Zuerst wollte Evans ein Live-Album mit seinem Quartett veröffentlichen, doch „technische Schwierigkeiten“ machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Das laute Publikum und natürlich das Klingeln mobiler Telefone brachten ihn dazu in ein kleines Studio zu gehen und mit seiner Band dort 2 Sets live aufzunehmen. Das Experiment funktionierte und es gelang dem Quartet eine Live-Atmosphäre zu schaffen, die die handgespielten, eigenproduzierten fünfzehn Stücke in ein lockeres, zugleich nachdenkliches Licht zu stellen. Das Understatement funktionierte. Man könnte die Musik durchaus mit Independent Jazz umschreiben. Evans interpretiert auf sehr eigenständige Weise Jazzstandards ebenso wie die Rock- und Folk Coversongs seiner Helden, verführt den Zuhörer mit einer brüchigen und intimen Stimme, - die Chet Baker näher ist als Kurt Elling – und schafft eine coole Live Atmosphäre. Songs von Nick Drake,Van Morrison, Tom Waits, Milton Nascimento und Arto Lindsay werden hier sehr eigenwillig interpretiert, passen fast nahtlos zu den Jazzstandards. Evans und seinen Musikern Leandro Lopez Varady am Piano, Jake Vinsel am Bass und Noritaka Tanaka / Drums gelingt eine zeitlose Musik, die offen ist für die Anregungen aus Rock und Folk, aber immer noch auch sehr jazzig daher kommt Ein Glücksfall.
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