindest seit dem zweiten Vollalbum "Submarine Bells" von 1990) mit den Anfangsbuchstaben S und B im Titel (wir nehmen es mal nicht so genau, das "Scatterbrain" ja eigentlich nur aus einem Wort besteht). Ist das jetzt langweilig und nerdig? Langweilig auf keinen Fall, nerdig vielleicht ein wenig. Mag ich trotzdem (oder genau deswegen) sehr. Fuck Off Zeitgeist.
(2021-06-14)
[Flying Nun | Submarine Bells]
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Willkommen zurück ...

The Beach Boys: "Feel Flows: : The Sunflower & Surf’s Up Sessions 1969 - 1971" (Universal/Capitol/Brother, Okt. 2021)
Die beiden Originalalben, Basis dieses Boxsets, habe ich schon seit einer ganzen Weile im Plattenschrank stehen. Beide gehören definitiv zu meinem Lieblingsalben der Band. Als die Box herauskam (4x Vinyl bzw. 5x CD) habe ich wegen des hohen Preises und meiner bereits vorhandenen Originalalben natürlich abgewinkt: nur für Bonustracks etwas nochmal kaufen - zum Glück nicht mein Hobby1 Jetzt gab es aber bei meinem Hoflieferanten die abgespeckte Version (nur 2x Vinyl, jeweils mit ein paar mehr oder notwendigen Bonustracks) für unter 20 Oiros - und da konnte ich dann doch nicht widerstehen! Das Ende des Doppelalbums bringt eine kleine Zugabe, die mich total umhaut: "Til I Die" - nur die Gesangsspuren des Originals als Bonustrack: himmlische Musik mit Gänsehaut-Garantie!
(2024-01-07)
[Sunflower | Surf's Up]
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auch gut ...

Gryphon: "Get Out Of My Father's Car!" (Plane Groovy, CD: Nov. 2020 * Vinyl: Jan. 2021)
Auch wenn das lustige Cover nicht ganz geschmackssicher ist: das neue Gryphon Album ist ziemlich gut geworden und kann an das großartige Frühwerk der Band aus den 70ern anknüpfen. Zwar ist der ehemalige Kopf der Band, Blockflöten- und Tastenvirtuose Richard Harvey nicht mehr dabei, scheinbar weil er als ernsthafter Komponist und klassischer Musiker keine Zeit mehr für eine Hippieband hat, aber er wird durch den Querflötisten Andy Findon, soweit ich weiß ebenfalls einer der weltbesten und gefragtesten Holzbläser, mehr als adäquat ersetzt. Die Führung der Band liegt inzwischen bei Gitarrist Graeme Taylor, während Fagott-Derwisch Brian Gulland immer noch ein beindruckender, schräger Vogel ist. Frischen Wind in die Altherrenrunde bringt Graemes Tochter Clare mit ihrer Geige und ihrer Stimme.
(2021-07-12)
Kurt Vile: "Speed, Sound, Lonely KV (EP)" (Matador, Jan. 2021)
Fünf Lieder sind auf dieser EP vertreten, aufgenommen in Nashville mit ein paar Nashville-Veteranen wie Bobby Woods, Bobby Emmons und Kenny Malone, dazu kamen aus der "jüngeren" Generation zum Beispiel der Black Keys Sänger Dan Auerbach. Zwei der Lieder sind vom leider Anfang 2020 verstorbenen John Prine, bei einem sang er sogar mit Kurt im Duett.
(2021-02-10)
[John Prine]
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The Notwist: "Vertigo Days" (Morr, Jan. 2021)
Im Herbst gab es ja schon einen Appetithappen auf 10 Zoll ("Ship") und jetzt ist das neue Album da - sicher jetzt bereits ein Highlight des noch jungen Jahres.
(2021-01-31)
[Ship EP]

Die Jahrescharts: Platz12im Musikexpress!

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The Weather Station: "Ignorance" (Fat Possum, Febr. 2021)
Zwar hatte ich den Namen der kanadischen Band (bzw. von deren Leiterin Tamara Lindeman) schon auf den Jahresbestenlisten 2021 sowohl vom Rolling Stone als auch vom Musikexpress gelesen, aber letztendlich ist "Ignorance" im letzten Jahr nicht bis zu mir durchgedrungen. Kürzlich habe ich dann mit Interesse im Märzausgebe vom Rolling Stone einen Artikel über Tamara Lindeman und das nächste Album gelesen, das in der kommenden Woche erscheinen wird und ich bin neugierig geworden und habe mir das bisher übersehene Highlight von 2021 besorgt. Jetzt bin ich doch noch begeistert, fühle mich sogar an die Musik von Laura Veirs erinnert. Wer mich kennt, weiß, dass das ein ziemlich großes Lob ist.
(2022-03-20)

Die Jahrescharts: Platz5im Rolling Stone und Platz38im Musikexpress!

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Fleet Foxes: "Shore" (Anti, Digital: Sept. 2020 * Vinyl: Feb. 2021)
Im September gab es das Album nur digital, während "physische Datenträger" (so werden Schallplatte und CD inzwischen zusammengefasst) erst im Februar kommen würden. Es war dann auch etwas merkwürdig für mich, in den Bestenlisten für 2020 die Lobgesänge auf das neue Album zu lesen, das ich selber noch gar nicht kannte. Ich hatte deshalb auf dieser Webseite die neue Rubrik "Und wir warten ..." eingeführt, um das Album schon mal mit dem Hinweis auf den Platz 44 in den Rolling Stone-Jahrescharts 2020 ankündigen zu können. Jetzt ist es Februar 2021, die Platte ist da, sie klingt auch richtig schön nach "Fleet Foxes" - aber irgendwie ist für mich die Spannung raus aus der Nummer. Als wenn man (oder frau) vorher zu viel über Sex oder Musik redet und ihn (bzw. sie) dann nicht mehr richtig genießen (oder sich drauf konzentrieren) kann.
(2021-02-25)

Die Jahrescharts 2020: Platz44im Rolling Stone!

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Die Regierung: "Da" (Staatsakt, Feb. 2021)
Ruhrgebiets-Rock & Roll-Poet? Da fällt den meisten wohl eher Stoppok als Tilman Roßmy aus Essen ein. Schließlich hatte er die Regierung ja lange auf Eis gelegt und sein Geld in der Schweiz als IT-Berater verdient. Kaum vorstellbar? IT und Rock? Na ja - auch ich verdiene damit meine Brötchen und leide deshalb auch nicht so sehr unter der aktuellen Lage wie Berufsmusiker - zu mindestens nicht finanziell. Roßmys Band ist seit einigen Jahren wieder aktiv, keine Ahnung, ob das vielleicht darauf zurückzuführen ist, das er inzwischen "in Rente" ist. Er dürfte schließlich ein paar Jährchen älter sein als ich, sodass das passen könnte. Auf jeden Fall hat die Band im letzten Jahr bereits das dritte Album des "Spätwerks" der Band aufgenommen, anscheinend einzeln (?) zuhause im jeweiligen Homeoffice (sorry, ich meinte natürlich Homestudio!). Bern, Bottrop, Berlin und München werden im Covertext als Orte genannt. Also arbeitet (bzw. lebt) Herr R0ßmy wohl immer noch in der Schweiz. Wahrscheinlich ist die Regierung 2021 eine Hobbyband, wenn auch auf künstlerisch hohem Niveau. Der Drummer, Alexander Fürst von Lieven, ist nicht nur Fürst sondern auch habilitierter Zoologe an der Universität in Berlin. Der Münchener Ivica Vuceleic war mir aber bsher nur als Jazz- und Rockmusiker aufgefallen, etwas zusammen mit den Acher-Brüdern (The Notwist) im Bandprojekt "3 Shades Of Blues". Der Bassist arbeitet bei der Caritas in Bottrop und den Keyboarder habe ich noch nicht gegurgelt (zu viele Namensvetter im Netz!). Noch mehr Nebensächliches: die Titel der Regierungveröffentlichungen werden immer kürzer: nach "Raus" in 2017, "Was" in 2019, und dem aktuellen "Da" bleibt für das nächste Album nur ein einzelner Buchstabe. Aber davon gibt es ja genug.
(2021-02-28)
[3 Shades Of Blues | Tilman Roßmy | Raus | Was]
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Stereolab: "Electrically Posessed (Switched On Vol.4)" (Warp/Duophonic UHF Disks, Feb. 2021)
Das ist bereits die vierte Folge der Resteverwertungen. Zwar ersetzt die Zusammenstellung rarer Tracks von 1994 bis 2000 kein neues Stereolab-Album (wenn es denn überhaupt nochmal eins geben wird!), aber für Songs mit dieser Substanz würden andere Bands morden (natürlich nur im übertragen Sinne!), um sie als neues Material veröffentlichen zu können. Das Dreifachalbum muss man nicht unbedingt am Stück hören, ist aber ideal zum Stöbern.
(2021-03-07)
[Switched On, Volume 2]
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Tindersticks: "Distractions" (City Slang/Lucky Dog, Feb. 2021)
Angeblich ist das kein Corona-Album, weil die Aufnahmen schon im Januar des letzten Jahres begannen, aber es klingt so, wie es eben klingt, nicht zuletzt wegen der Situation: es sind Skizzen aus dem Homestudio von Stuart Staples, also weitestgehend ohne "großes Besteck" eingespielt. Statt Schlagzeug gibt es meistens nur einen billigen Drumcomputer, alles insgesamt also eher "Demoaufnahme" als "volle Produktion". Trotzdem mag ich das, denn geschmacklich bleibt das trotzdem immer "typisch Tindersticks". Zu meinem Glück experimentierte Staples auch lieber mit den Instrumenten und nicht mit Verfremdungen der eigenen Stimme, etwas das mir bei Kurt Wagner, der für Lambchop wohl die gleiche Wichtigkeit hat, die Staples bei Tindersticks hat, den Spass an Lambchop verdorben hat. Außerdem gibt es neben vier eigenen Liedern auch drei Coversongs, wobei ich gerade nicht weiß, ob das ungewöhnlich ist für die Band. Auf jeden Fall ist eine "obskure Interpretation" von "A Man Needs A Maid", dem bombastischen Lied von Neil Youngs Klassiker "Harvest" dabei - sicherlich nicht die erste Wahl, wenn man Neil Young interpretieren will - und deshalb wohl doch "typisch Tindersticks".
(2021-02-25)
[Neil Young: Harvest | Lambchop: FLOTUS]

Die Jahrescharts: Platz25im Rolling Stone!

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James Yorkston & The Secondhand Orchestra: "The Wide, Wide River" (Domino, Feb. 2021)
Der extrem kreative und fleißige schottische Sänger hat nach seiner Zusammenarbeit mit dem englischen Jazzbassisten Jon Thorne und dem indischen Sarangi-Spieler Suhail Yusuf Khan jetzt mit der schwedischen "Big Band aus zweiter Hand" um Karl-Jonas Winqvist aufgenommen. Das Ergebnis ist deutlich "folkrockiger", aber ebenso interessant.
(2021-02-20)
[Yorkston Thorne Khan]
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Floating Points & Pharoah Sanders: "Promises" (Luaka Bop, März 2021)
Pharoah Sanders - eine lebende Legende, einer der großartigsten Jazzmusiker und neben Sonny Rollins auf jeden Fall der wichtigste, den ich selber live gesehen und gehört habe - das war irgendwann in den späten 70ern/frühen 80ern in der Balver Höhle im Sauerland. Floating Points ist das Pseudonym von Sam Shepherd, von dem ich, wie ich zugeben muss, zuvor noch nie gehört habe, aber angeblich einer der wichtigsten "neuen" Musiker. Er hat diese wunderschöne, schwer beschreibbare Musik komponiert und hauptsächlich mit eher historischen Tasteninstrumenten wie Klavier und Orgel eingespielt, die teilweise durchaus älter sein müssten als er selber ist. Dazu die Saxophonklänge des Meisters und ein paar Einsprengsel der Londoner Symphoniker.
(2021-04-03)

Die Jahrescharts: Platz47im Musikexpress und Platz13im Rolling Stone!

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Gillian Welch & David Rawlings: "All The Good Times" (Acony, März 2021)
Ohne COV19 wäre dieses Album so wohl nicht entstanden: das Künstlerpaar Welch/Rawlings sitzt wie alle anderen Künstler zuhause und darf nicht mehr auf die Bühne und unter viele Menschen. Schön, wenn man/frau dann zuhause eine altes Hightech-Tonband und uralte Studiomikrophone herumstehen hat. Da kann man/frau doch mal eben ein paar Lieblingslieder - Folk, Dylan und John Prine - aufnehmen. Wie immer ist das Ergebnis der beiden großartig, egal, ob sie jetzt unter ihrem oder seinem Namen oder jetzt mal als Duo veröffentlichen. Etwas nerdig finde ich die Auflistung des technischen Equipments (bei mir hat es nur bei dem Wort "Telefunken" geklingelt!). Und wie immer wundere ich mich dann, wenn diese beiden offensichtlichen Analog-Freaks das Ganze dann "nur" als CD und nicht auf schwarzem Gold veröffentlichen - OK, im Text steht etwas von einer geplanten Veröffentlichung auf Vinyl. Egal.
(2021-03-14)
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Cathal Coughlan: "Song Of CO-AKLAN" (Dimple Discs, Apr. 2021)
Nach etwa 10 Jahren mal wieder ein Soloalbum des irischen Sängers, der mal in den 80ern mit Microdisney und den 90ern mit The Fatima Mansions ein klein wenig bekannt war. Allerdings war das bei uns immer nur ein Nischenthema und ich habe auch erst mit einem halben Jahr Verspätung von der Platte erfahren. Mit an Bord sind Musiker aus beiden Ex-Band, sogar sein Co-Leader bei Microdisney, Sean O'Hagan, ist zu hören. Die Musik? 100% Cathal Coughlan, irgendwo zwischen dem Gitarrenpop von Microdisney und den härteren und schrägeren Tönen der Fatima Mansions.
(2021-11-28)
[Microdisney | The Fatima Mansions]
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Dinosaur Jr.: "Sweep It Into Space" (Jagjaguar, Apr. 2021)
Nichts Neues aus dem Hause Dinosaur, Junior - aber das ist eine gute Nachricht, denn dieses Trio hat seinen Sound seit den 80ern perfektioniert. J Mascis ist einer der letzten Revolver- bzw. Gitarrenhelden.
(2021-05-02)
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Godspeed You! Black Emperor: "G_d's Pee At State's End!" (Constellation, Apr. 2021)
Alle paar Jahre gibt es ein neues Album dieser einzigartigen Instrumentalband aus Kanada mit den vielen Gitarristen, Bassisten und Drummern, die gerne aus Mangel an passenden Beschreibungen dem Genre Postrock zugeordnet wird. Ich möchte sehr gerne zur Verwirrung beitragen und werfe mal das Folgende in den Ring: ein Mischung aus Früh70er-Hawkwind-Drones und Früh70er-Spiritual-Jazz wie bei Pharoah Sanders - oder doch ganz anders. Das Cover ist wie immer bei der Band, bzw. wie bei allen Constellation-Veröffentlichungen, künstlerisch vom Allerfeinsten. Außerdem sind es dieses Mal eine Zwölf-Zoll-LP mit zwei seitenlangen Suiten und eine Zehn-Zoll-EP mit zwei kürzeren Nummern.
(2021-04-20)
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Motorpsycho: "Kingdom Of Oblivion" (Stickman, Apr. 2021)
Ich wiederhole einfach mal meine Texte zum 2020er-Album "The All Is One" und tausche nur die Jahreszahl aus:

Wie machen die das nur? Jedes Jahr auf Tour (OK - 2021 wohl nicht) und mindestens ein Album, des Öfteren auch mal ein doppeltes, so wie dieses hier. Und immer gut.

Ich habe keine Ahnung, wie dieses Trio aus Norwegen es jedes Jahr schafft, ein monumentales, großartiges Album zu kreieren – oft genug sogar ein doppeltes, so wie dieses. Vielleicht die beste Rockband der Welt?

Ein kleines Schmankerl: es gibt mit "The Watcher" von Ian Kilmister eine obercoole Coverversion. Ian Kilmister ist natürlich der richtige Name von Lemmy, dem 2015 verstorbenem Sänger und Bassisten von Motörhead. Das Lied ist auch auf deren 77er Debütalbum zu finden, stammt aber eigentlich vom dritten Hawkwind-Album "Doremi Fasol Latido", dem ersten, bei dem Lemmy dabei war, bevor er nach nur 2-3 Jahren wegen Drogen (!) rausgeschmissen wurde und bald darauf mit seiner eigenen Band durchstartete. Das Lied "Motorhead" ist ebenfalls eine Hawkwind-Nummer, 1975 eine Single-B-Seite. Aber das ist eine ganz andere Geschichte. Genauso wie die, dass ich damals einen deutschen Text dafür geschrieben habe. Der hieß "Karre Fahren" und war für eine kurzlebige Punkrockband geplant, die ich in der Oberstufenzeit unter anderem mit Mathias Schüller am Bass, Willi Knopf als Sänger und mir und Ralf Wickert erstmalig an den Gitarren hatte, die sich aber noch vor ihrem ersten Konzert (zum Glück?) wieder aufgelöst hat. Ich glaube, ich schweife ab.
(2021-04-20)
[Hawkwind: Doremi Fasol Latido | Motorpsycho: The All Is One]
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"Wilcovered" (Uncut, 2019 * BMG/Renew, Apr. 2021)
[Wilco | Courtney Barnett | Puss N Boots | Yo La Tengo | Kurt Vile ]
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Phoebe Bridgers & Rob Moose: "Copycat Killer" (Dead Oceans, Mai 2021)
Vier Lieder vom letzten Album "Punisher", neu eingespielt nur mit Phoebes Stimme und begleitet von Geige und Cello ... die überaus begabte Sängerin und Songschreiberin ist nach erst zwei Soloalben und ein paar Kooperationen (u.a. mit Bright Eyes Chef Conor Oberst unter dem Bandnamen Better Oblivion Community Center) bereits so anerkannt, dass dieses nicht wirklich kommerzielle, wenn auch wunderbare "Nebenprodukt" sicherlich kein Risiko für ihr Label darstellt.
(2021-05-22)
[Punisher]
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Flowerpornoes: "Morgenstimmung" (Mai 2021)
Ein neues Flowerpornoes-Album ist bei mir immer willkommen, auch wenn ich Tom Liwa und seinem künstlerischen Schaffen nicht immer folgen kann. "Morgenstimmung" ist recht konventionell und sparsam nur mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und Orgel (bzw. Keyboard mit Orgelsound?) in wenigen Tagen in einer Live-Atmosphäre aufgenommen worden, klingt aber nie nur nach unfertiger Skizze, sondern immer auf den Punkt gespielt. Die Text sind wie immer über jeden Zwefel erhaben. Und wenn ich schon etwas kritisieren soll: es gibt dieses Album nur über Bandcamp, was mir normalerweise zu umständlich ist beim Bestellen, aber die CD war immerhin nach wenigen Tagen in der Post. Für den puren Download bin ich dann doch zu altmodisch.
(2021-07-12)

Die Jahrescharts: Platz8im Rolling Stone!

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Sons Of Kemet: "Black To The Future" (Universal/Impulse!, Mai 2021)
[Impulse!]

Die Jahrescharts: Platz31im Musikexpress> und Platz30im Rolling Stone!

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Can: "Live In Stuttgart 1975" (Spoon, Juni 2021)
Im Oktober 1975 spielte die inzwischen sängerlose Band im Ländle dieses Konzert, bei dem im Stil eine Jazzband bzw. einer Jamband wie den Grateful Dead einfach fünf längere Improvisationen zu hören waren, die wenig Ähnlichkeiten mit den Songs der regulären Alben hatten, auf denen Gitarrist Michael Karoli und Organist Irmin Schmidt sich mehr oder weniger intensiv sich um Gesang bemüht hatten ("Soon Over Babluma" von 1974, das aktuelle Album "Landed" war gerade erst erschienen), aber wohl nur für diese posthume Veröffentlichung einfach "Eins", "Zwei", "Drei" usw. benannt wurden.
(2021-06-14)
[Soon Over Babaluma]
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John Hiatt With The Jerry Douglas Band: "Leftover Feelings" (Cooking Vinyl, Juni 2021)
Wenn man solche musikalischen Hochkaräter wie Singer/Songwriter John Hiatt, den ich auf jeden Fall in die erste Liga einsortieren möchte und der gegenüber Bob Dylan und Neil Young eigentlich nur den Makel hat, etwa 10 Jahre später in's Rampenlicht getreten zu sein, sowie den weltbesten Dobro-Spieler Jerry Douglass (OK - hier ist die Konkurrenz nicht ganz so groß wie in Hiatts Sportart) zusammenbringt, dann kommt da auf jeden Fall etwas Gutes heraus. Der Kritiker in meiner Tageszeitung bemängelt allerdings, dass beide nicht richtig zusammenpassen und er sich Hiatts tolle Lieder lieber gesungen von Alison Kraus anhören möcte, mit der Douglas ja sonst oft zusammenarbeitet. Ich dagegen sage: Hiatts Songs und besonders seine Stimme sind völlig OK, sie könnten aber noch mehr glänzen, wenn die Jerry Douglas Band etwas mehr "rocken" und etwas weniger Bluegrass behaftet daherkommen würde. Versteht mich nicht falsch: ich mag Bluegrass sehr, ich liebe zum Beispiel die Kooperation von Jerry Douglas und Peter Rowan vor vielen, vielen Jahren. Aber ein Schlagzeuger hätte den "Leftover Feelings" sicherlich gutgetan, was aber im Bluegrass unüblich ist. Es hätte ja einer der alten Nashville-Haudegen wie Kenny Malone sein können, der schon viele meiner Lieblinxplatten mit spärlichem Schlagzeugspiel veredelt hat.
(2021-06-22)
[Jerry Douglas & Peter Rowan: Yonder]
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Damien Jurado: "The Monster Who Hated Pennsylvania" (Maraqopa, Juni 2021)
Damien Jurados Werk weiß ich ja schon seit einigen Jahren zu schätzen, als ich ihn erstmals in der tollen Radiosendung Zündfunk gehört habe. Das machen die Bayern erstaunlicherweise etwas besser als unsere Leute beim WDR. Auch das neue Album bietet wieder qualitativ hochwertige Songs in spartanischen Arrangements, auf denen er wie schon bei den letzten Malen von Multiinstrumentalist Josh Gordon begleiten läßt, der alles außer Gesang und Gitarre zuständig ist, hauptsächlich Bass und Keyboards. Kuriosum: "The Monster Who Hated Pennsylvania" ist nur knapp 30 Minuten lange, alle 10 Lieder liegen zwischen einer (!) und knapp sechs Minuten und sind auf das Wesentliche reduziert, weshalb auf dem Album auch der Hinweis "Long Play" zu finden ist. Allerdings gönnt sich Jurado den Spaß, diese Langspielplatte mit 45 Umdrehungen abspielen zu lassen, das allerdinx unerwähnt!
(2021-06-20)
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Rodrigo Amarante: "Drama" (Polyvinyl, Juli 2021)
[Brazil]
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The Goon Sax: "Mirror II" (Matador, Juli 2021)
Ein junges, australisches Gitarrenpop-Trio, das doch irgendwie klanglich an ein anderes australisches Gitarrenpoptrio aus den frühen 80ern erinnert: die Go-Betweens um Robert Forster, Grant McLennan und Trommlerin Lindy Morrison. Hier gibt's mit auch eine Lady hinter den Trommeln, aber an Gitarre und Bass ist ein gewisser Louis Forster. Die Band ist klanglich völlig selbstständig, nie klingt es, als würde meinen alten Helden nachgeeifert, aber ich habe schon lange keine Platte mehr gehört, die mich so sehr an an das Frühwerk der Go-Be's erinnert: vor allem nicht m,it vergleichbar gutem Songwriting. Eine tolle Platte.
(2021-08-24)
[The Go-Betweens]

Die Jahrescharts: Platz40im Rolling Stone!

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Dave McMurray: "Grateful Deadication" (Blue Note, Juli 2021)
War da nicht schon mal was mit Dead-Songs von McMurray? Nicht ganz! Das DAVID MURRAY OCTET hatte vor nun bereits 25 Jahren auf der CD "Dark Star [The Songs Of The Grateful Dead]" tolle Jazzversionen von Dead-Klassikern eingespielt, sogar begleitet von Bob Weir an der Gitarre. DAVE McMURRAY ist ebenfalls Tenorsaxofonist der Spitzenklasse, aber doch ein ganz anderer Musiker als sein Fast-Namensvetter, eben mit eigenem Ton. Wenn also hochklassige Jazzer sich das Grateful-Dead-Songbook vorknöpfen bin ich immer begeistert: da kann eigentlich nichts schief gehen - und tut es auch hier nicht. McMURRAY ist soundtechnisch und von den Arrangements her vielleicht etwas näher am Original und weniger experinmentell als DAVID MURRAY es damals war, liefert mit dem Garcia-Song "Loser" von dessen ersten Soloalbum aber ein echtes Highlight - gar nicht mal wegen der großartigen Begleitung der Wolf Brothers auf diesem Titel (Bob Weir, Blues-Note Präsident Don Was und ein paar weitere Cracks aus dem Jamband-Umfeld), sondern wegen des großartigen Gesangs von Soullegende Bettye LaVette.
(2021-08-02)
[David Murray Octet]
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Son Volt: "Electro Melodier" (Thirty Tigers/Transmit Sound, Juli 2021)
Und immer noch der gleiche, blöde Vergleich mit seinem alten Bandkollegen Jeff Tweedy aus Uncle Tupelo-Zeiten! Auch wenn in den letzten Jahren Wilco in Punkto Popularität und wohl auch Qualität Son Volt den Rang abgelaufen haben, so muss ich doch zugeben, dass mir "Electro Melodier" deutlich besser gefällt, als das, was von Wilco oder Tweedy Solo in den letzten Jahren veröffentlicht wurde. Gute Songs, guter Rootsrock, gute Band. OK - hier gibt es keinen Nels Cline an der Leadgitarre und keinen Glen Kotche hinter dem Schlagzeug - muss es aber auch nicht.
(2021-08-24)
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Matt Sweeney & Bonnie 'Prince' Billy: "Superwolves" (Domino/Drag City, Juli 2021)
Ich muss gestehen, dass ich nicht alle Veröffentlichungen von Will Oldham aus den letzten Jahrzehnten (!) kenne: es sind wohl einfach zu viele und nicht immer trifft es meinen Geschmack, bzw. ich fände es schön, wenn er sich manchmal "etwas mehr Mühe" geben würde bei der Umsetzung, denn er ist wirklich genial als Songschreiber und Künstler, aber doch vielleicht nicht immer voll konzentriert bei der Umsetzung. Zusammen mit dem ausgezeichneten Gitarristen Matt Sweeney kommt aber immer etwas richtig gutes dabei heraus. Hoffentlich werde ich jetzt nicht von den Hardcore-Fans gesteinigt. So what: Superwölfe = gutes Team!
(2021-07-31)

Die Jahrescharts: Platz31im Rolling Stone!

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Tedeschi Trucks Band feat. Trey Anastasio: "Layla Revisited" (Universal/Fantasy, Juli 2021)
[Derek & The Dominos]
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Ryley Walker: "Course In Fable" (Husky Pants, Juli 2021)
Angeblich soll das hier an Genesis erinnern, vermutlich an deren Frühwerk (hoffe ich mal). Aber eigentlich ist das hier doch nur eine weitere gute Platte dieses Ausnahme-Gitarristen aus Chicago, der dieses mal mehr E- als A-Gitarre spielt, in einer Besetzung mit zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug, und wie immer seine Musik klanglich an die frühen 70ern erinnert. OK - das Genesis-Frühwerk ist auch aus dieser Zeit und ich werde vielleicht noch einmal versuchen, deren Einfluss hier herauszuhören.
(2021-08-24)
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Oliver Wood: "Always Smilin'" (Honey Jar, Juli 2021)
Oliver Wood dieses mal solo und nicht mit den Wood Brothers, was aber trotzdem heißt: mit deren Drummer/Keyboarder Jano Rix, sowie eine Liste von Gästen, wie Sängerin Susan Tedeschi und Drummer Tyler Greenwell (beide von der Tedeschi Trucks Band), Phil Cook oder Jazzorganist John Medeski, der ja früher mit Olivers Bruder Chris bei den legendären "Medeski, Martin & Wood" gespielt hat. Eigentlich fehlt nur Jazzbasslegende Chris Wood, der aber von Ted Pecchio würdig vertreten wird.
(2021-08-24)
[The Wood Brothers]
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Steve Gunn: "Other You" (Matador, Aug. 2021)
Das zweite Album des US-Gitarristen, das bis zu mir durchgedrungen ist. Klangtechnisch in den 70ern verwurzelt, aber trotzdem modern, besser gesagt: zeitlose Singer/Songwriter-Musik mit genügend Rockgefühl. Genau nach meinem Geschmack. Zwischendurch klingt es mal für einen Moment wie bei Adam Granduciels "The War On Drugs", aber die haben diesen Sound ja auch nicht erfunden.
(2021-11-06)
[The Unseen In Between | Michael Chapman: True North]
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Zwanie Jonson: "We Like It" (Staatsakt/Fun In The Church, Aug. 2021)
Bereits das vierte Soloalbum von Christoph Kähler - und wie immer hat der hauptberufliche Schlagzeuger alles komponiert, produziert, aufgenommen und gesungen und (fast) alles selbst eingespielt. Und auf eine CD wird inzwischen verzichtet. Nur schwarzes Gold oder schnöde Bits & Bytes.
(2021-08-25)
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The Bevis Frond: "Little Eden" (Fire, Sept. 2021)
Exzentrische Engländer, die versteckt hinter Bandnamen meist alles alleine aufnehmen und von der breiten Masse ignoriert, von mir aber heiß geliebt werden? Da gibt es vor allem zwei: neben Martin Newell und seinen "Cleaners From Venus" ist da natürlich Nick Saloman zu nennen, der seit den 80ern unter dem Bandnamen "The Bevis Frond" zahlreiche tolle Alben gemacht hat. Vor 20/30 Jahren hatte ich dabei noch einigermaßen den Überblick, zuletzt war er bei mir aber doch ein wenig in Vergessenheit geraten. Mit "Little Eden" steht jetzt tatsächlich (neben vielen CDs!) ein richtiges Vinyl-Doppelalbum von ihm in meinem Plattenschrank. Satte 80 Minuten mit Gitarrenrock, der locker zwischen Hendrix und Dinosaur Jr. bestehen können. Und ich rätsele weiterhin, wie er das hinbekommt, ohne fremde Hilfe wie ein komplettes, fettes Heavy-Blues-Trio zu klingen.
(2021-10-05)
[Cleaners From Venus | Martin Newell]
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Mathias Eick: "When We Leave" (ECM, CD: Sept. 2021 * Vinyl: März 2022)
[ECM]
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Low: "Hey What" (Sub Pop, Sept. 2021)

Die Jahrescharts: Platz21im Musikexpress und Platz16im Rolling Stone!

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Kai Schumacher & Gisbert zu Knyphausen: "Lass Irre Hunde Heulen" (Edel/Neue Meister, Sept. 2021)
Der klassische Pianist Kai SCHUmacher und der Singer/Songwriter GisBERT zu Knyphausen schaffen es tatsächlich, das ich mir erstmals seit vielen Jahrzehnten eine Platte mit "echter" klassischer Musikgekauft habe! Mit einem Streichquartett und einer Band, die eher in der Rockmusik zu Hause ist, dazu einer nicht klassisch geschulten Gesangstimme schaffen es die beiden doch tatsächlich, dass ich mir Schubert-Lieder nicht nur anhören, sondern sogar geniessen kann! Die Frage, ob die graphische Herausarbeitung des Komponistennamens aus den Namen der beiden Künstler auf dem Cover jetzt besonders genial, ein schönes Bilderrätsel oder nur ein blödes Gimmick ist - das lasse ich mal unbeantwortet.
(2021-09-15)
[Der Leiermann]
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Brandee Younger: "Somewhere Different" (Universal/Impulse!, Sept. 2021)
[Impulse ]
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"I'll Be Your Mirror: A Tribute To The Velvet Underground & Nico" (Universal/Verve, Sept. 2021)
Nach meiner Einschätzung ist das nach dem italienischen "Tribute To Andy Warhol" von 1989 und der Neuinszenierung inklusive Übersetzungen in die Wiener Mundart von den "Buben Im Pelz & Freundinnen" von 2015 bereits die dritte Neuaufnahme dieses großartigen Albums der Velvets, das ja auch kürzlich vom Musikexpress zum besten Debütalbum aller Zeiten gekürt worden ist. Mit dabei vor allem Helden des Indierocks, alle außer Iggy Pop mehr oder wenig deutlich jünger als ihre Vorbilder.
(2021-09-30)
[The Velvet Underground & Nico | Cover A Record: VU & Nico | Die besten Debütalben aller Zeiten (MusikExpress, Okt. 2021)]
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Caravan: "It`s None Of Your Business" (Madfish, CD: Okt. 2021 * Vinyl: Jan. 2022)
Ein neues Album der englischen Art-Rocker, lange nach ihren kreativen Hoch-Zeiten in den späten 60ern bis mittleren 70ern? Wen interessiert das? Auch ich war nur "begrenzt neugierig" auf eine neue Platte, denn ich hatte die Band zwar vor ein paar Jahren (vor 5 Jahren? 10 Jahren?) tatsächlich in einem kleinen Club in Dortmund zum ersten mal live gesehen, was vor allem wegen der gespielten Klassiker aus der Frühzeit ein tolles Konzert war, während mich das neue Material vom damals aktuellen Album, dessen Namen mir schon wieder entfallen ist, deutlich weniger beeindruckt hat. Deshalb konnte ich mich damals auch mit eine "CD-Sicherheitskopie" zufrieden geben, die mir ein Freund gemacht hatte. Warum ich mir aber jetzt das neue Album sogar wieder auf Vinyl gekauft habe, also meine erste Caravan-LP seit der Mitt70er Platte "Blind Dog At St. Dunstans" weiß ich selber gar nicht so genau. Vielleicht, weil die Band darauf nicht verkrampft versucht, zum Zeitgeist zu passen? Vielleich weil Gitarrist und Hauptsongschreiber Pye Hastings immer noch wunderbar singt? Vielleicht weil von seinen alten Mitstreitern Multiinstrumentalist Geoff Richardson (Bratsche, Gitarre, Mandoline, sonst auch Flöte) und Keyboarder Jan Schelhaas immer noch bzw. wieder dabei sind und wirklich gutes Zeug spielen? Vielleicht, weil sogar Pyes Bruder Jimmy Hastings mit seiner Flöte als Gast wunderschöne Akzente setzt (und deshalb wohl Geoff seine eigene Flöte nicht ausgepackt hat!)? All das stimmt sicherlich. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass keines der neuen Lieder sich als zukünftiger Klassiker aufdrängt. Das war aber auch nicht zu erwarten. Schöne Platte trotz alledem.
(2022-02-21)
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John Coltrane: "A Love Supreme: Live In Seattle" (Universal/Impulse!, Okt. 2021)
[Impulse]
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Spencer Cullum: "Spencer Cullum's Coin Collection" (Full Time Hobby, Okt. 2021)
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Demian Dorelli: "Nick Drake's Pink Moon" (Ponderosa, Okt. 2021)
Diese Platte habe ich kürzlich durch Zufall beim Internetstöbern entdeckt: der mir bisher unbekannte italienisch/Britische Pianist hat vor zwei Jahren das komplette Pink Moon-Album am Klavier neu interpretiert. Die Vinylversion war tatsächlich zu einem moderaten Preis und in kurzer Zeit lieferbar - und ich bin echt angetan! Auch ohne Gesang und ohne typische Drake-Gitarre kann man erkennen, wie toll diese Lieder sind.
(2023-07-09)
[Pink Moon | Covers: Nick Drake]
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Carwyn Ellis & Rio 18: "Yn Rio" (Légère, Okt. 2021)
Wenn man die Zutaten auf dem Papier liest, dann klingt es eher unrealistisch oder unwirklich: ein Multiinstrumentalist aus Wales aus der zweiten Reihe (Keyboarder bei der Pretenders, Bassist bei den Rails, etc.) macht mit einer international besetzten Band Musik, die so eigentlich nur am Zuckerhut entstehen kann - mit Texten auf Walisisch, was man erst beim zweiten Hören merkt. Aber es stimmt tatsächlich. Zufällig vor wenigen Tagen im WWW entdeckt und knapp zu spät für meine Jahrescharts. Ach ja: "Yn Rio" ist Walisisch, was sogar von Gugel selbst erkannt wird, und heißt auf Deutsch - Überraschung! - "In Rio".
(2022-01-10)
[The Rails]
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Isolation Berlin: "Geheimnis" (Staatsakt, Okt. 2021)
Die beiden interessantesten, Deutsch singenden Bands sind beim Berliner Label Staatsakt zu Hause. Neben den Essenern von "International Music" (bzw. den "Düsterboys") sind das für mich diese Burschen aus Berlin.
(2021-11-22)
[International Music: Ententraum]

Die Jahrescharts: Platz8im Musikexpress!

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Steely Dan: "Northeast Corridor: Steely Dan Live!" (Universal, Okt. 2021)
Ein Spontankauf, weil ich mir in den letzten Wochen öfters mal Videos der Band auf YouTube geschaut und sogar angefangen habe, selber etwas von den Meistern auf der Gitarre nachzuspielen - was ja eigentlich außerhalb meiner Liga ist, aber mit "Home At Last", etwas vereinfacht mit Capodaster umgesetzt, ging das sogar irgendwie ganz gut. Dann habe ich dieses Doppelalbum von 2021 bei meinem Hoflieferanten entdeckt, aufgenommen bereits 2018, also ohne den 2017 verstorbenen Walter Becker. Die Besprechungen mäkelten etwas an dem Sound herum und es liegt preislich ja auch knapp über meiner Schmerzgrenze von 30 Oiro, aber immerhin ist es ein Doppelalbum mit knapp einer Stunde Laufzeit und ich war guter Dinge und lausche jetzt der wunderbaren Musik. Braucht man Live-Versionen von annähernd perfekten Popsongs, die mit den besten Studiomusikern aufgenommen wurden und die hier natürlich nicht dabei sind? Natürlich nicht (obwohl ich das Saxofon von Wayne Shorter bei "Aja" schon sehr vermisse!). Wird Walter Beckers Gitarre schmerzlich vermisst? Sehr! Klingt die Platte denn gut genug für den typischen Steely Dan-Klangästheten? Verglichen mit den Studioversionen nicht, von deren Arrangement hier nicht gravierend abgewichen wird. Es gibt also nichts wirklich neues zu entdecken. Der Sound könnte für meinen Geschmack etwas besser sein (da kenne ich viele bessere Konzertmitschnitte mit mehr Raumklang, aber eben auch viele schlechtere). Braucht man(n), also ich, diese Platte? Blöde Frage. Ist das trotz allem doch eine schöne Platte? Ja. Außerdem gibt es keine schlechte Steely-Dan-Platte. Und höchstwahrscheinlich ist das ja auch das letzte Steely Dan-Album. Avatare wie bei manch anderen Mainstreamkünstlern, die ich namentlich hier nicht nennen will, wird es sicherlich nicht geben. Dafür ist Donald Fagen doch viel zu cool.
(2024-03-17)
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The Truffauts: "Chez Simon" (Micropal/TP9, Okt. 2021)
Seit Mitte der 80er ist die Band aus Nürnberg dabei, alle paar Jahre gibt's dann mal eine Platte - und ab und zu bekomme ich das mit, auch wenn es dieses Mal nur eine CD gibt. Alles bleibt (fast) beim alten: Garagenrock, Texte in Englisch oder Französisch, viel Schrammelgitarren, mal zu viert, mal zu dritt (so wie aktuell): der Leadgitarrist ist weg und es gibt einen neuen Drummer. Wie gesagt: alles (fast) beim alten. Sehr charmant und völlig losgelöst vom Zeitgeist.
(2021-11-12)
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The War On Drugs: "I Don't Live Here Anymore" (Atlantic, Okt. 2021)
Die Band mag ich schon seit längerem, auch wenn sie inzwischen bei einer großen Plattenfirma sind - was ihnen gegönnt ist. Sie hat inzwischen ihren Sound perfektioniert: Indierock für's Stadion - könnte man sagen. Klingt vielleicht blöd, ist aber doch irgendwie passend beschrieben. Leider war mir die Vinylausgabe zu teuer - es muss mir dieses mal also die schnöde CD reichen.
(2021-11-12)

Die Jahrescharts: Platz21im Musikexpress und Platz14im Rolling Stone!

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Embryo: "Auf Auf" (Madlib Invazion, Nov. 2021)
Bei der Veröffentlichung leider verpasst und erst kürzlich entdeckt: das erste Embryo Album nach dem Tod von von Christian Burchard, somit natürlich auch das erste Embryo-Album in der über 50jährigen Bandgeschichte ohne ihn. Meiner Meinung nach sogar eines der besten Embryoalben, denn Marja Burchard führt die Band quasi als Familiengeschäft in zweiter Generation großartig weiter. Das finden wahrscheinlich auch Roman Bunka, der langjährige Partner ihres Vaters, der einen Gastauftritt hat, und der Hiphop-Produzent Madlib aus den USA, auf dessen Label die Platte erschienen ist.
(2024-04-11)
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Aimee Mann: "Queens of the Summer Hotel" (SuperEgo, CD: Nov. 2021 * Vinyl:  Feb.  März  Apr. 2022)
Die CD gibt's bereits seit vergangenem November, doch ich bin ein so großer Fan, dass ich unbedingt die Vinylausgabe brauche. Die sollte eigentlich im Februar erscheinen, was dann auf den heutigen Freitag verschoben wurde. Inzwischen ist daraus der 1. April geworden. Was aber wahrscheinlich auch nur ein Aprilscherz ist.
(2022-03-18)

Gestern ist die Platte ENDLICH bei mir angekommen. Wunderschöne Musik. Aber irgendwie hat das alles viel zu lange gedauert. So als wenn man sein Weihnachtsgeschenk erst zu Ostern bekommt. OK - irgendwie ist das auch Jammern auf hohem Niveau.
(2022-04-02)

Die Jahrescharts: Platz41im Rolling Stone!

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Wolfgang Müller: "Die Nacht Ist Vorbei" (Fressmann, Nov. 2021)
Dieser Hamburger Sänger & Songschreiber mit dem Allerweltsnamen ist vor kurzem ganz plötzlich auf meinem Radar aufgetaucht! Großartige Texte, ganz große Kunst! Leider zu spät entdeckt für meine Jahresliste 2021!
(2022-02-05)
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"A Tribute To Jackie Leven: The Wanderer" (Cooking Vinyl, Nov. 2021)
Seit ich die drei LPs seiner alten Band Doll By Doll in den Grabbelkisten der 2nd-Hand-Plattenläden bin ich ein Fan dieses großartigen schottischen Sängers. Auch seine Soloplatten haben mir gut gefallen, wenn ich zugeben muss, dass er in den letzten Jahren dann doch klammheimlich von meinem Musikradar verschwunden war, sodass ich auch seinen Tod vor knapp 10 Jahren zuerst nicht mitbekommen habe. Jetzt haben mit Verzögerung viele mehr oder wenig bekannte Kollegen seine Lieder für dieses Tributalbum neu aufgenommen, darunter auch Andy White und Tom Robinson, mit denen zusammen ich Jackie in den 90ern auch ein einziges Mal live erleben konnte. Als damals durchaus typischen "Paket" von mehreren Künstlern eines Labels. In diesem Fall war das wunderbare Label Cooking Vinyl, das auch diese Doppel-CD herausgebracht hat. Einziger Kritikpunkt: es fehlt mein Lieblingslied von ihm, "Call Mother A Lonely Field".
(2022-01-20)
[Doll By Doll] [Jackie Leven]
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Guru Guru "Made In Switzerland" (guru-guru.com, Dez. 2021)

Konzerthighlight: Zeche Carl, Essen, 29.05.2022
Nach mehr als zwei Jahren Pause wollte ich am Sonntag zum ersten Mal seit langer Zeit wieder auf ein richtiges Konzert mit richtigen Muckern. Da passten natürlich Guru Guru in der Zeche Carl wie die Faust in den Magen. Zuletzt habe ich den Elektrolurch übrigenz 2018 in Dorsten gesehen (mein erstes Konzert überhaupt dort!). Und in der Zeche Carl in Altenessen war ich auch schon ziemlich lange nicht mehr.
Es war das beste Guru-Konzert seit vielen, vielen Jahren. Obwohl: GUT sind die eigentlich immer. Aber das war RICHTIG GUT. Ich habe mir auch ausnahmsweise mal ein CD gegönnt und mir ein Autogramm von Mani Neumeier geholt. So etwas mache ich sonst bei Konzerten ja eher nicht. Da gab es nach schönen Live-Konzerten gelegentlich auch Enttäuschungen bei den erworbenen Tonkonserven.
(04.06.2022)

[guru-guru.com]
Michael Hurley: "The Time Of The Foxgloves" (No Quarter, Dez. 2021)
Michael Hurley ist schon seit Mitte der 60er dabei mit seinem "Freak-Folk", immer abseits aller Trends. Seit letztes, mir bekanntes Lebenszeichen war eine Zusammenarbeit mit der von mir verehrten Band Ida, die seitdem ebenso scheinbar auf oder geschaltet ist. Auf jeden Fall gibt es jetzt von Michael Hurley ein neues Album, das so zeitlos klingt, dass es auch vor 50 Jahren herausgekommen sein könnte - ohne dabei irgend wie altmodisch zu klingen. Eher zeitlos neben der (Mainstream-)Spur.
(2021-12-29)
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Erstellt: 13.02.2021 Letzte Aktualisierung: 30.06.2024 23:16 11362 Besucher seit dem 13.02.2021
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