Es muss nicht immer laut sein
Jessica Pratt präsentiert Anfang 2019 ihr neues, mittlerweile drittes Studioalbum. »Quiet Signs« heißt der mit Spannung erwartete Nachfolger von »On Your Own Love Again« aus dem Jahr 2015.
Neun neue Songs hat Pratt dafür aufgenommen, und zwar zum ersten Mal komplett in einem professionellen Studio: Gary’s Electric Studio in Brooklyn, New York zwischen 2017 und 2018. Als Co-Produzent fungiere Al Carlson, der auch Flöten-, Orgel- und Klavierparts beisteuerte. Zusätzliche Klavier- und Streicherparts übernahm Matt McDermott.
Die erste Single von »Quiet Signs« heißt »This Time Around« und ist ein warmer, sanfter und zeitlos-schöner Vorgeschmack auf das, was man von der Platte erwarten darf.
Singer-Songwriter und Freak-Folk, eine unverwechselbare Stimme: Jessica Pratt ist zurück. Im Gepäck hat sie ihr neues Album »Quiet Signs«.
Mit mädchenhafter, mitunter fast kindlich wirkender Stimme zieht die Singer-Songwriterin auf ihrem dritten Album (passenderweise auf City Slang) liebreizend verträumte Bahnen durch eine zart-zerbrechliche, absolut zeitlose Musik-Wolken-Landschaft, aufs filigranste kunstvoll aus allerlei akustischem Webwerk gesponnen, wobei die sanft gezupften Akustik-Gitarren-Akkorde die instrumentale Haupt-Feinarbeit leisten. Unter der sanft-betörenden Herrschaft der hauchzart-hohen Stimme, gern auch in mehreren Harmonielagen gereicht, entfaltet sich eine verzaubernde Mischung aus 60’s Psyche Folk, farbfrohem 70’s Flower Pop, leisen Latin-Anleihen und französisch-chansonesker Feder-Leichtigkeit, höchst ohrenfreundliche Melodien schweben über durchschimmernd-fragil, dennoch vielfarbig gestalteten Arrangements aus akustischen Gitarren, Klavier, Orgel und fliegenden Tastenwerk-Teppichen, auch eine Querflöte hinterlässt ihre bleibenden Spuren, aber es ist der erst bei hingebungsvollem Hinhören sich gefällig zeigende Gesang, der diesem aus dem Zeitrahmen gefallenen Liederwerk seinen ganz speziellen Zauber verleiht.
(cpa, Glitterhouse)