| ... oh, diese Stimme. Melancholisch und federleicht schwelgt 
      und schwebt der Mann von Track zu Track auf seiner neuen CD. Der, den man 
      allgemeinhin immer noch besser von seiner 90er Formation Grant Lee Buffalo 
      her kennt, als von seinen beiden Soloalben 'Ladies Love Oracle' (00) und 
      'Mobilize' (01). Seit seiner Zeit in Shiva Burlesque über GLB bis zur 
      aktuellen Phase steht der Singer/Songwriter/Multiinstrumentalist aus Los 
      Angeles für eine ganz besondere (allerdings gut verträgliche!) 
      Art von Weltschmerzgesang, für einen gewissen Hang zu Drama und Pathos, 
      für tiefschürfende Lyrics und für anspruchsvolle Arrangements 
      zwischen analogem Pop und semiakustischer Americana-Instrumentierung. Große 
      Gefühle und eine starke Aura  das sind auch auf 'Virginia Creeper' 
      die Attribute, mit denen Phillips seine aufmerksam lauschenden Zuhörer 
      in den Bann zieht. Selbstverständlich gehören dazu erstklassige 
      Songs  und diese hier gehören zu seinen besten seit vielen Jahren!! 
      Und es darf auch ein wenig mehr musikalische Klasse sein als auf den beiden 
      Vorgängern. Dort hatte er noch alles in Heimarbeit alleine eingespielt, 
      auf 'Virginia Creeper' verwendet er endlich wieder Topleute aus den L.A. 
      Studios, z.B. Greg Leisz (Dobro, Pedal Steel, Mandoline), eine feste Rhythm 
      Section mit den Bassisten Sheldon Gomberg (Phil Cody, Eleni Mandell, Ryan 
      Adams, Warren Zevon) oder Sebastian Steinberg (Lisa Germano, Neil Finn, 
      Suzanne Vega) und Drummer Kevin Jarvis (Bruder von Duane, Sessions für 
      Anny Celsi, Steve Wynn, Ramsay Midwood). Dazu gibt's geschmackvolle Farbtupfer 
      durch dezente Streicher, ein perlendes Piano, etwas Keyboards und Vibes, 
      sorgen Banjo, Akkordion und Ukulele für einen sanften Folk/Roots-Bezug. 
      Und wenn jemand bis hierhin immer noch nicht von der Qualität dieses 
      außergewöhnlich starken Albums überzeugt ist, dann soll 
      er seine Ohren vom letzten Stück endgültig verwöhnen lassen, 
      Gram Parsons' 'Hickory Wind'! (Glitterhouse)
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    | Mobilize, Grant-Lee Phillips Solo-Album aus dem Jahre 2001 wurde ja schon 
        international mit Lob überschüttet. Was soll man dann noch über 
        den Nachfolger Viginia Creeper sagen? Vor allem, weil die Songs des Kaliforniers 
        und ehemaligen Frontmanns von Grant Lee Buffalo parallel zu seinem Alter 
        an Reife zugenommen haben. Auch vor Veränderungen scheut sich der Singer/Songwriter nicht. 
        Gelang ihm auf Mobilize noch ein eleganter Spagat zwischen elektronischen 
        Sounds und Beats und mal schwermütigem, mal orchestralem Folk-Pop, 
        so kommt das wieder mehr traditionell arrangierte Drittwerk Virginia Creeper 
        einer Rückbesinnung auf die Country-Folk-Wurzeln gleich. Zwei Wochen 
        nur brauchte Phillips, um die Songs einzuspielen und abzumischen, unterstützt 
        vom Grammy-prämierten Engineer S. Husky Höskulds und Musikern, 
        die Akkordeon, Mandoline, Pedal-Steel-Gitarre oder Violine mit ins Studio 
        brachten. Zwei Wochen, die ausreichten, um die Songs auszuformulieren, 
        ihnen die Melodien zu geben. Die Klasse der elf Tracks variiert dabei -- allerdings auf hohem Niveau. 
        Der träumerische Opener "Mona Lisa" ist ein stimmungsvoller 
        Eintritt in Virginia Creeper, das kraftvolle "Calamity Jane" 
        sollte auch Fans von Bruce Springsteen gefallen. Unschlagbar aber ist 
        das stimmungsvolle, von einer Ukulele getragene "Josephine Of The 
        Swamps". Zwischen diesen drei Pop-Sonnen scheinen Sterne und Sternchen. 
       (Sven Niechziol, Aus der Amazon.de-Redaktion) | 
   
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    | Schön, wenn Künstler sich konstruktive Kritik zu Herzen nehmen. 
        Jedenfalls hat Grant-Lee Phillips diese komische Beatbox von "Mobilize" 
        (2002) einsichtig weggepackt. Jetzt, nach seinem Umzug von Kalifornien 
        nach Nashville, ist er wieder der puristische Singer/Songwriter, der außer 
        der akustischen Gitarre nur ausgesuchte Untergötter (wie Geige, Piano, 
        Steel oder Vibraphon) ins Pantheon des Folkinstrumentariums lässt. 
        Und gegenüber der vokalen Power, mit der er seine alte Band Grant 
        Lee Buffalo Anfang der 90er zur Emo-Avantgarde hochpuschte, übt sich 
        sein Gesang heute eher in Understatement, in angerauter Introspektion. 
        Ein entspanntes, schnörkellos schnell eingespieltes Americana-Album 
        voller nächtlicher Klangfarben, mit dem Phillips auf dem richtigen 
        Weg ist. Auch wenn der eine Knallersong ein fremder ist: Gram Parsons 
        "Hickory Wind".  (Kulturnews) | 
   
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    | Den Titel seines dritten Soloalbums wählte Grant-Lee Phillips mit 
        Bedacht. Die Metapher gefiel mir: Eine langsam, aber unaufhaltsam 
        wachsende wilde Weinranke, die immer mehr in die Breite und Höhe 
        klettert - wie eine Melodie. Von denen gibt es reichlich auf Virginia 
        Creeper, und wie immer erzählt Phillips zu jeder Melodie eine Geschichte 
        fernab von allen Plattitüden, intim, empfindsam und voll warmer Beobachtungsgabe 
        - von persönlichen Schicksalen, sozialer Ungerechtigkeit, Vergangenheit 
        und Gegenwart. Musikalisch hat sich jedoch einiges verändert. Mobilize, 
        sein 2001 erschienenes erstes offizielles Soloalbum war eine reine 
        Ein-Mann-Show, bei der Phillips den Großteil der Instrumente selbst 
        spielte und viel mit Samples und Effekten experimentierte. Virginia Creeper 
        entstand nun wieder mit ausgewählten Musikern, die dafür sorgten, 
        dass die Platte ganz und gar organisch und wie aus einem Guss wirkt. (Das Label über die CD) |