Und dann wird doch wieder alles gut! Anfangs ist das Album direkt drei Mal an mir vorbei gerauscht. Es schien, als entdeckte ich in jedem Song überhöhte Anteile von frühen U 2-Hymnen. Darauf habe ich gereizt reagiert. Aber es will ja besprochen werden, das neue Studiowerk des Helden der vergangenen Jahre, und so schiebt man es immer wieder in den Player. Und irgendwann wird alles gut. Zugegeben, einige Bonoismen sind noch immer zu hören, auch in den Gitarrensounds, aber gerade hinten raus wird das Album immer gefühliger (und schließt mit der fragilen Piano-Ballade Stop). Und den balladigen Adams ziehe ich noch immer dem rockigen Ryan vor.
Cardinology beginnt mit einem typischen Midtempo-Song (Born Into A Light), inklusive Steel, subtiler Akustigitarre und eindringlichem Gesang. Quasi nahtlos in Stimmung und Tempo folgen Go Easy und Fix It. Letzterer ist dann eine klassische Rockhymne mit Tiefgang. Nur 2:15 Minuten braucht der Garagenrocker Magick, um auf den Punkt zu kommen und danach beginnt man sich langsam anzufreunden mit diesem neuen Ryan Album.
Stilistisch changiert es dann zwischen beinahe stadionkompatiblen Rockern, gospeligen Country-Schleichern und Adams-typischen Wohlfühlsongs. Das reisst den alten Adams Fan dann vollends mit. Eingespielt wurde Cardinology von der Band um Neal Casal, mit denen er nun seit einigen Jahren unterwegs ist. Und das hier alles klappt (was ja die Jahre früher nie der Fall war), hört man in jeder Sekunde dieses feinen neuen Albums.
PS.: Das Vinyl kommt mit mp3-Code zum runterladen des Album. Dazu gibt es ein Klappcover, weißes Vinyl, ein Cartoon Booklet und eine 7” mit zwei exklusiven Titeln.
(Glitterhouse)
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