Einiges zu erwarten
Gisbert zu Knyphausen ist ein viel beschäftigter Mann. Gerade erst veröffentlichte der Sänger, Gitarrist und Liedermacher eine EP mit seiner Band Husten, zuvor spielte er Bass bei Olli Schulz und davor zusammen mit Nils Koppruch unter dem Namen Kid Kopphausen.
Das Release seines letzten Soloalbums »Hurra! Hurra! So nicht« liegt jedoch bereits sieben Jahre in der Vergangenheit. Umso schöner ist es, dass er sich 2017 mit einer neuen Platte zurück aus dem Studio meldet, seiner mittlerweile dritten unter eigenem Namen: »Das Licht dieser Welt«.
Ein typisches Liedermacheralbum ist die neue Platte allerdings nicht geworden. Und auch Soloalbum ist ein dehnbarer Begriff, denn im Studio wurde zu Knyphausen von ein paar Kollegen unterstützt. Neben Akustikgitarren warten deshalb jetzt aufwendige Arrangements mit Synthesizer, Keyboard, Klavier und diversen Blasinstrumenten.
Für die Produktion von »Das Licht dieser Welt« zeichneten außerdem kein Geringerer als Wir-sind-Helden-Gitarrist und -Keyboarder Jean-Michel Tourette sowie Co-Produzent Florian Eilers verantwortlich.
Der Titel »Das Licht dieser Welt« stammt übrigens vom gleichnamigen Song, den der Musiker Anfang des Jahres für den Kinofilm »Timm Thaler oder das verkaufte Lachen« von Andreas Dresen geschrieben hatte. Elf weitere Stücke komponierte er schließlich für das Album. Mit »Niemand« erschien im Juli die zweite Single.
Beide Songs machen deutlich, dass man einiges von »Das Licht dieser Welt« erwarten darf: facettenreiche Musik, kluge und bewegende Texte, Gisbert zu Knyphausen in Bestform.
Auch auf dem vorzüglichen dritten Album besticht er wieder mit feinem Gespür für Verse, die sich echt anfühlen.
(Stereo, November 2017)