Sandro Perri ist vor allem bekannt als Kopf hinter POLMO POLPO und GLISSANDRO 70. Mit "Tiny Mirrors" legt er nun sein erstes Solo-Album vor. Verpackt in einem einfach wunderschönen Artwork aus strukturiertem Karton und Kupfer-Heißfolienprägung (die 180g-Vinylversion im handgefertigten Siebdruck!) erwartet den Hörer ein wahrhaft traumhaftes Album. Perri erfindet sich sowohl als Songwriter wie auch Komponist völlig neu und schwelgt geradezu in kreativer Heldenverehrung und Hommage an z.B. Skip James (zu seiner Vanguard-Era), Caetano Veloso und Singer/Songwriter-Größen wie Tim Buckley, Tim Hardin, Harry Nilsson und Fred Neil, den er mit "Everybody's Talkin'" auch covert. Unterstützt wurde Perri bei der Aufnahme dieses Meisterwerks von der Creme der Improv-und Avantgarde-Szene Torontos, wie z.B. Eric Chenaux, Ryan Driver, Nick Fraser und an den Reglern: Jeff McMurrich (u.a. HIDDEN CAMERAS, CONSTANTINES, BRUCE COCKBURN
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2007er aus Kanada. Das transparente unkonventionelle Geflecht aus zurückhaltender akustischer und zarter elektrischer Gitarre (auch Wah-Wah, Fuzz, Slide), ganz dezentem Synthie, ab und zu Euphonium, Flöte, Posaune, Lap Steel und mehr ist durchgehend ruhig, ziemlich leise, manchmal etwas verweht gehalten, gerne ganz relaxt fließend, sehr lose, teils in unorthodoxe Songstrukturen gebettet. Harmonisch ungewöhnliche auf- und ablaufende schwankende Melodielinien. In der Machart erinnert es ab und zu entfernt an z.B. Tim Buckley, Pearls Before Swine. Zudem covert er Fred Neils wunderbares Everybody´s Talking. Partiell eine Art "Strange Folk", ziemlich weird, sehr eigen, herausstechend.
(Glitterhouse)
Jeff McMurrichs Aufnahmen der sparsam, aber abwechslungsreich und großteils akustisch instrumentierten Folk-Pop-Songs sind dramatisch raumbezogen und dynamisch gelungen. Kluges, ruhiges, eminent musikantisches Album. Spezialtipp!
(U. Kirbach in Stereo 2 / 08:)