Waiting For Louise sind die mit Abstand beste Americana Band (im weitesten Sinne), die ohne Plattenvertrag im Eigenvertrieb ihre grandiosen Werke vertreibt. Sie gehören unbedingt auf die Bühne des OBS. Herr Stiew, übernehmen Sie!
(Heino Walter, shake-baby-shake.blogspot.com, 15.12.2013)
In gleicher Besetzung wie auf der letzten Platte Roadsongs For The Business Class präsentiert sich ein mittlerweile alter Bekannter in unserem Magazin: Waiting For Louise. Würde man blind verkosten, wäre bereits nach den ersten Takten klar, wer da musiziert. Die Spielweise der Protagonisten und insbesondere die Stimme Michael Manns sind einfach unverkennbar. Mit leicht (aber angenehmem) brüchigen Timbre serviert uns der Singer/Songwriter seine Geschichten. Die wiederum kann man löblicherweise auf der Website der Band nachlesen und bekommt obendrein etwas zu den Songs erzählt.
Wer so z. B. wissen möchte, woher die Inspiration zu seinem Song kommt, erfährt, dass man als Musiker immer 'im Dienst' ist. Gerade dann, wenn man als Singer/Songwriter etwas erzählen und mitteilen will. So saß Michael in einem Urlaub am Stamm des als größten lebenden Baum der Erde geltenden General Sherman Baumes und fand im Schatten dieses riesigen Lebewesens die Worte für sein "Sequoia Tree". Einfache Worte, die allerdings zum Nachdenken anregen.
»Sequoia Tree, sequoia tree,
If you could only speak to me
What kind of story could you tell
From high up in the foggy mountains?«
Eingewebt sind die Lyrics in ein feines Gespinst aus zarten Saitenklängen und Glockenspiel. Überhaupt ist die Instrumentenauswahl auf "Treetones" so ausgelegt, dass man unbedingt auf Feinheiten achten sollte. Seien es die unterschiedlichen saitenbespannten Klangkörper, Glockenspiel, der Regenmacher oder das indische Harmonium. Immer kann man eine neue Nuance in den Liedern ausmachen. Hinzu kommen wohltuende Akkordwechsel, die des Öfteren zum Zurücklehnen animieren, die dazu einladen, mitzusummen oder sich einfach fallen zu lassen.
Waiting For Louise ist aber weit davon entfernt, einzulullen. Dazu ist die Musik trotz aller genretypischen Attitüden immer wieder aufmüpfig. Sei es per Stimme oder aber auch durch den Einsatz der elektrischen Gitarre, die besonders in "Ballad Of Blitzen Trapper & The Scorpions" 'laufen' darf. Logisch, dass Schlagwerk und Bass nicht zum Nichtstun verdammt sind. Beide Rhythmusmacher sind stets zur Stelle, um den Rahmen für 'die anderen' zu bestimmen.
Alle Tracks stammen von der Band selbst und mit "Song To A Tattler" finde ich gar einen alten Bekannten vom Album New Tricks For Old Dogs in leicht veränderter Fassung. Die Band ist sich stilistisch treu geblieben und das ist gut so. Waiting For Louise ist ein Garant für Musik, die man zu jeder Tages- oder Nachtzeit hören kann und die verlässlich wohltuende Tunes für alle Lebenslagen bereithält.
(Ulli Heiser, www.rocktimes.de, 14.12.2013)
(Günther Ramsauer und Heino Walter, Roadtracks
Heft #41, Februar 2014)