Die jüngste Inkarnation von Crime & The City Solution besteht aus den Mitgliedern der klassischen "Berlin-Ära-Band" Simon Bonney (vox.), Bronwyn Adams (Violine) und Alexander Hacke (Gitarre), sowie der bildenden Künstlerin Danielle de Picciotto, Jim White (Schlagzeug - Ex-Dirty Three, Cat Power), David Eugene Edwards (Gitarre - 16 Horsepower, Wovenhand), Troy Gregory (Bass - Witches) und Matthew Smith (Moog / Keyboards - Outrageous Cherry, Volebeats).
Ihre Stärken spielt die achtköpfi ge Gruppe in den langen, getragenen Stücken wie “The Colonel (Doesn’t Call Anymore)” oder “Domina” aus, wo Bonney durch die Abwechslung von laut und leise Raum bekommt, seine Texte im pathetischen Stile des späten Jim Morrison zu rezitieren. Es ist zu wünschen, dass es nicht wieder zu einer so langen Sendepause kommt. Eine Europatour ist für Frühling/ Frühsommer angekündigt.
(Good Times, April / Mai 2013)
Irgendwie das richtige Comeback zur richtigen Zeit. Neulich noch die mehr als Appetit machende Retrospektive („An Introduction To… A History Of Crime“), dann die erfreuliche Meldung, dass neuerdings Glitterhouse-Held David Eugene Edwards (16 Horsepower, Woven Hand) als fester Gitarrist an Bord ist, und jetzt das erste Studioalbum der ehemaligen Australier und Berliner seit 23 Jahren, neuerdings sind sie in Chicago beheimatet. Von alten Besetzungen sind neben Mastermind Simon Bonney auch Bronwyn Adams (Violine) und Alexander Hacke (Gitarre, Ex-Einstürzende Neubauten) dabei, dazu kommen Danielle De Picciotto, Drummer Jim White (Ex-Dirty Three, Cat Power), Troy Gregory (Witches) und Matthew Smith (Volebeats). Auf den ersten neuen Songs klingt das dann auch ausgesprochen dicht und breitwandig, mit mehreren Instrumenten- und Gesangslagen übereinander geschichtet. Aber schnell schält sich dann der brüchig-postmoderne Blues heraus, wie ihn in einer parallelen Karriere ja auch Nick Cave mit den Bad Seeds inszenierte. Crime & The City Solution sind aber dreckiger, sumpfiger und expressiver. Der Vibe ist gewohnt dunkel und dramatisch, am schönsten fallen die melancholischen Balladen aus, die mich ein wenig an Nikki Sudden erinnern, der einst mit dem verstorbenen C&TCS-Gitarristen Rowland S. Howard ja ein wirklich epochales Album aufgenommen hat. Sie können aber auch Rumpel-Punk mit brachialem Motörhead-Bass, gar kein Problem. Comeback klar gelungen, was sind schon 23 Jahre.
(Joe Whirlypop, Glitterhouse)