Vom rührigen Mariana-Label - sonst ja eher dem Schottischen zugetan - kommt jetzt erstmalig ein deutsches Unterfangen. Jan Woelcke und Henning Fritzenwalder sind dabei im Geiste aber gar nicht mal soweit entfernt von Sachen wie SUGARTOWN oder COWBOY MOUTH. Melancholisch-relaxte, leicht jazzig-folkige Popsongs sorgen für eine irgendwie sorgenfreie Stimmung. Das Besondere an dem Duo ist die Schlagzeuglosigkeit des Tuns. Höchstens mal von zögerlicher Perkussion aufgemuntert, plätschern die Songs dahin. Leider kann man sich jedoch des Eindrucks nicht erwehren, daß mehr hier mehr gewesen wäre. Im Gegensatz zu den Texten ist die Musik allerdings voll in Ordnung (wenngleich eben nicht besonders mitreißend.
Hier zeigt sich aber, daß gerade der Verzicht auf Anspruchsdenken à la BLUMFELD oder die Abstinenz von aufrichtiger Naivität à la TOCOTRONIC bisweilen die üblichen Peinlichkeiten teutscher Textkonstruktionskunst hervorbringt ('Wunderbares Mädchen'). Gerade dann hilft es auch nicht, wenn die Sache so cool, routiniert und perfekt intoniert wird wie bei CAMPING. Schade eigentlich.
(Ulrich Maurer, intro.de)