Mini-Coveralbum
Nur ein Jahr nach ihrem letzten Album »This (Is What I Wanted to Tell You)« kehren Labchop 2020 bereits mit einer neuen Platte zurück aus dem Studio.
Auf »Trip« widmet sich die Rockband aus Nashville, Tennessee diesmal allerdings den Songs anderer Künstler.
Sechs Cover warten auf der Platte, von denen jedes Bandmitglied eines aussuchte.
Neben Songs, die von den Supremes, George Jones und Stevie Wonder populär gemacht wurden, warten mit »Weather Blues« ein bisher unveröffentlichter Song des Yo-La-Tengo-Bassisten James McNew und eine Version von Wilcos »Reservations«.
Eine interessante Songauswahl und spannende Interpretationen: Hier ist »Trip«, das neue Mini-Coveralbum von Lambchop.
Wie schön ist es bitte, dass es Lambchop gibt? Nicht nur, dass die selbsternannte „most fucked-up country band in Nashville“ nach zwei Jahrzehnten gediegener Americana zwischen Country, Jazz und Soul plötzlich Elektronika und Autotune für sich entdeckt: Zwei Alben später bringt die Band um Kurt Wagner plötzlich wieder ein sprödes, größtenteils akustisches Coveralbum ganz ohne Autotune raus.
„TRIP“ ist entstanden, weil Wagner sich möglichst aus dem Songwriting-Prozess heraushalten wollte, um Elemente von Lambchop in den Vordergrund zu stellen, die seine Beteiligung sonst überschattet. So durfte für „TRIP“ jedes Mitglied basisdemokratisch einen Song zum Covern aussuchen: Wilcos geisterhaftes „Reservations“ gelingt Lambchop nicht weniger schemenhaft als das Original, dafür umso wärmer.
Das stampfende „Shirley“ der 70s-Rock-Band Mirrors mutiert dagegen auf halber Strecke zu einem schwelenden Krautrock-Slowjam. Natürlich sind die Unterschiede zum sonstigen Prozedere nicht gravierend, aber „TRIP“ zeigt genügend neue Facetten auf, um wieder einmal festzustellen: Wie schön, dass es Lambchop gibt!
(kulturnews.de)