Sonny Rollins wird unbestritten als der wichtigste und der beste Tenorsaxofonist
der Welt angesehen. Er hat ein außergewöhnliches Erbe an Aufnahmen
hinterlassen. Er begann als Begleitmusiker in den späten 40er-Jahren
und arbeitete zusammen mit Charlie Parker, Fats Navarro, Bud Powell, Max
Roach, Clifford Brown, Thelonious Monk, Art Blakey und Miles Davis. Seit
der ersten Aufnahme als Bandleader (1954) hat Rollins Dutzende von Alben
für zahlreiche Plattenfirmen aufgenommen, bis er schließlich
für eine längere Phase bei Milestone verblieb. The Bridge wurde
1962 für RCA aufgenommen und gehört zu den dramatischsten Aufnahmen
von Rollins: Sie markiert die Rückkehr nach drei Jahren selbst auferlegter
Pause, und der Titel-Track ist eine Anspielung auf das Gerücht, dass
Rollins einen großen Teil dieser Zeit damit verbrachte, auf der
Williamsburg Bridge ganz allein zu üben.
Die Band-Zusammenstellung für The Bridge ist für diese Zeit
ungewöhnlich, ein Quartett mit einer Gitarre (Jim Hall) anstatt eines
Pianos. Die anderen Mitglieder der Band, der Bassist Ben Cranshaw und
abwechselnd Ben Riley oder Harry Saunders am Schlagzeug, dienen ganz einfach
nur dazu, für Sonny Rollins den entsprechenden Rahmen zu schaffen,
bei dem die schöpferische Pause offensichtlich seine bereits vorher
schon unglaublichen Fähigkeiten weiter entwickelt hat. Zusammen mit
dem Titel-Track gehören zu den herausragenden Werken dieses Albums
"Without A Song" und "God Bless The Child".
(Fred Goodman, www.amazon.de)
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