Grenzenfrei ausufernde, rauschhaft treibende, die Sinne ebenso erfüllende wie raubende Rückkunft der Skandinavier zu alten Stärken. Nicht nur, dass die Jungs nach langen Jahren wieder in die Geburtsstätte solcher Mammutwerke wie Demon Box oder Timothy’s Monster, den Trondheimer Brygga Studios, zurückkehrten, um dort das 2013er Fünf-Epen-Opus einzuspielen, nach dem faszinierenden, aber von den Wurzeln wegtragendem Death Defying Unicorn-Projekt sind die überschäumenden, bruch- und wechselreichen, vor Phantasie platzenden Eggplant-Epen bei aller ihrer flirrenden Fülle doch weit song-orientierter als die konzeptunterworfenen Stücke des Vorgängers. Dabei spiegeln die Songs, die die 10-Minuten-Grenze spielend überspringen, die ganze Breite dieses einzigartigen kreativen Kosmos wider, wird der Klangraum ungebremst und energiereich mit bluesgetränktem Hard Rock klassischer Prägung, tonnenschwer hypnotischem Stoner-Groove, sinnevernebelnd-endlosen Gitarren-Exkursionen, wechselhaft-vielfarbiger 70’s-gefärbter Progressiv-Phantasie und psychedelisch zerfasernden Instrumentalexkursionen gefüllt, immer wieder gekrönt von mehrstimmigem Gesang, dessen Harmonien CSN-Güte atmen. Ein sicherlich bereichernder Faktor der Eggplant-Aufnahmen war das musikalische Mitwirken von Reine Fiske (Dungen), der vor allem als Gitarrist und genialer Gegenpart zu Hans Magnus Ryan Stücken wie Ratcatcher eine zusätzliche Ebene verleiht. Ein Album wie ein einziger berauschender Raumflug, mit Momenten mauernzerstörender Macht, reinigender Härte, ungebremster kreativer Kraft, erbauender Größe und betörender Schönheit. Ein Motorpsycho-Album, eben.
(Glitterhouse)