mit seinen beiden Studio-CDs 'Ollabelle' (04) und 'Riverside Battle Songs' (06) hat sich das (Wahl-) New Yorker Quintett ganz tief in mein Americana/Roots Rock-Herz eingebrannt. Diese unglaubliche stilistische Vielseitigkeit, das musikalische Können, die originellen Vokalarrangements und rhythmischen Verwandlungen von Amy Helm (Vocals, Mandolin), Fiona McBain (Acoustic & Electric Guitars, Bass, Vocals), Glenn Patscha (Keyboards, Vocals), Byron Isaacs (Bass, Lap Steel, Electric Guitar, Vocals) und Tony Leone (Drums, Vocals) gehören für mich zum Besten, was das Roots Music-Genre in den letzten Jahren an neuen Bands hervorgebracht hat! Album #3 ist nun das logische Livealbum geworden, das die Ollabelle-Präsentation perfekt abrundet. Okay, fast perfekt, denn nur 10 z.T. längere Tracks (53 Minuten total) sind entschieden zu wenig für eine so kolossale Combo, die locker zwei Stunden und mehr spielen, danach immer noch zu neuen Ufern aufbrechen kann. Die Programmschwerpunkte liegen überdeutlich auf der schwarzen Seite: Gospel, Soul, R&B und Blues in Form von begeisternd adaptierten Traditionals wie 'John The Revelator', 'When The Saints Go Marchin' In', 'Elijah Rock', 'Soul Of A Man' sowie klassischer Stoff von Nina Simone, Sister Rosetta Tharpe und Bessie Jones lassen völlig außer acht, dass Ollabelle zuletzt auch mit ausgezeichnetem, eigenem Singer/Songwriter-Material und interessanten Folk & Country-Nuancen aufwartete. Einzig 'Ain't No More Cane' (im The Band-Arrangement) und ein sehr braves 'Brokedown Palace' (Grateful Dead) stehen dafür. Fazit: Musik überragend, Endprodukt ausbaufähig.
(Glitterhouse)