Die Wartezeit ist vorbei, drei Monate nach dem Debüt „Big Moon Ritual“ legen Chris Robinson Brotherhood mit „The Magic Door“ Album Nr. 2 nach.
Bereits parallel zu den Black Crowes gründete Chris Robinson zusammen mit Neal Casal (guitar, vocals), Adam MacDougall (keys, vocals), George Sluppick (drums) und Mark Dutton (bass, vocals) die Band CHRIS ROBINSON BROTHERHOOD.
Weit mehr als 100 Shows hat die Band bereits zusammen gespielt und diverse Liveshows sind bereits als offizielle Bootlegs zu bekommen.
Nach „Big Moon Ritual“ legt die Band mit „The Magic Door“, den Nachfolger bzw. vielmehr ein Ergänzungsalbum zu „Big Moon Ritual“ nach. Produziert wurden beide Alben von Thom Monahan (Vetiver, Devendra Banhart, Papercuts).
Neben sechs CRB-Originalen gibt es auch ein Cover, “Let’s Go, Let’s Go, Let’s Go” von Hank Ballard.
Robinson selbst zeigt sich bereits jetzt mehr als zufrieden über seine neue Band:
"We really feel these records set the stage for another full year, where we'll see how far we can go with it. We already feel successful because we have the freedom to do what we want. And it's always cosmic. The times demand it".
Musikalisch wagt sich die Band noch weiter als die Black Crowes in Sachen Songfreiheit und Spielfreude vor, nicht selten fühlt man sich an Grateful Dead erinnert. Aus Sicht der Musiker spiegeln die kommenden Alben vor allem die aktuellen Hörgewohnheiten im Tourvan wider, in dem vor allem Neu!, Melanie, Flatt & Scruggs, Mel Tillis und Morton Subotnick in Dauerrotation laufen.
Direkt auf Big Moon Ritual folgendes Album, das war so gewollt, denn bei der 6 Tage Session im Januar 2012 spielte die Band 27 Songs und 97 Takes (also Mehrfachversio-nen) ein. Gestählt von einem Jahr on the road mit 118 Gigs floss die Musik quasi live im Studio aus ihnen heraus. Der Black Crowes Sänger wollte eine eingeschworene Truppe haben (nicht umsonst hat er sie Brotherhood getauft) und offensichtlich ist die mit Neal Casal (guitar, vocals), Adam MacDougall (keys, vocals), George Sluppick (drums) und Mark Dutton (bass, vocals) auch tatsächlich wie eine Familie zusammengewachsen. Das hat seine Wurzeln auf den Meilen zwischen Fillmore West und Topanga Canyon, ist durch und durch vintage und kommt offenbar bei den US Fans mordsmässig gut an. Denn 4 Abende in San Francisco’s Great American Music Hall muss man erstmal ohne Veröffentlichung ausverkaufen, auch wenn man mal bei den Black Crowes war.
Das erinnert tatsächlich stark an die Grateful Dead, gerockt wird schluffig und recht laidback, die Balladen kommen dreamy und kosmisch-psychedelisch, die Akkordfolgen und Soli scheinen auch schwer inspiriert von der Garcia/Weir Schule. Das eröffnet mit der goodtimey Hank Ballard Nummer Let’s Go, Let’s Go, Let’s Go (in der Tradition Good Lovin’ oder Promised Land), dicht gefolgt von Someday Past The Sunset, das klingt wie ein spätes Dylan-Stück im Dead-Gewand. Ab da wird es etwas kontemplativer, bei der 14-minütigen Vibration And Light Suite im Zentrum des Albums sehr spacig, teilweise jazzig, mit vielen Dynamikwechseln zwischen langsam pulsierenden Synthies und schnellem Gefrickel – sicher das Lieblingsstück des Keyboarders Adam MacDougall, der hier seine alten Gerätschaften zur Genüge von der Leine lassen kann. Das abschließende Wheel Don’t Roll kommt dann wie eine softe Version von Tulsa Yesterday, dem Opener von Big Moon Ritual, und ist Beweis dafür, dass beide Alben hintereinander gehört werden sollten, was in etwas auch der Länge eines durchschnittlichen CRB-Sets entspricht. So mancher hier wird mit der CRB seine neue Lieblings-band gefunden haben. Wie sagt Chris Robinson: “It’s psych because that’s where our heads are. We want to make music that blossoms. We want to make music that sounds cosmic.”
(rh, Glitterhouse)