| Verlust muss nicht gleichbedeutend mit Stillstand, Absturz oder Lethargie 
        sein, wie Motorpsycho auf Black Hole / Blank Canvas eindrucksvoll beweisen. 
        Den Ausstieg ihres Schlagzeugers Hakon Gebhardt nutzte das verbliebene 
        Rest-Duo Bent Sæther und Hans Magnus Ryan für eine Rückkehr 
        zum Ursprung des kraftvollen Gitarren-Sounds. Dazu mussten die ungekrönten 
        Könige der skandinavischen Indie-Rock-Szene erst einmal die Arbeitsweise 
        ändern. Nicht wieder eingeladen wurde die Vielzahl an Gastmusikern, 
        die mit Pauken und Trompeten ins Studio kamen. Selbst die langjährigen 
        Gefährten Deathprod und Helge Sten, die für die Produktions- 
        und Aufnahmetechnik zuständig waren, tauchen nicht mehr auf. Dahinter 
        steckt allerdings weder böse Absicht noch kam es zu Zerwürfnissen. Motorpsycho sind einfach mal ohne Konzept oder gar Songs zu ihrem Livemischer 
        Pieter Kloos in dessen Studio nach Eindhoven gefahren, um herauszufinden, 
        was noch zu zweit geht. Es ging überraschend viel. Sæther / 
        Ryan kamen wieder und fertigten gleich so viele Songs an, dass Black Hole 
        / Blank Canvas zur Doppel-CD anwuchs. Alle Instrumente spielten die beiden 
        Norweger dabei im Alleingang ein, verzichteten auf technischen Schnickschnack, 
        ausgefeilte Arrangements und elektronische Spielereien. Der Bauch triumphierte also über den Kopf. So entwickelte sich Black 
        Hole / Blank Canvas zu einem rauen, energiegeladenen Rock-Album mit Live-Charakter, 
        das musikalisch ohne Verschleißerscheinungen an das kraftstrotzende 
        Motorpsycho-Meisterwerk Trust Us anschließt. Death Cab For Cutie, 
        My Bloody Valentine oder Sonic Youth (deren Hymne Teenage Riot 
        hier Kill Devil Hills heißt) sind der Oktober 1989 gegründeten 
        Gruppe weitaus näher als die eigene, jüngere Vergangenheit mit 
        ihren opulenten Sounds, Westcoast-Zitaten und dem Pop-Appeal. Motorpsycho 
        sind wieder bei sich selber angekommen. Willkommen zu Hause!  (Sven Niechziol, amazon.de) | 
  
    | Ja, es ist ein Doppelalbum! Nach drei Jahren melden sich 
      Motorpsycho 2006 als Duo und mit einem großen, epischen und dunklen 
      Meisterwerk zurück. "Black Hole/Blank Canvas" ist das erste 
      Album der Norweger ohne den langjährigen Drummer Håkon Gebhardt. 
      Auch Streicher und Bläser fehlen diesmal, die Arrangements sind vergleichsweise 
      schlicht, und alle Instrumente haben Bent Sæther und Hans Magnus "Snah" 
      Ryan selbst eingespielt. "Alles oder nichts?", hieß die 
      Frage, und die beiden entschlossen sich in bester Motorpsycho-delischen 
      Tradition für 
 kick out the jams! Denn dieses Doppelalbum rockt 
      wie keines ihrer anderen Werke. So klingen Motorpsycho, wenn sie nicht überlegen, 
      wie sie klingen sollen. Reduced to the max - ein organisches Kraftwerk, 
      das abwechselnd die Ohren zum Glühen und das Herz zum Tanzen bringt. 
      "Black Hole/Blank Canvas" ist erwachsene Empfindsamkeit gepaart 
      mit jugendlicher Kraft, ist Sonic Youth/My Bloody Valentine, ist reine Energie, 
      die sich ihren! Weg ins Bewusstsein bahnt, um für immer dort zu bleiben. |